Rankweil (twp.at) - Roman Rauch betont im Gespräch mit dem Wirtschaftspressedienst twp.at, dass die
leicht angestiegenen Wirtschaftsindikatoren in Deutschland keinen allgemeinen Wirtschaftsaufschwung erwarten lassen.
"Zuviel an Optimismus ist nicht angebracht. Die Wirtschaftsindikatoren deuten zwar auf eine langsame Erholung
in Deutschland hin, sind aber keine sicheren Gradmesser, da sie nicht sehr stabil sind. Die Exportindustrie wird
aufgrund des zunehmend stärkeren Eurokurses weitere Rückschläge hinnehmen müssen."
Roman Rauch, Miteigentümer des Fruchtsaftherstellers Rauch, sieht bei der jetzigen Wirtschaftslage keinen
entscheidenden Wettbewerbsvorteil für den Standort Vorarlberg im österreichweiten Vergleich. Auf der
Habenseite stehen für ihn "die hervorragenden Bildungseinrichtungen". Weniger positiv bewertet er
jedoch die Möglichkeit von betrieblichen Neuansiedlungen. "Ein Nachteil ist sicher, dass in Vorarlberg
die Grundstückspreise sehr teuer sind. Außerdem ist der Grund und Boden sehr knapp. Das hindert natürlich
bei der Expansion von Unternehmen."
Darüber hinaus ist für Roman Rauch die Erhöhung der Forschungsquote unbedingt erforderlich: "Wenn
keine Budgetmittel vorhanden sind, finde ich die Vorgehensweise, die Mittel mit Hilfe einer Förderung der
Nationalbank aufzubringen, sehr gut. Im EU-Benchmarking zeigt Österreich im Innovationsbereich doch deutliche
Schwächen und liegt derzeit nur am neunten Platz."
Skeptisch zeigt sich Roman Rauch gegenüber einem kurzfristigen Konjunkturpaket, um die Wirtschaft anzukurbeln,
wie das gerade kürzlich von der Wirtschaftskammer vorgeschlagene Modell der 500 Millionen Euro Wirtschaftsförderung.
Wichtiger seien, laut Rauch, Strukturmaßnahmen, wie z.B. die langfristig wirkende Absenkung der Körperschaftssteuer.
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