Innsbruck (rms) - Hasbi Ballila-Kuci (seit 24 Jahren Mitarbeiter und seit 15 Jahren Repräsentant der
Tageszeitung "Die Presse") wurde im 65. Lebensjahr endlich Österreicher. Er ist somit wahrscheinlich
der Älteste, der die Staatsbürgerschaft verliehen bekommt und zu diesem Zeitpunkt zugleich der jüngste
Österreicher. Normalerweise wird die Staatsbürgerschaft mit dem Verleihungsbescheid des Landeshauptmanns
der Partei von der Staatsbürgerschaftsstelle einfach ausgehändigt, nachdem diese die Gelöbnisformel
gesprochen hat. Für Hasbi Ballila-Kuci nahm sich Bürgermeisterin Hilde Zach am Donnerstag (11. 09.)
im Bürgersaal des Historischen Rathauses gerne die Zeit, den frisch gebackenen Österreicher Hasbi Ballila-Kuci
gemeinsam mit Richard Bartl von der Staatsbürgerschaftsstelle des Landes die Urkunde zu übereichen und
den schon seit "ewigen Zeiten" in Innsbruck lebenden und mit einer Innsbruckerin verheirateten Hasbi
Balila als österreichischen Staatsbürger willkommen zu heißen.
Die Feier wurde musikalisch umrahmt von einem Bläserquintett der Innsbrucker Musikschule unter der Leitung
von Musikschuldirektor Dr. Wolfram Rosenberger. Unter den Ehrengästen: Prof. Ernst Bodner, Casino-Direktor
Hannes Matheowitsch, Kulturamtsleiterin Mag. Birgit Neu, Tourismus-Direktor Fritz Kraft und Dr. Walter Frenzel,
der auch die Laudatio hielt. Aus Schweden angereist kam der Ex-Innsbrucker Wolfgang Rückl, der einst mit Hasbi
Ballila-Kuci zur See fuhr.
Bürgermeisterin Hilde Zach meinte gutgelaunt, dass die meisten sich wundern werden, dass dieses Innsbrucker
Urgestein, dieser barocke und sinnenhafte Mensch, bis jetzt kein Österreicher gewesen sein soll. Zach ließ
auch die außerordentliche Umtriebigkeit des Hasbi Balila hervor, der von einer Gletscherüberquerung
über eine endlose Fahrt in einem Einerboot durch das Philippinische Meer bis zu Aufenthalten bei den Schamanen
auf der Geisterinsel alle möglichen Abenteuer erlebt hat.
Dr. Walter Frenzel wusste in seiner Laudatio zu berichten, dass Hasbi Ballila-Kuci aus einer adeligen albanischen
Familie, den Kucis abstammt. Der Vater, ein Albaner mit libanesischer Abstammung, war Arzt, die Mutter eine Österreicherin.
Sie ist tragischerweise bei der Geburt von Hasbi gestorben. Die Schwester der Mutter hatte den 17 Tage jungen Säugling
dann mit in ihre Heimatstadt Baden bei Wien genommen.
Mit 17 - damals war er in Fließ bei Landeck zu Hause - ist er noch vor der Matura ausgerissen, hat gemeinsam
mit einem Freund auf einem Schiff angeheuert und dann zweieinhalb Jahre auf hoher See verbracht. Als Brückeneleve
ist er dann doch wieder zurück gekehrt, um seine Matura nachzuholen.
Nach der Matura hat Hasbi Ballila-Kuci begonnen, Germanistik und Publizistik zu studieren. Noch während der
Studiums erfasste ihn die Lust zum Schreiben und als reisebegeisterter Mensch kam er zum offiziellen Organ der
Bundesbahnen "Reiseland Österreich, in der Folge zur Deutschen Presseagentur und lernte dann Thomas Chorherr
kennen, der ihn zur Tageszeitung "Die Presse" holte. |