»Ökumenisches Mittagessen« im Landhaus St. Pölten
St. Pölten (epd Ö) - Als „Zeichen des guten Miteinanders von Land und Kirchen“ bezeichnete
der Superintendent der Evangelischen Kirche in Niederösterreich, Mag. Paul Weiland, das bereits traditionelle
„Ökumenische Mittagessen“ im Millenniumssaal im Landhaus in St. Pölten. Einmal im Jahr lädt Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll die Repräsentanten der Römisch-katholischen Kirche und der Evangelischen Kirche
zu diesem Mittagessen und zum gegenseitigen Austausch ein. Bei der Begegnung am Dienstag (09. 09.) erinnerte
Pröll an den wichtigen Beitrag der Kirchen gerade in Bezug auf die europäi-sche Erweiterung. „Gemeinsam
müssen wir uns dafür einsetzen, dass Europa ein christli-ches Europa bleibt und wieder wird“, betonte
Pröll und forderte „mit gutem Beispiel voranzugehen im Bereich der Bildung, im Umgang mit der Jugend und vor
allem in der Beziehung zu den der Europäischen Union beitretenden Ländern“.
In seiner Rede dankte Superintendent Weiland, dass „die Evangelische Kirche als gleichberechtigter Partner in Niederösterreich“
leben und sich wohlfühlen könne. Er erinnerte weiters an die gute Zusammenarbeit zwischen Kirchen und
Land. So seien aus Anlass des Jahres der Bibel in Niederösterreich allen Abgeordneten des Landtages von den
Kirchen Bibeln überreicht worden. „Die Bibel ist ein Fundament des Lebens“, so Weiland. „Von ihr erhalten
wir Werte im Sinne von Grundhaltungen für ein besseres Miteinander“. Sie vermittle, dass das Leben ein Geschenk
und der Mensch nicht das Maß der Dinge sei. Dies wirke sich in einem respektvollen und würdevollen Umgang
miteinander aus. Sichtbar werde dies zum Beispiel im Laura-Gatner Haus für minderjährige unbegleitete
Flüchtlinge in Hirtenberg.
Kardinal Dr. Christoph Schönborn sprach den Mitteleuropäischen Katholikentag an, der im Mai 2004 in Mariazell
stattfinden wird. Dieser Katholikentag sei ein gemeinsames Projekt von acht Bischofskonferenzen und wolle „Schritte
der Versöhnung“ zwischen den Ländern setzen. Geplant sei auch, die „alten Pilgerwege in diesen Ländern
als Lebensadern sichtbar zu machen“ und „vor allem gemeinsam an Europa mitzubauen“. Der Mitteleuropäische
Katholikentag sei zwar ein innerkatholisches Projekt, so Schönborn, doch wäre in Zukunft vielleicht ein
europäischer Christentag möglich. |