LH Pröll: Wichtiges Signal im Hinblick auf die EU-Erweiterung
St. Pölten (nlk) - Ausschließlich Sachfragen standen am Donnerstag (11. 09.) im
Mittelpunkt der Gespräche zwischen Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel
und Vizekanzler Mag. Herbert Haupt anlässlich des Besuches der nahezu gesamten Bundesregierung im NÖ
Landhaus in St. Pölten.
Mitglieder der Bundesregierung und der NÖ Landesregierung im Landhaus in St. Pölten
Foto: NÖ Pressedienst (Scheich) |
Für Landeshauptmann Pröll ist dieser Besuch ein wichtiges Signal angesichts der bevorstehenden EU-Erweiterung,
von der Niederösterreich wie kein zweites Bundesland betroffen ist. Hier sei eine optimale Zusammenarbeit
wichtig, um diesen historischen Schritt zu einem Erfolg zu machen. Diese gute und tragfähige Zusammenarbeit
habe es auch bei der Hochwasserkatastrophe im Vorjahr gegeben. Von den bisher rund 22.500 abgewickelten Schadensfällen
in Niederösterreich habe es nur 14 Beschwerden gegeben. Ohne die gute Kooperation wäre dies nicht möglich
gewesen, ist Pröll überzeugt.
Ein besonderes Anliegen ist dem Landeshauptmann auch die ausreichende Sicherung der Grenze zu den Beitrittskandidaten.
Der Tatsache, dass sich das Schlepperunwesen verstärkt in Richtung Nordgrenze verlagere, müsse Rechnung
getragen werden. Angesichts der EU-Erweiterung müsse zudem der weitere rasche Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
in Niederösterreich forciert werden. Dieses Thema stand gestern auch im Mittelpunkt eines Kurzbesuches von
Landeshauptmann Pröll in Brüssel, wo er mit der zuständigen EU-Kommissarin zusammentraf. Zudem gebe
es hier eine enge Kooperation mit Verkehrsminister Hubert Gorbach. Ebenso brauche man die Unterstützung des
Bundes beim Ausbau der Donau-Universität und dem Fachhochschulwesen. Auch sozialpolitischen Fragen wurde breiter
Raum eingeräumt.
Sowohl Bundeskanzler Schüssel als auch Vizekanzler Haupt lobten das ausgezeichnete und sachlich orientierte
Gesprächsklima. Schüssel zeigte sich zuversichtlich, dass Österreich und somit auch Niederösterreich
ein Gewinner der neuen europäischen Perspektive sein wird. Das werde auch durch eine aktuelle Studie untermauert.
Gleichzeitig gab er ein klares Bekenntnis zu den föderalistischen Strukturen in Österreich ab. Ein Erfolg
sei auch die Verländerung der Bundesstraßen gewesen.
Die Mitglieder der Bundesregierung brachen im Anschluss an ihren Besuch im Landhaus in St. Pölten gemeinsam
mit den jeweiligen Mitgliedern der Landesregierung zu Besuchen verschiedener Einrichtungen in allen vier Landesvierteln
auf. Landeshauptmann Pröll und Bundeskanzler Schüssel werden heute Nachmittag das „Med-Austron“-Projekt
am Standort Wiener Neustadt besuchen, das sich mit Krebsforschung und -behandlung beschäftigt. |