Mautsystembetreiber appellieren an Unternehmen - Peter Newole: »Warten
bis zum letzten Tag heißt Chaos« - Bauer: »Noch Wissenslücken im Werkverkehr«
Wien (pwk) - Bei der Vorbereitung auf das mit 1. Jänner 2004 gültige österreichische Mautsystem
für alle Fahrzeuge über 3,5 t arbeiten ASFINAG, die EUROPPASS Lkw-Mautsystem GmbH und die Wirtschaftskammer
Österreich eng zusammen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz zogen am Donnerstag (11. 09.) Walter
Hecke, Vorsitzender des Vorstandes der ASFINAG, Peter Newole, Geschäftsführer von EUROPPASS und Rudolf-Christian
Bauer, Geschäftsführer des Fachverbandes Güterbeförderung in der WKÖ, eine positive Zwischenbilanz
und zeigten sich zuversichtlich für einen erfolgreiche Einführung des Mautsystems. Allerdings richteten
alle beteiligten Seiten einen eindringlichen Appell an die Unternehmer, rechtzeitig für die Ausrüstung
ihrer Lkws zu sorgen.
Die aktuellen Verkaufszahlen zeigten, dass derzeit erst 8% aller Lkws für den Jahreswechsel gerüstet
sind. Dieser Anteil sei sicherlich zu wenig. Deshalb der Appell an alle Firmen, die GoBox noch in diesem Monat
zu bestellen. "Warten bis zum letzten Tag heißt Chaos," formulierte Newole: "Nur wer rechtzeitig
gerüstet ist, hat zum Jahreswechsel freie Fahrt".
"Nur wer rechtzeitig gerüstet ist, hat zum Jahreswechsel freie Fahrt"
Zwar hätten alle Unternehmen erkannt, dass sie sich mit der Materie beschäftigen müssen.
Eine gründliche Auseinandersetzung sei jedoch erst bei 50% der betroffenen Betriebe zu beobachten. Dazu Bauer:
"Ernsthaftigkeit ist zu spüren, auch wenn noch nicht alle Hausaufgaben erfüllt sind." Aus diesem
Grund unterstütze die Wirtschaftskammer intensiv alle Vorbereitungen. So wurden umfangreiche Informationskampagnen
in den Betrieben in Angriff genommen.
Die Mehrheit aller Lkw auf Österreichs Straßen fährt für den Werkverkehr, wie etwa Bauunternehmer
oder Holzverarbeitungsbetriebe. Während sich die gewerblichen Transportunternehmen in der Regel früh
genug um den Einbau der GoBoxen kümmern, glaubten offenbar viele Werkverkehrsbetriebe, noch ausreichend Zeit
bis zur Einführung am 1. Jänner 2004 zu haben. "Dies ist ein Problem, um dass sich die Wirtschaftskammer
im Besonderen kümmern wird," betont Bauer.
Insgesamt zeigt sich Bauer zufrieden über die Zusammenarbeit mit den Mautpartnern. Das System ist seiner Meinung
nach "einfach, funktionell und durchsichtig". So bietet die GoBox verschiedene Vorteile: Sie ist nicht
nur preiswert, sondern auch einfach zu installieren. Lediglich die Kalkulation der Kosten bedeutet zusätzlichen
Aufwand. Der Fachverband Güterbeförderung hat zu diesem Zweck Hilfsmittel für die Unternehmen vorbereitet,
um diesen das Handling zu erleichtern.
Als eine Besonderheit des österreichischen Mautsystems bezeichnete Bauer, dass 100% der Mittel für den
Straßenbau verwendet werden. Damit fließe kein einziger Euro der Einnahmen in das Budget des Finanzministers:
"Ich hoffe auch, dass es keinen politischen Aktionismus gibt, der versucht, diese Dinge wieder umzudrehen".
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