Lkw-Mautsystem: Vorbereitungen in der Endphase  

erstellt am
12. 09. 03

Mautsystembetreiber appellieren an Unternehmen - Peter Newole: »Warten bis zum letzten Tag heißt Chaos« - Bauer: »Noch Wissenslücken im Werkverkehr«
Wien (pwk) - Bei der Vorbereitung auf das mit 1. Jänner 2004 gültige österreichische Mautsystem für alle Fahrzeuge über 3,5 t arbeiten ASFINAG, die EUROPPASS Lkw-Mautsystem GmbH und die Wirtschaftskammer Österreich eng zusammen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz zogen am Donnerstag (11. 09.) Walter Hecke, Vorsitzender des Vorstandes der ASFINAG, Peter Newole, Geschäftsführer von EUROPPASS und Rudolf-Christian Bauer, Geschäftsführer des Fachverbandes Güterbeförderung in der WKÖ, eine positive Zwischenbilanz und zeigten sich zuversichtlich für einen erfolgreiche Einführung des Mautsystems. Allerdings richteten alle beteiligten Seiten einen eindringlichen Appell an die Unternehmer, rechtzeitig für die Ausrüstung ihrer Lkws zu sorgen.

Die aktuellen Verkaufszahlen zeigten, dass derzeit erst 8% aller Lkws für den Jahreswechsel gerüstet sind. Dieser Anteil sei sicherlich zu wenig. Deshalb der Appell an alle Firmen, die GoBox noch in diesem Monat zu bestellen. "Warten bis zum letzten Tag heißt Chaos," formulierte Newole: "Nur wer rechtzeitig gerüstet ist, hat zum Jahreswechsel freie Fahrt".

"Nur wer rechtzeitig gerüstet ist, hat zum Jahreswechsel freie Fahrt"
Zwar hätten alle Unternehmen erkannt, dass sie sich mit der Materie beschäftigen müssen. Eine gründliche Auseinandersetzung sei jedoch erst bei 50% der betroffenen Betriebe zu beobachten. Dazu Bauer: "Ernsthaftigkeit ist zu spüren, auch wenn noch nicht alle Hausaufgaben erfüllt sind." Aus diesem Grund unterstütze die Wirtschaftskammer intensiv alle Vorbereitungen. So wurden umfangreiche Informationskampagnen in den Betrieben in Angriff genommen.

Die Mehrheit aller Lkw auf Österreichs Straßen fährt für den Werkverkehr, wie etwa Bauunternehmer oder Holzverarbeitungsbetriebe. Während sich die gewerblichen Transportunternehmen in der Regel früh genug um den Einbau der GoBoxen kümmern, glaubten offenbar viele Werkverkehrsbetriebe, noch ausreichend Zeit bis zur Einführung am 1. Jänner 2004 zu haben. "Dies ist ein Problem, um dass sich die Wirtschaftskammer im Besonderen kümmern wird," betont Bauer.

Insgesamt zeigt sich Bauer zufrieden über die Zusammenarbeit mit den Mautpartnern. Das System ist seiner Meinung nach "einfach, funktionell und durchsichtig". So bietet die GoBox verschiedene Vorteile: Sie ist nicht nur preiswert, sondern auch einfach zu installieren. Lediglich die Kalkulation der Kosten bedeutet zusätzlichen Aufwand. Der Fachverband Güterbeförderung hat zu diesem Zweck Hilfsmittel für die Unternehmen vorbereitet, um diesen das Handling zu erleichtern.

Als eine Besonderheit des österreichischen Mautsystems bezeichnete Bauer, dass 100% der Mittel für den Straßenbau verwendet werden. Damit fließe kein einziger Euro der Einnahmen in das Budget des Finanzministers: "Ich hoffe auch, dass es keinen politischen Aktionismus gibt, der versucht, diese Dinge wieder umzudrehen".
     
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