Gemeinsam für eine optimale Lösung in Sachen Brennerbasistunnel  

erstellt am
11. 09. 03

Bozen (lpa) - Die beste Lösung soll für den Brennerbasistunnel im Eisacktal gefunden werden. Wie der derzeitige Plan vorsieht, werden 97 Prozent der Bahnlinie im Eisacktal im Tunnel verlaufen, damit die Verkehrs- sowie die Staub- und Lärmbelastung gering ausfallen. Um mögliche Lösungen und Einwände gemeinsam zu diskutieren, hat sich der Landeshauptmann am Dienstag (09. 09.)mit den Eisacktaler Bürgermeistern und den Vertretern der Bezirksgemeinschaft getroffen.

Derzeit beschäftigt sich der UVP-Beirat mit den rund 70 Vorschlägen und Einwänden zum Brennerbasistunnel und nimmt dazu Stellung. Dies soll in Absprache mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden geschehen, betonte der Landeshauptmann Luis Durnwalder beim gestrigen Treffen mit den Eisacktaler Bürgermeistern. Die Landesregierung werde sich dafür einsetzen, dass möglichst viele Einwände von der Eisenbahnverwaltung berücksichtigt werden, so der Landeshauptmann.

Laut den derzeitigen Plänen wird die Brennerbahnstrecke im Eisacktal zu 97 Prozent im Tunnel geführt, damit die Verkehrs- sowie die Staub- und Lärmbelastung möglichst gering sind. Der Tunnel soll vorwiegend für den Warentransport genutzt werden, sicherte der Landeshauptmann zu.

Die Bauarbeiten sollen entgegen den Befürchtungen der Gemeindevertreter mit der kleinstmöglichen Belastung für die Bürger verbunden sein. Der UVP-Beirat fordert einen dritten Stollen, ein Förderband oder ein Geleis für den Abtransport des Ausbruchmaterials. Die Straßen sollen also in der Bauphase nicht zusätzlich belastet werden. Wie das Projekt vorsieht, werden die Bauarbeiten acht bis zehn Jahre beanspruchen, wobei nur die Hälfte der Zeit für den Tunnelausbruch notwendig ist. Auf der gesamten Strecke sollen die heutigen elektrischen Freileitungen soweit möglich in den Tunnel verlegt werden. Auch Glasfaserkabel zur raschen Datenübertragung sollen angebracht werden, so der Landeshauptmann.

Eine bessere Lösung sollte für die neue Brennerbahnstrecke in Waidbruck gefunden werden, forderten die Eisacktaler Bürgermeister. Der Landeshauptmann versprach, sich dafür einzusetzen. Ebenso soll die Gestaltung der Strecke im Bereich der Villnößer Einfahrt hinsichtlich des Landschaftsbilds nochmals überarbeitet werden.

Was den Lärmschutz anbelangt, sollen bereits im Vorfeld besondere Lärmwände getestet werden. Die Lärmwände nach Schweizer Vorbild werden nur so hoch sein, dass sie die Räder verdecken und so den größten Teil des Bahnlärms, der durch die Räder entsteht, schlucken.

Der bereits bestehende Eisenbahntunnel von Waidbruck bis Bozen soll in einer ersten Phase als Weiterführung des Brennerbasistunnels dienen, damit die Strecke so bald wie möglich genutzt werden kann. Einer Anregung der Bürgermeister entsprechend, will sich der Landeshauptmann dafür einsetzen, dass die endgültige Ausbaustufe des Tunnels schnell erreicht wird und der Warentransport auch auf dieser Trasse in einem eigenen Stollen verläuft.

Einen großen Schritt sei man bereits weitergekommen, betonten die Eisacktaler Bürgermeister. Die vor zehn Jahren geforderten Zulaufstrecken seien durch den Einsatz des Landeshauptmannes nun in das Projekt eingeflossen.

Die Vertreter der Eisacktaler Gemeinden und die Verantwortlichen des Landes sollen weiterhin zusammenarbeiten, um eine optimale Lösung in Sachen Brennerbasistunnel zu finden und umzusetzen, forderte der Landehauptmann. In diesem Sinne sollten alle Einwände überprüft werden und so viele Anregungen wie möglich in das Projekt einfließen.
     
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