Die nächste Reisesaison kommt bestimmt - EP handelt zügig
Brüssel (evp-ed) - "Mein Bericht zur Verbesserung der Tunnelsicherheit in Europa wurde
heute vom Verkehrsausschuss mit 47 Ja-Stimmen und ohne Gegenstimmen angenommen. Auch alle italienischen Abgeordneten
haben dafür gestimmt", informierte am Mittwoch (10. 09.) der steirische
Europaparlamentarier und Verkehrsexperte Univ.Prof. Dr. Reinhard Rack vor Journalisten in Brüssel. Die breite
Zustimmung gerade Italiens dürfe aber in anderen aktuellen Verkehrsfragen nicht zu vorschneller Hoffnung verleiten.
"Bei der Frage der Tunnelsicherheit ist es darum gegangen, eine Ausgleich zwischen dem allgemeinen Anliegen
nach mehr Sicherheit auf den europäischen Strassen und dem Wunsch der Italiener zu finden, nicht sofort alle
ihre teils noch sehr alten Tunnel auf neue Standards umrüsten zu müssen", so Rack.
Rack hatte mit seinem Bericht, der im Mitentscheidungsverfahren behandelt wird, erreichen können, dass die
italienischen Strassen und Tunnels in Etappen an die neuen Standards herangeführt werden. "Diese schrittweise
aber dennoch zügige Modernisierung ist überhaupt das Kernanliegen meines Berichts und betrifft alle jetzigen
und künftigen Mitgliedstaaten der Union. Alle sind mit der Tunnelsicherheitsrichtlinie gefordert, auf dem
gesamten transeuropäische Straßennetz und bei allen anderen vergleichbar wichtigen Teilen des nationalen
Netzes für mehr Sicherheit in Tunnels zu sorgen", betonte der österreichische Europaparlamentarier.
"Unfälle wie im Tauern-, Montblanc- und Gotthardtunnel können und dürfen wir uns nicht mehr
leisten. Wenn aber wirklich etwas passiert, müssen unsere Sicherheitsmaßnahmen schneller und effizienter
greifen als heute."
Racks Forderungen betreffen in erster Linie die Verringerung der Zahl von Tunneln mit Gegenverkehr. "Zwei
Röhren sind sicherer als eine. Wichtig ist mir auch, dass die Ablufttechnik über Klappensysteme so gesteuert
wird, dass die größte Gefahr - Feuer im Tunnel - leichter bewältigt werden kann. Hier gibt es auch
gute österreichische Technologien, die wir damit forcieren können. Nur so haben die Einsatzkräfte
die Chance, zum Unfallort vorzudringen und die Menschen können aus dem Tunnel flüchten, ohne im Rauch
zu ersticken", sagte Rack.
Ein dritter zentraler Punkt des Berichts betreffe administrative Fragen, bei denen es im Kern darum gehe, für
jeden Tunnel einen wirklich verantwortlichen und zentralen Ansprechpartner zu definieren. "So kann im Katastrophenfall
und danach die Verantwortung nicht hin- und hergeschoben werden", so Rack, der als besonderes Anliegen auch
die speziellen Bedürfnisse behinderter Menschen mit Zustimmung des Ausschusses im Bericht verankern konnte.
"Mit diesem so angenommenen Text sind wir auch sehr nahe an der Ratsposition. Ich rechne damit, spätestens
in der zweiten Lesung im Frühjahr 2004, zu einem gemeinsamen Legislativtext zu kommen", sagte Rack abschließend. |