Flemming vehement gegen Liberalisierung der Wasserversorgung  

erstellt am
10. 09. 03

Volle Unterstützung für Position des Umweltdachverbandes
Brüssel (evp-ed) - "Es ist ein schweres Missverständnis des Prinzips des Markwirtschaft, wenn auf EU-Ebene für eine Liberalisierung der Wasserversorgung gedrungen wird. Österreich wird niemals einer Aufgabe seiner Souveränität bei der Nutzung der heimischen Wasserreserven nachgeben", betonte die österreichische Europaparlamentarierin Dr. Marilies Flemming am Dienstag (09. 09.). "Ich werde an die zuständigen Kommissare Margot Wallström und Franz Fischler eine Anfrage richten, wie sie zu einer solchen angedachten Liberalisierung stehen. Ich fordere die Kommission dringlichst auf, dieser falschen Entwicklung Einhalt zu gebieten", so Flemming.

Solchen Überlegungen müsse von vornherein ein klares "Nein" entgegengehalten werden, damit man nicht später vor vollendete Tatsachen gestellt werde. "Wasser ist Leben. Ohne Wasser kann weder die Landwirtschaft ihre Aufgaben wahrnehmen noch sollten die Menschen in Abhängigkeit von ausschließlich gewinnorientierten Unternehmen geraten", sagte die Europaabgeordnete heute mit Nachdruck. "Die Verfügbarkeit von Wasser muss durch die Gemeinden, Länder und den Staat garantiert werden."

Sie verstehe zwar durchaus, dass manche südeuropäische Staaten, die jetzt schon Probleme mit ihrer Wasserversorgung hätten, ein begehrliches Auge auf den Wasserreichtum im Norden Europas geworfen hätten. "Eine Wasser-Ableitung vom Norden in den Süden Europas ist aber eine Idee, die eher einem Schildbürgerstreich gleichkommt. Praktisch ist das überhaupt nicht durchführbar", so Flemming.

Nur ein sorgsamer Umgang mit den eigenen Wasserressourcen sowie der Bau von Entsalzungsanlagen entlang der Meeresküsten könne auf Dauer auch den südeuropäischen Staaten Erleichterung bringen. "Die vom österreichischen Umweltdachverbandes aufgestellten Forderungen bezüglich einer Verhinderung der Liberalisierung der Wasserversorgung entsprechen meiner Position. Ich erkläre mich mit der Stellungnahme des Umweltdachverbandes daher voll und ganz solidarisch", sagte Flemming abschließend.
     
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