Volle Unterstützung für Position des Umweltdachverbandes
Brüssel (evp-ed) - "Es ist ein schweres Missverständnis des Prinzips des Markwirtschaft,
wenn auf EU-Ebene für eine Liberalisierung der Wasserversorgung gedrungen wird. Österreich wird niemals
einer Aufgabe seiner Souveränität bei der Nutzung der heimischen Wasserreserven nachgeben", betonte
die österreichische Europaparlamentarierin Dr. Marilies Flemming am Dienstag (09. 09.).
"Ich werde an die zuständigen Kommissare Margot Wallström und Franz Fischler eine Anfrage richten,
wie sie zu einer solchen angedachten Liberalisierung stehen. Ich fordere die Kommission dringlichst auf, dieser
falschen Entwicklung Einhalt zu gebieten", so Flemming.
Solchen Überlegungen müsse von vornherein ein klares "Nein" entgegengehalten werden, damit
man nicht später vor vollendete Tatsachen gestellt werde. "Wasser ist Leben. Ohne Wasser kann weder die
Landwirtschaft ihre Aufgaben wahrnehmen noch sollten die Menschen in Abhängigkeit von ausschließlich
gewinnorientierten Unternehmen geraten", sagte die Europaabgeordnete heute mit Nachdruck. "Die Verfügbarkeit
von Wasser muss durch die Gemeinden, Länder und den Staat garantiert werden."
Sie verstehe zwar durchaus, dass manche südeuropäische Staaten, die jetzt schon Probleme mit ihrer Wasserversorgung
hätten, ein begehrliches Auge auf den Wasserreichtum im Norden Europas geworfen hätten. "Eine Wasser-Ableitung
vom Norden in den Süden Europas ist aber eine Idee, die eher einem Schildbürgerstreich gleichkommt. Praktisch
ist das überhaupt nicht durchführbar", so Flemming.
Nur ein sorgsamer Umgang mit den eigenen Wasserressourcen sowie der Bau von Entsalzungsanlagen entlang der Meeresküsten
könne auf Dauer auch den südeuropäischen Staaten Erleichterung bringen. "Die vom österreichischen
Umweltdachverbandes aufgestellten Forderungen bezüglich einer Verhinderung der Liberalisierung der Wasserversorgung
entsprechen meiner Position. Ich erkläre mich mit der Stellungnahme des Umweltdachverbandes daher voll und
ganz solidarisch", sagte Flemming abschließend. |