Wien (Rotes Kreuz) - Unter großem Medieninteresse präsentierte das Österreichische Rote
Kreuz am Dienstag (09. 09.) Vormittag die Kampagne „Pflegende Angehörige“. „Wenn man
an Alter und Pflege denkt, so stellt man sich unweigerlich Alters- und Pflegeheime vor. Doch der größte
Österreichische Pflegedienst ist die eigene Familie – denn die meiste Pflege findet zu Hause statt.“, so eröffnete
Dr. Werner Kerschbaum, stellvertretender Rotkreuz-Generalsekretär die heutige Informationsveranstaltung. Neben
den Fakten zur stationären und mobilen Pflege in Österreich präsentierte das Rote Kreuz auch konkrete
Forderungen an die Politik: “Wir fordern eine gesamtheitliche Betrachtung des komplexen Themas“, so der stv. Rotkreuz-Generalsekretär.
„Einzelmaßnahmen sind immer nur im Gesamtkontext zu sehen“, so Kerschbaum weiter, „wichtig ist uns die Verbesserung
der Bedingungen für die pflegenden und die gepflegten Angehörigen.“
Hier die Forderungen des Roten Kreuzes im Detail
- Ausbau der Unterstützungs- und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige Dazu gehören
unter anderem: Leicht zugängliche Beratungsangebote, Bedarfsorientierte Schulungen und Kurse, Angebote der
mobilen Pflege und Betreuung auch am Wochenende sowie in den Abend- und Nachtstunden, Wohnortnahe Tagespflegeeinrichtungen,
kostengünstige Kurzzeitpflegeeinrichtungen, Urlaubsangebote für pflege- und betreuungsbedürftige
Menschen und deren Angehörige.
- Gesellschaftliche Anerkennung der innerfamiliären Pflege Dazu gehören unter anderem: Sozialversicherung
für innerhalb der Familie pflegende Angehörige ab Pflegegeldstufe 3, unabhängig davon, ob sie vor
der Pflege in einem Beschäftigungsverhältnis standen; Förderung von Selbsthilfeinitiativen und Selbsthilfegruppen
pflegender Angehöriger; Anerkennung der geleisteten informellen Pflege bei einem späteren Einstieg in
einen Sozial– oder Pflegeberuf.
- Zukunftsgerichteter Ausbau der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung Schaffung von
ausreichenden Angeboten an extramuralen medizinisch-therapeutischen Diensten, wie Physiotherapie und Logopädie
(z.B. nach Schlaganfall), Schaffung von gemeindenahen Angeboten für Menschen mit dementiellen und neurologischen
Erkrankungen, Ausbau und langfristig gesicherte Finanzierung der mobilen, teilstationären und stationären
Hospiz- und Palliativeinrichtungen. Zahlreiche Informationen zu den Problemen der Pflegenden Angehörigen und
Angebote zur Verbesserung der Situation findet man auf der Homepage http://www.hauskrankenpflege.at.
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