Grazer Zentrum für Telemedizin in den Startlöchern
Graz (uni) - Mit der Früherkennung von Hautkrebs sorgt die Telemedizin bereits für Aufmerksamkeit.
Bei dieser Untersuchungsmethode werden über eigene Internet-Applikationen die Bilder von Muttermalen und Hauterkrankungen
beobachtet und beurteilt. Eine viel versprechende und für PatientInnen problemlose Entwicklung, der auch die
Medizinische Fakultät der Uni Graz verstärkt Rechnung trägt. So soll im Zuge der Gründung der
Medizinischen Universität Graz ein Zentrum für Telemedizin eingerichtet werden.
„Offensichtlich herrscht ein Bedarf an medizinischen Leistungen, die im traditionellen System derzeit nicht völlig
abgedeckt werden“, weiß Ao.Univ.-Prof. Dr. Peter H. Soyer, Dermatologe und einer der Motoren der geplanten
Einrichtung. „Gleichzeitig gibt es aber das Problem, dass für ,KundInnen’ die Kompetenz und auch die Seriosität
des Anbieters oft nicht abzuschätzen ist“, bestätigt Soyer. Die zweifellos vorhandene exzellente Kompetenz
an den Medizinischen Fakultäten bzw. neuen Universitäten eröffne jedoch national und international
interessante Möglichkeiten, wenn es gelinge, ein überzeugendes telemedizinisches Angebot zu entwickeln.
Der designierte Projektleiter unterstreicht: „Insbesondere in Hinblick auf die Vollrechtsfähigkeit der Medizinischen
Universitäten könnte dies ein wichtiges Feld werden, von dem Forschung und Lehre profitieren und das
zudem finanziell einen Beitrag für die Universität leisten soll.“
Weitere Schritte für die Errichtung „Österreichischer Telemedizin-Zentren an den Universitätsstandorten
Wien, Innsbruck und Graz” werden bei der 3. Tagung der österreichischen wissenschaftlichen Gesellschaft für
Telemedizin am 12. und 13. September 2003 am Uni-Klinikum, Hörsaal des Instituts für Pathologie, Auenbruggerplatz
25, unter dem Titel „Wissenschaft und Realität“ erörtert. Ist ärztliches Handeln über Distanz
in Österreich machbar, vorstellbar, denkbar...? In welchen Disziplinen ist Telemedizin sinnvoll? Führt
kurative Telemedizin tatsächlich zu erhöhtem Patientenkomfort? Diese und andere Fragen werden bei einem
Workshop am 12. September ab 16 Uhr diskutiert.
Eine faszinierende neue Dimension in der Medizin eröffnet insbesondere die so genannte „Nintendo-Chirurgie“.
Ao.Univ-Prof. Dr. Selman Üranus von der Universitätsklinik für Chirurgie wird über neue Forschungsergebnisse
mit Operationsrobotern und den Einzug der digitalen Computer-Technologie im OP berichten. |