Digitale Diagnose im Vormarsch  

erstellt am
10. 09. 03

Grazer Zentrum für Telemedizin in den Startlöchern
Graz (uni) - Mit der Früherkennung von Hautkrebs sorgt die Telemedizin bereits für Aufmerksamkeit. Bei dieser Untersuchungsmethode werden über eigene Internet-Applikationen die Bilder von Muttermalen und Hauterkrankungen beobachtet und beurteilt. Eine viel versprechende und für PatientInnen problemlose Entwicklung, der auch die Medizinische Fakultät der Uni Graz verstärkt Rechnung trägt. So soll im Zuge der Gründung der Medizinischen Universität Graz ein Zentrum für Telemedizin eingerichtet werden.

„Offensichtlich herrscht ein Bedarf an medizinischen Leistungen, die im traditionellen System derzeit nicht völlig abgedeckt werden“, weiß Ao.Univ.-Prof. Dr. Peter H. Soyer, Dermatologe und einer der Motoren der geplanten Einrichtung. „Gleichzeitig gibt es aber das Problem, dass für ,KundInnen’ die Kompetenz und auch die Seriosität des Anbieters oft nicht abzuschätzen ist“, bestätigt Soyer. Die zweifellos vorhandene exzellente Kompetenz an den Medizinischen Fakultäten bzw. neuen Universitäten eröffne jedoch national und international interessante Möglichkeiten, wenn es gelinge, ein überzeugendes telemedizinisches Angebot zu entwickeln. Der designierte Projektleiter unterstreicht: „Insbesondere in Hinblick auf die Vollrechtsfähigkeit der Medizinischen Universitäten könnte dies ein wichtiges Feld werden, von dem Forschung und Lehre profitieren und das zudem finanziell einen Beitrag für die Universität leisten soll.“

Weitere Schritte für die Errichtung „Österreichischer Telemedizin-Zentren an den Universitätsstandorten Wien, Innsbruck und Graz” werden bei der 3. Tagung der österreichischen wissenschaftlichen Gesellschaft für Telemedizin am 12. und 13. September 2003 am Uni-Klinikum, Hörsaal des Instituts für Pathologie, Auenbruggerplatz 25, unter dem Titel „Wissenschaft und Realität“ erörtert. Ist ärztliches Handeln über Distanz in Österreich machbar, vorstellbar, denkbar...? In welchen Disziplinen ist Telemedizin sinnvoll? Führt kurative Telemedizin tatsächlich zu erhöhtem Patientenkomfort? Diese und andere Fragen werden bei einem Workshop am 12. September ab 16 Uhr diskutiert.

Eine faszinierende neue Dimension in der Medizin eröffnet insbesondere die so genannte „Nintendo-Chirurgie“. Ao.Univ-Prof. Dr. Selman Üranus von der Universitätsklinik für Chirurgie wird über neue Forschungsergebnisse mit Operationsrobotern und den Einzug der digitalen Computer-Technologie im OP berichten.
     
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