Das Burgenland und die Slowakei rücken enger zusammen  

erstellt am
09. 09. 03

LH Hans Niessl und WK-Präsident Franz Kröpf trafen sich mit Spitzen der slowakischen Regierung
Eisenstadt (blms) - Eine Delegation von Vertretern der burgenländischen Politik und Wirtschaft mit Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftskammer-Präsident Franz Kröpfl an der Spitze absolvierte gestern einen Arbeitsbesuch in Bratislava. Ziel des Treffens: Die Vorbereitung der Gründung der „Europaregion“ am 22. September und der Ausbau der Wirtschaftskontakte. „Das Treffen ist der Beginn einer engen Kooperation mit unseren slowakischen Nachbarn“, so LH Niessl. Auch die slowakischen Politiker wollen am Vorabend der EU-Erweiterung verstärkt mit dem Burgenland zusammenarbeiten und sehen mit der Gründung der „Europaregion“ große Chancen durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

„Wir sind intensiv gefordert, uns gründlich auf die EU-Erweiterung vorzubereiten“, betonte LH Hans Niessl am Vormittag beim Treffen mit dem Landeshauptmann der Region Bratislava, Lubomir Roman. Gemeinsam mit WK-Präsident Franz Kröpfl und weiteren Vertretern der burgenländischen Wirtschaft wurde über grenzüberschreitende Kooperationen gesprochen. „Die ‚Europaregion’ kann eine wichtige Region werden, in der Menschen in Wohlstand und Frieden leben können“, hob LH Niessl hervor. LH Lubomir Roman kann sich besonders im Bereich Wirtschaft, Bildung und Kultur eine enge Zusammenarbeit mit dem Burgenland vorstellen. Landtagspräsident Walter Prior, der ebenfalls beim Arbeitsbesuch in Bratislava dabei war, setzt auch auf eine enge Kooperation mit den slowakischen Nachbarn und will als Vertreter der Legislative auch in diesem Bereich verstärkte Zusammenarbeit sehen. WK-Präsident Franz Kröpfl berichtete von der positiven Entwicklung der burgenländischen Wirtschaft in der ersten und zweiten Ziel-1-Periode und bezeichnete seine Aufgabe in der Region Bratislava als „Animateurfunktion“. LH Lubomir Roman sicherte den burgenländischen Wirtschaftsvertretern Hilfe bei Kooperationen mit der Slowakei zu. Die Region Bratislava könne ein Trittbrett für den Sprung in die übrige Slowakei sein, so Roman.

Im Mittelpunkt des Gespräches von LH Hans Niessl und Staatssekretär Ján Kotula stand der Ausbau der Infrastruktur. „Wir sind gefordert auch im Bereich der Verkehrsplanung zu kooperieren“, so LH Niessl und informierte den slowakischen Politiker über den Stand der Arbeiten zur Spange Kittsee. „Dieses Autobahn-Teilstück wurde in den Generalverkehrsplan aufgenommen“, informierte LH Niessl. Die laufende Umweltverträglichkeitsprüfung könne im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Ende nächsten Jahres werde mit dem Bau des Autobahnteilstückes begonnen. Großes Interesse zeigte Ján Kotula auch am Ausbau des Schienenverkehrs und an einer Zusammenarbeit der Flughäfen Schwechat und Bratislava. Der Oberbürgermeister der slowakischen Hauptstadt, Andrej Durkovský, sprach ebenfalls die Dringlichkeit des Baus der Spange Kittsee an.

Ein weiterer Programmpunkt des Slowakei-Besuchs war der Besuch des VW-Werks außerhalb von Bratislava. Die burgenländischen Wirtschaftsvertreter waren vom riesigen Werk beeindruckt. Im Vorjahr lieferte das Werk 225.442 Fahrzeuge aus – heuer ist die Fertigung von 280.000 Fahrzeugen geplant. 9.062 Mitarbeiter finden am VW-Standort Bratislava Arbeit.
     
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