Wirtschaftspolitik – Privatisierung  

erstellt am
22. 09. 03

Vollprivatisierung zum Vorteil der voestalpine AG über die Börse erfolgreich abgeschlossen
Grasser: »Beste Rahmenbedingungen und Zukunftschancen für die österreichische voestalpine AG seit ihrem Bestehen.«
Wien (bmf) - Am Freitag (19. 09.) Früh konnte mit erfolgreicher Beendigung des Börseganges der voestalpine AG die Vollprivatisierung unter 100%iger Wahrung der österreichischen Interessen vollzogen werden.

"Die österreichische Erfolgsgeschichte der voestalpine AG geht nun in die nächste Runde. Das Unternehmen wurde heute endgültig von staatlichen Fesseln befreit und kann jetzt unter besten Rahmenbedingungen optimal arbeiten", meinte Finanzminister Karl-Heinz Grasser und weiter: "Die Diskussionen der letzten Wochen haben sehr eindeutig gezeigt, dass es allerhöchste Zeit war, die voestalpine AG aus den politischen Einflüssen und vorallem auch der sehr parteipolitisch geprägten Diskussion herauszunehmen. Wiedereinmal hat sich bewiesen, dass der Staat kein guter Unternehmer ist."

Österreichische Eigenständigkeit garantiert und gefestigt:
Mit dem Verkauf der staatlichen Anteile an der voestalpine AG wurde eine deutliche Stärkung der österreichischen Kernaktionärsstruktur erreicht. "Besonders freut mich, dass es gelungen ist 1,5 mio Stück Aktien an die Mitarbeiter zu verkaufen, die nun in Summe rund 10,2% ihres Unternehmens besitzen."

Darüber hinaus ist es gelungen mit rund 50% österreichischer Aktienbesitzer die voestalpine AG in österreichischen Händen zu behalten.

Alle Vorgaben auf Punkt und Beistrich erfüllt
Durch die erfolgreiche Privatisierung über die Börse konnten alle Vorgaben des Regierungsauftrages vom 1. April 2003 (bzw. 24. Juni) mehr als eingehalten werden. Die österreichische Kernaktionärsstruktur wurde deutlich ausgebaut und die Einheit des Unternehmens wird durch das langfristige Interesse der österreichischen Aktionäre garantiert. Durch den weitreichenden österreichischen Besitz an der voestalpine AG bleiben Entscheidungszentralen sowie Forschung und Entwicklung in Österreich erhalten, was langfristig hochqualifizierte Arbeitsplätze sichert.

Die voest Aktientransaktion zählt zu den größten des laufenden Jahres und leistet somit auch eine nachhaltigen Beitrag zur Belebung der Wiener Börse und des heimischen Kapitalmarktes. "Die Entpolitisierung und Entstaatlichung der voestalpine AG brachte nur Vorteile - ein deutliches Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich, weit über unsere Grenzen", schloss Grasser.

 

Ettl: Voest-Privatisierung ein europäisch einmaliger Schildbürgerstreich
Wien (sk) - "Der Verkauf der Voest-Aktien weit unter Wert und damit zum Schaden der Republik ist ein europaweiter einmaliger Vorgang. In der gesamten EU gibt es keinen vergleichbaren Fall. Andere europäische Staaten wie beispielsweise Frankreich überlegen sich bei jeden einzelnen Privatisierungsvorgang vorher sehr genau, was sie tun. Nur Österreich spielt hier eine absolute Sonderrolle." Mit heftiger Kritik reagierte Harald Ettl, SP-EU-Abgeordneter, und Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung, am Samstag (20. 09.) auf das Voest-Privatisierungsdesaster.

Österreich könne sich nun rühmen, innerhalb der EU das einzige Land zu sein, das über 50 Jahre erarbeitetes Eigentum der Republik einfach verschleudert. All dies geschehe gegen den Willen der Belegschaft, nur um einer ideologisch motivierten Privatisierung Genüge zu tun. Der Finanzminister spiele dabei die Rolle eines "Boston-Boy, der die längst obsulete Devise, "alles Privat - und zwar sofort", zur Religion macht. "Diese Devise ist nicht nur für Europa, sondern vor allem auch für Österreich völlig untauglich. Denn kein vernünftiges EU-Land wirft zur Unzeit und ohne Not seine Vermögenswerte auf den Markt. Die einzige Privatisierung die Österreich braucht, ist die des Finanzministers", schloss Ettl.

 

 Stummvoll: Weiterer wichtiger Schritt bei Voest-Erfolgsstory
Aus für den schädlichen Einfluss der SPÖ
Wien (övp-pk) - Als einen weiteren wichtigen Schritt bei den Privatisierungsvorhaben von Regierung und Parlament bezeichnete ÖVP-Finanzsprecher Abg.z.NR Dr. Günter Stummvoll am Samstag (20. 09.) die Entstaatlichung der Voest. "Ein wichtiges Etappenziel ist erreicht. Die für den Steuerzahler teure und den Unternehmenserfolg bremsende Mitsprache des Staates, insbesondere der SPÖ, ist nunmehr hintan gehalten", sagte Stummvoll.

Anders, als in der heutigen Ausgabe des "Kurier" berichtet, seien mit der starken österreichischen Kernaktionärsstruktur die verantwortungsvollen Vorgaben der Regierung korrekt umgesetzt und ein wichtiges Signal zur weiteren Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich gesetzt worden. "Es liegt jetzt aber auch an den Voest- Mitarbeitern, die sich erfreulicherweise stark am Unternehmen beteiligt haben, für den wirtschaftlichen Erfolg zu arbeiten. Streikdrohungen und sonstige von der SPÖ-Propaganda gesteuerte Störaktionen sind völlig fehl am Platze", sagte Stummvoll. "Ich bin aber zuversichtlich, dass die neuen Rahmenbedingungen und die starke Einbindung der Mitarbeiter dem Industrie-Flaggschiff Voest noch mehr Schwung und Erfolg verleihen werden", sagte der ÖVP-Finanzsprecher. Der alten Verstaatlichten Industrie würden wohl nur mehr realitätsfremde Phantasten ohne Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge eine Träne nachweinen.

 

Befürchtetes Desaster bei Voest-Privatisierung ist eingetreten
Kogler: Grasser lügt sich wieder einmal in den Sack und beschwindelt die Bevölkerung - »Billigstverscherbelung«
Wien (grüne) - Die Grünen haben den Verkauf staatlicher voestalpine-Aktien über die Börse als "befürchtetes Desaster" kritisiert. Budgetsprecher Werner Kogler warf Finanzminister Karl-Heinz Grasser vor, sich "wieder einmal in den Sack zu lügen und die Bevölkerung zu beschwindeln", wenn er die Voest-Privatisierung als Erfolg bezeichne. Kogler erklärte, der "erzielte Verkaufserlös bestätigt die Vorwürfe der Billigstverscherbelung".

Und dies bedeutet einen "Schaden für die Steuerzahler". Der Zeitpunkt der Privatisierung "war offensichtlich völlig falsch gewählt. Und noch schlimmer hat die kurze Dauer und die Abwicklung des Vorgangs dazu geführt, dass der Preis absichtlich niedrig gehalten wurde". Kogler: "Das führt mich zur Annahme, dass der Finanzminister und Teile der Regierung die Republik offensichtlich absichtlich schädigen. Das ist ja nur mehr mit einem ideologischen Durchgaloppieren zu erklären". Das Motto laute: "Staat raus, koste es was es wolle".

Angesprochen auf Auswirkungen auf die Oberösterreichischen Landtagswahlen sagte Kogler, es sei zu hoffen, dass "der Schmäh, also die Vorgabe eines österreichischen Kernaktionärs, nun nachvollziehbar aufgeflogen ist. Es gibt keinen österreichischen Kernaktionär. Die Wähler in Oberösterreich werden die Scheinheiligkeit der ÖVP durchschauen".
     
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