Steigende Konjunkturhoffnung in Europa belebt auch Österreichs Wirtschaft – 2003 1 Prozent
reales Wachstum möglich
Wien (ba-ca) - Der monatliche Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) zeigt im
August erstmals seit Jahresbeginn wieder nach oben. Mit einem Anstieg von 1,7 auf 1,9 könnte die Trendwende
begonnen haben. "Die Zeichen mehren sich, dass der von uns erwartete Konjunkturaufschwung schon im Spätsommer
begonnen hat", meint BA-CA Chefvolkswirtin Marianne Kager optimistisch.
Die Ökonomen der BA-CA gehen davon aus, dass nach dem zwar schwachen, aber dennoch über den Erwartungen
gelegenen, zweiten Quartal die österreichische Wirtschaft bereits im dritten Quartal Dynamik gewinnen könnte.
"Vor allem die Stimmungsverbesserung in unseren wichtigsten Abnehmerländern könnte sich bei uns
bereits im Herbst bemerkbar machen," so Stefan Bruckbauer von der BA-CA. Auch der nun gestoppte Anstieg des
Euro wird sich positiv bemerkbar machen. "Wir rechnen daher bereits für das zweite Halbjahr mit einer
Konjunkturbelebung, das Wirtschaftswachstum könnte daher für 2003 bei rund 1 Prozent liegen", so
Marianne Kager. Trotz der vielen Unsicherheiten, die die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr belasteten, dürfte
sich Österreichs Wirtschaft damit 2003 und 2004 so entwickeln, wie zu Jahresbeginn erwartet. "Unsere
Prognose zu Jahresbeginn von 1,2 Prozent für 2003 und 2,1 Prozent für 2004 dürfte ziemlich genau
zutreffen", meint Stefan Bruckbauer. Die aktuelle Entwicklung bestätigt diese Erwartungen.
Risken für den Aufschwung sehen die Ökonomen der BA-CA weniger für heuer und den Beginn des nächsten
Jahres als für die weitere Entwicklung gegen Jahresende 2004. Vor allem die fiskalischen Impulse der USA und
das sehr niedrige Ausgangsniveau der europäischen Wirtschaft im ersten Halbjahr 2003 sollten für eine
genügende Dynamik bis zum Herbst 2004 sorgen. Danach muss die Weltwirtschaft jedoch wieder selbsttragende
Kräfte entwickeln. Vor allem die Investitionen müssen wieder deutlich an Dynamik zulegen. Zwar haben
die Investitionen in den USA und in Japan, anders als im Euroraum, ihren Tiefpunkt nach der Rezession bereits im
Verlauf von 2002 überwunden und sind in den letzten beiden Quartalen gestiegen, trotzdem liegt sowohl das
Niveau als auch die Dynamik noch deutlich unter den Werten von vor drei Jahren. Für einen selbsttragenden
Aufschwung ist daher eine stärkere Dynamik beim Investitionszyklus und zusätzlicher Optimismus der Unternehmer
notwendig. Ob dies gelingt ist nach Meinung der BA-CA Ökonomen heute noch nicht zu beurteilen.
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