Österreich im OECD-Ranking im oberen Drittel
Wien (statistik austria) - Die von der OECD für die 15- bis 19-Jährigen publizierten Zahlen
von nicht in Ausbildung stehenden und nicht erwerbstätigen Personen (insgesamt: 11 Prozent; Männer: 13
Prozent; Frauen: 9 Prozent) sind nicht korrekt. Nimmt man die vergleichbaren Werte aus dem Mikrozensus-Grundprogramm
vom März 2001 sind es lediglich 5,8 Prozent (Burschen: 8,3 Prozent, Mädchen: 3,1 Prozent). Zudem setzt
sich rund ein Drittel des gesamten Personenkreises und die Hälfte der männlichen Jugendlichen aus Präsenz-
und Zivildienern zusammen, die in Staaten ohne Pflichtwehrdienst oder mit späterem Beginn des Präsenzdienstes
in dieser Altersgruppe keine oder eine geringere Rolle spielen. Im OECD Ranking würde Österreich nach
diesen Daten unter den besten zehn liegen und bei Nichtbeachtung der Präsenzdiener vermutlich noch besser
gereiht sein.
Die von der OECD am 16.9.2003 in "Education at a Glance" publizierten und von den Medien aufgenommenen
Zahlen über die Anteile der Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen, besonders der 15- bis 19-Jährigen,
die weder in Ausbildung noch erwerbstätig sind, liefern laut Statistik Austria ein falsches Bild.
Die OECD-Zahlen beruhen auf Daten der Europäischen Arbeitskräfte-Erhebung vom März 2001, bei denen
infolge eines hohen Unbekannt-Anteils (Fragen nicht beantwortet), eine Überschätzung der Zahl der nicht
in Ausbildung stehenden oder erwerbstätigen Personen aufgetreten ist. Nimmt man vergleichbare Werte aus dem
Mikrozensus-Grundprogramm vom März 2001, dann ergibt sich für die Gruppe der 15- bis 19-Jährigen
insgesamt ein Anteil von 5,8 Prozent (Männer: 8,3 Prozent; Frauen: 3,1 Prozent), die weder in Ausbildung noch
erwerbstätig sind. Darin enthalten sind
Präsenz- und Zivildiener, deren Anteil an der Gesamtheit der 15- bis 19-Jährigen 2,5 Prozent beträgt
(Männer: 4,9 Prozent), Arbeitslose, die nicht in Ausbildung stehen (1,9 Prozent; Männer: 1,8 Prozent;
Frauen: 1,9 Prozent) und 1,4 Prozent (Männer: 1,6 Prozent; Frauen: 1,2 Prozent) andere Personen.
Ein annähernd gleiches Ergebnis zeigen - bei Aufschätzung der Unbekannt-Fälle - auch die bereits
vorliegenden Auswertungen der Arbeitskräfte-Erhebung vom März 2002. Hier liegt der Anteil der Personen
ohne Ausbildung oder Beschäftigung bei den 15- bis 19-Jährigen bei 6,3 Prozent (Präsenzdiener 2,1
Prozent, Arbeitslose 2,3 Prozent, Sonstige 1,9 Prozent).
Bei der Interpretation der Unterschiede zwischen einzelnen Staaten wäre unbedingt der Einfluss unterschiedlicher
Wehrdienstregelungen zu berücksichtigen, darüber hinaus auch der für diese kleinen Gruppen verhältnismäßig
hohe Stichprobenfehler. |