Wirtschaftspolitik – Jugendarbeitslosigkeit  

erstellt am
19. 09. 03

Cap: Skandal - Jeder 8. Jugendliche ohne Job und Ausbildung
Cap kündigt Initiativen für Jugendliche an
Wien (sk) - Als "Skandal" bezeichnete der gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap die aus einer OECD-Studie hervorgehende Tatsache, dass in Österreich jeder achte Jugendliche "in der Luft hängt", also weder einen Job hat, noch in Ausbildung ist. Aus der OECD-Studie geht auch hervor, dass es immer weniger Hochschul-Absolventen in Österreich gibt. Und schließlich habe es im August dieses Jahres 10.000 Lehrstellensuchende und nur 3.000 Lehrstellenangebote gegeben. "Diesen Missstand hat die Regierung zu verantworten", so Cap am Donnerstag (18. 09.) in einer Pressekonferenz. Der gf. SPÖ-Klubobmann kündigte in diesem Zusammenhang eine Reihe von SPÖ-Initiativen für die Jugend sowie eine Enquete zur OECD-Studie an. In den Österreich-Konvent werde man außerdem bei den sozialen Grundrechten den Vorschlag für einen Rechtsanspruch auf einen Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz einbringen.

Zur Verbesserung der Situation der Jugend wird SPÖ-Wissenschaftssprecher Broukal gemeinsam mit seinem Grünen Kollegen Grünewald einen Entschließungsantrag zum 100-Mio.-Sofortmaßnahmenpaket für Wissenschaft und Forschung einbringen. Außerdem gebe es Initiativen zur Ausbildung an berufsbildenden Schulen, für mehr Lehrstellenplätze, für einen Lehrlingsfonds und für die Abschaffung der Studiengebühren. Weiters fordert die SPÖ das generelle gebührenfreie Nachholen des Hauptschulabschlusses.

"Wir wollen die OECD-Studie aufgreifen und auf dieser Basis Initiativen setzen. Die ÖVP ist an Leistungseliten nicht interessiert, sie will nur Sozialeliten. Das ist ein großer Unterschied", schloss Cap. 

 

 Marek: OECD-Zahlen müssen genau hinterfragt werden
Bundesregierung stellt Aus- und Weiterbildung der Jugendlichen sicher
Wien (övp-pk) - Vor dem Hintergrund, dass Österreich nach der jüngsten EUROSTAT- Erhebung die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa habe, sei es notwendig, die in der neu veröffentlichten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" dazu genannten Zahlen genau zu hinterfragen, sagte ÖVP- Abgeordnete Christine Marek am Donnerstag (18. 09.) zu den jüngsten Aussagen von SPÖ- Klubobmann Josef Cap. "Es ist auf jeden Fall der falsche Weg, hier sofort wieder Panikmache zu betreiben und Österreich international ins schlechte Licht zu rücken, wie dies die Opposition im Moment betreibt", sagte Marek.

Gerade diese Bundesregierung habe außerordentlich viel dafür getan, um den jungen Menschen in diesem Land gute Chancen eröffnen zu können. So stünden etwa allen Jugendlichen, die in annehmbarer Zeit keine Lehrstelle finden könnten, auf Grund des Jugendausbildungs- sicherungsgesetzes Lehrgänge zur Weiterbildung zur Verfügung, und auch an den berufsbildenden Schulen seien genügend Ausbildungsplätze vorhanden. Weiters habe Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein dem AMS bereits vor Wochen den Auftrag erteilt, ein Lehrlingsauffangnetz mit 5.500 Lehrgangsplätzen vorzusehen. "Auch eine Tatsache, die seitens der SPÖ immer noch beharrlich ignoriert wird", schloss die ÖVP-Abgeordnete.
 
zurück