40.000 Unterschriften für härtere Strafen bei Kindesmißbrauch  

erstellt am
19. 09. 03

Sexualverbrecher sollen nicht besser gestellt sein als Diebe
Wien (pk) - Der Pressesprecher von Nationalratspräsident Andreas Khol, Gerhard Roder, tritt in seiner Eigenschaft als Initiator einer Bürgerinitiative vehement gegen Kindesmissbrauch auf. Am Donnerstag (18. 09.) übergaben Roder und seine Mitstreiterinnen dem Nationalrat eine Petition mit mehr als 40.000 Unterstützungserklärungen. Darin fordern die Unterzeichner, die Strafen für Sexualdelikte gegen Kinder drastisch zu erhöhen. Der prominenteste Unterstützer der Aktion ist Nationalratspräsident Khol von der ÖVP. Unterschrieben haben auch Ärzte, Psychologen, Juristen und Journalisten.

Hauptkritikpunkt der Initiatoren ist, dass Sexualverbrechen im Vergleich zu Vermögensdelikten „viel zu milde“ bestraft werden. So kämen etwa Kindes-Entführer, die ihre Opfer in Missbrauchs-Absicht kidnappen, mit lediglich sechs Monaten bis maximal fünf Jahren Haft davon. Kinder-Händlern, Herstellern von Kinderpornografie und Zuhältern von Minderjährigen wird laut Strafgesetzbuch selbst bei besonderer Brutalität nur bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe angedroht. „Die Mindeststrafen liegen weit darunter“, sagt Roder. „Das kann so nicht bleiben, da muss etwas geschehen.“

„Kriminelle Banden verdienen Millionen mit ihrem schmutzigen Geschäft und zerstören dabei das Leben von zigtausenden Kindern. Diese Schwerverbrecher können doch nicht besser gestellt werden als Diebe. Die müssen nämlich laut StGB mit bis zu zehn Jahren Gefängnis rechnen“, so Roder. Die Bürgerinitiative fordert daher, den Strafrahmen für Delikte gegen Kinder zu verdoppeln. „Sexualtäter sollten während der Haft therapiert werden. Entlassen darf man sie erst dann, wenn Gutachter garantieren, dass sie vollständig geheilt sind. Unverbesserliche Wiederholungstäter gehören lebenslänglich eingesperrt.“

Da die Forderungen mit ausreichend Unterschriften im Parlament hinterlegt wurden, muss sich nun der Petitionsausschuss mit der Materie befassen. Für die Umsetzung ihrer Anliegen wünschen sich die Initiatoren die Stimmen aller Parteien. „Da kann eigentlich niemand dagegen sein, schließlich geht es um das Wohl von Kindern“, so Roder „Die Opfer leiden ein Leben lang an den Folgen sexueller Übergriffe. Sie sind großen psychischen Belastungen ausgesetzt, bringen in der Schule oft schwächere Leistungen und müssen sich später mit schlechter bezahlten Jobs abfinden. Viele Täter stürzen sich nach ihrer Haftentlassung auf das nächste Kind. Ein Teufelskreis, den wir gemeinsam brechen müssen.“
     
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