Innsbruck (rms) - Die städtische Andechsgalerie fördert junge Kunst. Bis 27. September ist Andrea
Baumanns sinnliches Projekt "Again and again and again …" in der Galerie zu sehen. Dabei lädt
die Künstlerin auf eine spirituelle Reise mit sakralen und kontemplativen Elementen ein. Die Eröffnung
der Ausstellung fand am 16. September statt.
Andrea Baumann erhielt zum Abschluss ihres Kunststudiums in Kiehl ein Reisestipendium, das sie ein Jahr nach Varanassi
in Indien führte. Dort beobachtete sie Inder beim spirituellen dreimaligen Eintauchen in den Ganges zu Ehren
einer weiblichen Gottheit. Nach einiger Zeit verspürte Baumann das Bedürfnis, auch an dieser heiligen
Zeremonie teilnehmen. In der Ausstellung in der Andechsgalerie ist ein Video des Eintauchens in extremer Zeitlupe
und Endlosschleife zu sehen, das für Baumann den Kreislauf des Lebens symbolisieren soll und für immaterielle,
geistige Nahrung steht. Durch eine doppelte Projektion sollen auch die Besucherinnen und Besucher in diesen Prozess
integriert werden.
Dass sich Andrea Baumann darüber hinaus mit dem Ausstellungsraum beschäftigte, wird bei den mit Bienenwachs
bemalten Galeriefenstern deutlich. Damit wollte sie den Raum verdichten und in Analogie zum abgelegenen Galerieeingang
von der Außenwelt lösen. Die in der Galerie aufgestellten Wachsschalen mit Keksen und Honig, die zu
geschmacklichen Sinneserfahrungen einladen, sollen im Gegensatz oder als Ergänzung zur spirituellen Ebene
des Eintauchens die körperlichen Bedürfnisse der Menschen zum Ausdruck bringen. |