In St. Veit entsteht Holzforschungszentrum - Studie für Innovationscampus Wolfsberg – Gorbach/Haider:
GVP muss umgesetzt werden
Klagenfurt (lpd) - Forschung und Entwicklung werden in Kärnten ausgebaut. Dies bekräftigten
Landeshauptmann Jörg Haider und der zuständige Forschungsminister Hubert Gorbach bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz am Mittwoch (17. 09.) unter dem Motto „Innovatives Kärnten“
im neuen Carinthia-Druckzentrum in St. Veit/Glan. Der Landeshauptmann sagte, dass in Kärnten eine gemeinsame
Forschungsorganisation aufgebaut werde, wobei alle forschungsrelevanten Betriebe bzw. Organisationen wie etwa auch
das CTR (Carinthian Tech Research) unter einem Dach integriert sein sollen. Auch der in Bau befindliche Lakeside
Softwarepark mit der Universität Klagenfurt sowie der Technologiepark Villach werden wichtige Partner sein.
Wie Haider weiters bekanntgab, werde ein Technologie- und Forschungszentrum mit einem Aufwand von 5 Mio. Euro in
St. Veit, nahe dem Funder-Werk und unter Einbeziehung des Schlosses Stadelbach, errichtet. Zusammen mit der Universität
für Bodenkultur Wien soll ein Holzkompetenzzentrum aufgebaut werden, wo Werkstoff Holz umfassend, gerade auch
hinsichtlich seiner Anwendungsmöglichkeiten, erforscht werden soll. Mit dem Aufbau dieses Projektes ist Hans
Schönegger vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fond befasst. Dieses Riesenprojekt komme ganz Kärnten
zugute, unterstrich Haider die Notwendigkeit, die kooperative Forschungsstruktur zu verbessern, weil es hier einen
Nachholbedarf gebe.
Der Landeshauptmann sprach sich auch dafür aus, den Automotiven Bereich, der bei Infineon nach Villach übersiedelt,
mit einem Forschungsschwerpunkt unterstützen zu wollen. Kärnten habe große Industrieunternehmen
wie beispielsweise Funder, Mahle, den Elektronikbereich oder auch die Metallbranche im Lavanttal und es gehe nun
darum, diese durch betriebliche oder überbetriebliche Forschungsaktivitäten nachhaltig an Kärnten
zu binden.
Für die Schaffung eines eigenen Innovationscampus in Wolfsberg werde eine Studie seitens des Ministeriums
erstellt. Dem Land gelinge es immer wieder, viel Geld aus Wien abzuholen, weil es sich um gut vorbereitete Projekte
handle, so Haider. Kärnten werde ein zunehmend wichtiges Sprungbrett zu den neuen Märkten in Süd-
und Südosteuropa sein.
Verkehrs- und Forschungsminister Gorbach, der sich als „Standortminister“ sieht, zollte Kärnten viel Lob.
Kärnten sei ein Musterland, ein Forschungsland, es gebe ein positives Forschungsklima. Allein der Lakeside-Softwarepark
zeige, dass Kärnten seine Chancen erkannt habe. Kärnten verstehe es, seine Forschungsfondgelder (FFF)
auszuschöpfen. Habe es im Vorjahr 16,2 Mio an Förderung bezogen, so liege die Summe heuer schon bislang
bei 17,9. Forschung und Entwicklung seien für die Wirtschaft von zentraler Bedeutung und voranzutreiben, ohne
Infrastrukturpakete und F& E-Investitionen gebe es in Österreich ein Nullwachstum, so Gorbach. Ziel sei
es, unter die Top 5 zu gelangen, derzeit liege man bei F & E an achter Stelle.
Die ÖBB brauche die große Reform, betonte Gorbach. Der Schienenbereich müsse forciert werden, im
investiven Bereich dürfe nicht gespart werden. Hier brauche es jährlich an die 1,2 Mia. Euro. Auch der
Landeshauptmann sagte, dass es nicht angehen könne, den unter Mitwirkung der Länder gemachten Generalverkehrsplan
(GVP) zur Disposition zu stellen. Die Sicherstellung der Mittel für die großen Verkehrsprojekte und
die Umsetzung des GVP müsse fix gegeben sein.
Ein Thema war auch die Doppelmaut. Hier werde eine Studie die Standortnachteile genau analysieren. Es müsse
auf dieser Grundlage dann etwas geschehen, so Gorbach. Haider sagte, es sei nicht einzusehen, dass die Tauernmaut
bleibe, während es auf der Südosttangente etwa keine Maut gebe. Es müsse Gleichbehandlung geben.
Außerdem habe Kärnten die Tauernautobahn mitfinanziert, was schon längst mehrfach abfinanziert
sei. Außerdem habe die Bundeswirtschaftskammer dem Roadpricing gegen die Kärntner Transportinteressen
zugestimmt.
Erfreulich sei auch, so Gorbach, dass die geplante Roadpricing-Technologie in Österreich auch von den Nachbarländern
übernommen werden soll. Die Firma Kapsch, die hier federführend ist, ist übrigens auch im Klagenfurter
Softwarepark beheimatet. Gorbach und Haider besuchten heute mehrere Industrie- und Technologiefirmen, um neue Chancen
für das Forschungs- und Technologieland Kärnten auszuloten bzw. bestehende Kapazitäten zu verbessern.
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