48 europäische Länder beteiligen sich am Sonntag am Europäischen Tag des Denkmalschutzes
Salzburg (lk) - Am Sonntag (21. 09.) wird wiederum der „Europäische
Tag des Denkmalschutzes" begangen. Heuer stehen an diesem Tag, an dem in der Öffentlichkeit das Interesse
für die Belange des Denkmalschutzes geweckt werden soll, Stifte und Klöster im Mittelpunkt. Österreichweit
können historische Stätten, die sonst für die Öffentlichkeit nur teilweise oder gar nicht zugänglich
sind, kostenlos besucht werden. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Bundesdenkmalamtes, die seit 1991
jährlich stattfindet. In Salzburg ist diesmal das Kollegiatsstift Mattsee jenes Denkmal, in dem es am 21.
September kostenlose Führungen geben wird.
Insgesamt beteiligen sich heuer 48 Länder am „Europäischen Tag des Denkmalschutzes", in Österreich
können im Burgenland das ehemalige Paulinerkloster in Baumgarten, in Kärnten die Pfarr- und ehemalige
Domkirche Mariae Himmelfahrt in Gurk, in Niederösterreich das Stift Geras, in Oberösterreich der ehemalige
Klosterkomplex der Minoriten in Wels, in der Steiermark das Zisterzienserstift Rein, in Tirol das Zisterzienserstift
Stams, in Vorarlberg das Kloster St. Peter in Bludenz und in Wien das Salesianerinnenkloster kostenlos am 21. September
besichtigt werden.
Mattsee - die älteste Weltpriestergemeinschaft Österreichs
In Mattsee wurde bereits im Jahr 770 vom Bayernherzog Tassilo III. ein Kloster gegründet. Das ursprünglich
benediktinische Kloster, das mit Alt-Ötting 993 in den Besitz des Bistums Passau kam, wurde im 11. Jahrhundert
in ein weltpriesterliches Kollegiatsstift umgewandelt, in dem ein Propst als Vorsteher, elf Kanoniker und bis zu
vier Ehrenkanoniker eine geistliche Gemeinschaft bilden. Diese Gemeinschaft besteht bis heute und ist die älteste
Weltpriestergemeinschaft von Österreich. 1807 kam das Stift zum Erzbistum Salzburg.
Die Stiftskirche ist ein gotischer Bau mit einem prächtigen, barocken Inneren aus dem 18. Jahrhundert und
einem imposanten, 60 m hohen Turm, der „Goliath des Mattgaues" genannt wird. Die Propstei als ehemalige Residenz
des Propstes ist heute ein Kulturzentrum mit einem schönen Konzertsaal. Weiters gehören zum Kollegiatsstift
das Stiftsmuseum, ein Weinkeller mit Weinen aus dem eigenen Weingut in der Wachau und im Kremstal, das Kapitelhaus
mit Wohnungen für die Stiftsgeistlichen („Kanoniker") sowie der Zellhof mit einem Bauerngut, einem Pfadfinderdorf
und einer Eigenjagd. |