Burgenland und Slowakei rücken zusammen  

erstellt am
26. 09. 03

Slowakischer Staatspräsident Schuster zu Besuch im Burgenland - Gemeinsame Projekte sollen forciert werden
Eisenstadt (
bvz.at) - Der slowakische Staatspräsident Rudolf Schuster stattete am Samstag (27. 09.) dem Burgenland einen offiziellen Besuch ab. Schuster wurde am Vormittag in Eisenstadt von Landeshauptmann Hans Niessl und Mitgliedern der burgenländischen Landesregierung im Schloss Esterhazy empfangen. Im Mittelpunkt eines Arbeitsgesprächs standen die EU-Erweiterung Anfang Mai 2004 sowie der Ausbau der Verkehrsverbindungen und die Intensivierung der wirtschaftlichen Kontakte, berichteten LH Niessl und LHStv. Franz Steindl bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Unterredung.

Zu den für das Burgenland und die gesamte Europaregion wichtigen Themen gehöre die Verkehrsfrage, so Niessl. So sei der rasche Ausbau der A6-Spange Kittsee von besonderer Bedeutung. Im Bereich der Wirtschaft gehe es darum, "möglichst gute Rahmenbedingungen zu schaffen", so Niessl. Für das Technologiezentrum und die burgenländischen Fachhochschulen gebe es Kooperationsmöglichkeiten mit Bildungseinrichtungen in Preßburg. Auch Möglichkeiten für heimische Betriebe wolle man ausloten, etwa als Zulieferer für die Automobilindustrie im Raum Preßburg.

Niessl lud den slowakischen Präsidenten auch zur Teilnahme am Fest "Willkommen Nachbarn" ein, das am 1. Mai anlässlich der EU-Erweiterung in der Landeshauptstadt stattfindet. "Die EU-Erweiterung ist aus meiner Sicht das größte Friedensprojekt, das es in Europa jemals gegeben hat", so der Landeshauptmann. Um diese Herausforderung zu bewältigen, brauche auch das Burgenland starke Partner, "und einer dieser starken Partner wird mit Sicherheit die Slowakei sein." Das Nachbarland befinde sich auf einem "sehr guten Weg", sagte Niessl.

Zwischen Österreich, dem Burgenland und der Slowakei gebe es sehr viele Gemeinsamkeiten, so LHStv. Steindl: "Wenn wir zusammenwachsen wollen, müssen wir das konkretisieren." Möglichkeiten dazu würden sich etwa durch Interreg-Projekte bieten, deren gemeinsames Fördervolumen rund 6,6 Mio. Euro betrage. Als Beispiele für eine Kooperation nannte Steindl das Technologiezentrum Neusiedl am See mit dem Schwerpunkt Biotechnologie sowie das Feuerwehr-Kompetenzzentrum für Katastrophenschutz in Eisenstadt. Auch im Schulbereich gebe es bereits gemeinsame Projekte.

Der slowakische Staatspräsident, der bei seiner Erklärung auf einen Dolmetsch verzichtete, betonte die Wichtigkeit der Verkehrsverbindungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes. Bei seinem ersten Besuch in Österreich sei ihm versprochen worden, die Autobahnverbindung bis zur slowakischen Grenze bis zum EU-Beitritt fertig zu bauen. Es tue ihm Leid, dass dies noch nicht geschehen sei. "Wir sind dort, wir suchen, wo Österreich ist", meinte der Präsident: "Ich bin überzeugt, dass wir im Burgenland einen guten Unterstützer haben, die Autobahn selbst an die Grenze zu bringen."

Am Nachmittag besucht Schuster das Technologiezentrum in Eisenstadt. Anschließend ist ein sportlicher Ausklang des Besuches im Burgenland vorgesehen: Schuster tritt mit dem Herzchirurgen und Präsidenten des Österreichischen Tennisverbandes, Prof. Ernst Wolner, bei einem Dreiländer-Jugendtennisturnier in einem "Prominenten-Doppel" an.

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