Slowakischer Staatspräsident Schuster zu Besuch im Burgenland - Gemeinsame Projekte sollen
forciert werden
Eisenstadt (bvz.at) - Der slowakische
Staatspräsident Rudolf Schuster stattete am Samstag (27. 09.) dem Burgenland einen
offiziellen Besuch ab. Schuster wurde am Vormittag in Eisenstadt von Landeshauptmann Hans Niessl und Mitgliedern
der burgenländischen Landesregierung im Schloss Esterhazy empfangen. Im Mittelpunkt eines Arbeitsgesprächs
standen die EU-Erweiterung Anfang Mai 2004 sowie der Ausbau der Verkehrsverbindungen und die Intensivierung der
wirtschaftlichen Kontakte, berichteten LH Niessl und LHStv. Franz Steindl bei einer Pressekonferenz im Anschluss
an die Unterredung.
Zu den für das Burgenland und die gesamte Europaregion wichtigen Themen gehöre die Verkehrsfrage, so
Niessl. So sei der rasche Ausbau der A6-Spange Kittsee von besonderer Bedeutung. Im Bereich der Wirtschaft gehe
es darum, "möglichst gute Rahmenbedingungen zu schaffen", so Niessl. Für das Technologiezentrum
und die burgenländischen Fachhochschulen gebe es Kooperationsmöglichkeiten mit Bildungseinrichtungen
in Preßburg. Auch Möglichkeiten für heimische Betriebe wolle man ausloten, etwa als Zulieferer
für die Automobilindustrie im Raum Preßburg.
Niessl lud den slowakischen Präsidenten auch zur Teilnahme am Fest "Willkommen Nachbarn" ein, das
am 1. Mai anlässlich der EU-Erweiterung in der Landeshauptstadt stattfindet. "Die EU-Erweiterung ist
aus meiner Sicht das größte Friedensprojekt, das es in Europa jemals gegeben hat", so der Landeshauptmann.
Um diese Herausforderung zu bewältigen, brauche auch das Burgenland starke Partner, "und einer dieser
starken Partner wird mit Sicherheit die Slowakei sein." Das Nachbarland befinde sich auf einem "sehr
guten Weg", sagte Niessl.
Zwischen Österreich, dem Burgenland und der Slowakei gebe es sehr viele Gemeinsamkeiten, so LHStv. Steindl:
"Wenn wir zusammenwachsen wollen, müssen wir das konkretisieren." Möglichkeiten dazu würden
sich etwa durch Interreg-Projekte bieten, deren gemeinsames Fördervolumen rund 6,6 Mio. Euro betrage. Als
Beispiele für eine Kooperation nannte Steindl das Technologiezentrum Neusiedl am See mit dem Schwerpunkt Biotechnologie
sowie das Feuerwehr-Kompetenzzentrum für Katastrophenschutz in Eisenstadt. Auch im Schulbereich gebe es bereits
gemeinsame Projekte.
Der slowakische Staatspräsident, der bei seiner Erklärung auf einen Dolmetsch verzichtete, betonte die
Wichtigkeit der Verkehrsverbindungen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes. Bei seinem
ersten Besuch in Österreich sei ihm versprochen worden, die Autobahnverbindung bis zur slowakischen Grenze
bis zum EU-Beitritt fertig zu bauen. Es tue ihm Leid, dass dies noch nicht geschehen sei. "Wir sind dort,
wir suchen, wo Österreich ist", meinte der Präsident: "Ich bin überzeugt, dass wir im
Burgenland einen guten Unterstützer haben, die Autobahn selbst an die Grenze zu bringen."
Am Nachmittag besucht Schuster das Technologiezentrum in Eisenstadt. Anschließend ist ein sportlicher Ausklang
des Besuches im Burgenland vorgesehen: Schuster tritt mit dem Herzchirurgen und Präsidenten des Österreichischen
Tennisverbandes, Prof. Ernst Wolner, bei einem Dreiländer-Jugendtennisturnier in einem "Prominenten-Doppel"
an.
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