Schutzwald: Sponsoring im Grünbereich
Innsbruck (rms) - Es war der schwere und nasse Schneefall der Osterwoche 2002, der dem Schutzwald
auf der Nordkette zusetzte. Im Bereich des Mösertales hat ein privates Unternehmen die Finanzierung der Aufforstung
übernommen. "Erstmals wird ein Aufforstungsprojekt über ein Firmenponsoring finanziert", begrüßt
Vizebgm. DI Eugen Sprenger diese nachahmenswerte Aktion bei einem Lokalaugenschein am Donnerstag (25. 09.),
gemeinsam mit DI Alfred Jahnel (Niederlassungsleiter des deutschen Optikunternehmens und Sponsor), DI Leonhard
Steiger (städtisches Amt für Forst-und Landwirtschaft) und Kurt Pröller (Förster).
Der Druck der "nassen Schneetonnen" riss tiefe Schneisen in den Nordkettenwald zwischen Kranewitter-
und Mühlauerklamm (vor allem zwischen 1100 und 1200 Meter Höhe), Baumspitzen wurden abgebrochen, ganze
Bäume entwurzelt. Nach den Aufräumarbeiten wurde mit der Aufforstung begonnen. Für die Aufforstungsfläche
im Mösertal hat sich die deutsche Brillen Ag Fielmann interessiert (nach Rückfragen bei der Stiftung
"Wald in Not", der Tiroler Landesforstdirektion und dem städtischen Amt für Land -und Forstwirtschaft).
"Wir sehen Innsbruck nicht nur als interessanten Wirtschaftsstandort, wir wollen auch eine Beitrag für
die Stadt und die Natur leisten", erklärt Niederlassungsleiter Jahnel die Firmenphilosophie.
Für das Aufforstungsprojekt haben sich die Forstleute für einen Mischwald entschieden: 2400 Fichten,
300 Buchen, 200 Lärchen und 100 Tannen wurden bereits auf dem steilen 8000 Quadratmetern des Mösertal
Hanges eingesetzt. 4000 Euro beträgt der Sponsorbeitrag für die insgesamt rund 3000 Baumpflanzen.
123 Lawinenbahnen und 23 Wildbachläufe weist der Gefahrenzonenplan Innsbrucks aus. "Als Sicherung und
Barriere gegen die Naturgewalten kommt dem Schutzwald eine große Bedeutung zu", betont Vizebgm. und
Forstreferent DI Eugen Sprenger. In den 80er Jahren wurde mit der Schuztwaldsanierung begonnen, "konzentriert"
in den 90er Jahren. In einem eigenen Schutzwaldsanierungsprogramm (Investitionsvolumen rund 1,7 Mio. Euro) wurde
und wird die Sanierung der rund 650 Hektar Schutzwaldes betrieben. "Es geht um die Verjüngung, die Wiederaufforstung
und Stabilität der Bestände", erklärt DI Leonhard Steiger (Land-und Forstwirtschaft). Wobei
die Änderungen der Förderrichtlinien von Bund/Land (derzeit liegt der Schwerpunkt auf Objektschutzförderung)
die Finanzierung immer mehr erschweren.
Erschwerend ist auch die Struktur des Waldbesitzes Von den insgesamt 4000 ha Innsbrucker Wald stehen 1200 ha im
Besitz der Stadt, 1000 ha gehören den Bundesforsten, die restliche Hälfte ist im Privatbesitz - "klein
und kleinst strukturiert und zerstreut", erklärt DI Steiger: "Von 300 Quadratmetern aufwärts,
oft ist der Besitz nur ein "Strich", 5 m breit und einige 100 Meter lang!"
Diese Struktur wird dann auch zum Problem für die Waldwirtschaft vor Ort und im besonderen für die Schutzwaldsanierung.
Vizebgm. Sprenger: "90 Prozent der Waldbewirtschaftung werden vom städtischen Forstamt und von Waldaufsehern
übernommen! Das Sponsoring für den Schutzwald könnte eine Signalwirkung und Anregung für Interessierte
Unternehmen sein!" |