Franz Liszt Gesellschaft Burgenland gegründet  

erstellt am
25. 09. 03

Intendant Dr. Reicher zum Geschäftsführer und künstlerischen Leiter bestellt
Eisenstadt (bmls) - Das Land Burgenland, der Landesverband Burgenland Tourismus, die Marktgemeinde Raiding und der Franz Liszt-Verein Raiding sind die Gründungsmitglieder der neuen „Franz Liszt-Gesellschaft Burgenland, die am Mittwoch (24. 09.)  im Eisenstädter Landhaus aus der Taufe gehoben wurde. Dieser Gemeinnützige Verein stellt in Zukunft die zentrale Plattform der Liszt-Pflege dar und wird das Leben und Wirken von Franz Liszt noch mehr als bisher in den Mittelpunkt des Kunst- und Kulturlebens im Burgenland rücken. Zum Geschäftsführer und künstlerischen Leiter der Gesellschaft wurde Intendant Dr. Walter Reicher bestellt, der sich bereits große Verdienste um die Haydnpflege erworben hat.

Landeshauptmann Hans Niessl: „Auch der diesjährige Kultursommer hat wieder gezeigt, dass dieses Genre einen sehr hohen Stellenwert für den Tourismus in unserem Land hat. Ich bin davon überzeugt, dass mit der Gründung der Franz Liszt-Gesellschaft ein zusätzlicher, wichtiger kulturtouristischer Impuls gesetzt werden konnte. Die Tatsache, dass alle wesentlichen Akteure im Kulturtourismus in der Gesellschaft vertreten sind und mit der Gemeinde zusammenarbeiten, ist die beste Voraussetzung dafür, dass wir dieses Potential auch dementsprechend nutzen werden.“

„Es ist dies das wichtigste kulturpolitische Projekt in der laufenden, zweiten Ziel 1-Periode, das wesentlich zur Intensivierung der Musikpflege in unserem Land beitragen wird. Damit sollte es uns gelingen, dass neben Joseph Haydn auch dem zweiten großen Musikgenie unseres Landes der entsprechende nationale und internationale Stellenwert eingeräumt wird. Jetzt gilt es, verbindliche Anforderungen an die künftige Infrastruktur abzustecken, die Kapazitäten festzulegen und technische Fragen zu klären“, betonte der Kulturreferent der Burgenländischen Landesregierung, Helmut Bieler.

Mit der Gründung der „Franz Liszt-Gesellschaft Burgenland“ erfolgte deshalb heute gleichzeitig auch der Startschuss zur Errichtung eines „Franz Liszt-Zentrums“ in Raiding. Dafür sind Investitionen von rund 3,3 Mio. Euro vorgesehen. Diese Mittel werden vom Land Burgenland, dem Bund und Europäischen Union über das Ziel 1-Programm bzw. das sog. „Additionalitätsprogramm“ aufgebracht. Die Gemeinde Raiding bringt, wie Bürgermeisterin Anna Schlaffer mitteilte, eine entsprechende Liegenschaft ein, deren Ankauf bereits erfolgt ist. Noch vor Jahreswechsel soll ein Architekten-Wettbewerb durchgeführt und mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen werden.

Derzeit läuft auch eine Studie, die erheben soll, welcher wirtschaftliche Nutzen mit Kultur verbunden ist. Diese Studie wird von der Fachhochschule für Internationale Wirtschaftsbeziehungen in Kooperation mit den Haydntagen, den Schlossspielen Kobersdorf und den Seefestspielen Mörbisch erarbeitet. Die Ergebnisse dieser Studie werden Ende des Jahres vorliegen.

„Kontinuierlich kommen Jahr für Jahr immer mehr Menschen ins Burgenland, weil sie die Vielfalt und hohe Qualität des kulturellen Angebots genießen wollen. Alle Experten sind sich einig, dass der Kulturtourismus ein Megatrend der Zukunft, aber der Kulturwert einer Region auch immer mehr zu einem Standortfaktor in wirtschaftlicher Hinsicht wird“, sagte dazu Landesrat Karl Kaplan.

Das künstlerische Programm 2004 wird in Zusammenarbeit zwischen der neuen „Franz Liszt-Gesellschaft Burgenland“ und dem bestehenden „Franz Liszt-Verein Raiding“ gestaltet. Es steht unter dem Motto: „Franz Liszt – Der Europäer“. Seitens des Kulturreferates werden dafür sowie zur Sicherstellung eines professionellen Projektmanagements zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt. Inhaltlich will man sich in Raiding neben einem engagierten „Liszt-Festival“ und einem breiten Konzertprogramm künftig auch auf wissenschaftlicher Ebene intensiv mit dem Genie Franz Liszt auseinander setzen. Hochkarätige Seminare, Workshops, Symposien und andere Aktivitäten mehr sind geplant. Der musikalischen Aus- und Weiterbildung soll ebenfalls ein Schwerpunkt gewidmet werden.
     
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