MAG ELF sucht Pflegemamas und Pflegepapas |
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Vizebürgermeisterin Grete Laska präsentiert neue Kampagne Wien (rk) - einem Pressegespräch präsentierte Vizebürgermeisterin Grete Laska am Freitag (03. 10.) die neue Kampagne der MAG ELF (Amt für Jugend und Familie) zur Unterstützung von Pflegeeltern. Wenn Kinder von ihren leiblichen Eltern nicht mehr versorgt werden können, brauchen sie eine liebevolle und engagierte Ersatzfamilie. Mit einer Informationskampagne schafft die Stadt Wien jetzt öffentliche Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema und würdigt zugleich die große Leistung der Pflegemamas und Pflegepapas. "1.114 Wiener Kinder und Jugendliche befanden sich mit Ende letzten Jahres in Pflegefamilien. Ihr Bild in der Bevölkerung beruht vielfach noch auf überholten Vorstellungen - Pflegeeltern übernehmen heute eine anspruchsvolle Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten der MAG ELF. Geeignete Familien, Frauen und Männer, die Kinder bei sich aufnehmen, werden weiterhin ständig gebraucht." so Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin Grete Laska. In besonders problematischen Familiensituationen ist manchmal niemand da, der Erziehungsverantwortung tragen kann. Kinder aus solchen Situationen brauchen Pflegeeltern, die für eine unterschiedliche Zeitdauer die Aufgaben der leiblichen Eltern übernehmen. Sie benötigen eine Ersatzfamilie, in der sie Pflege, Betreuung und emotionalen Halt bekommen. Pflegeeltern brauchen ein gutes Herz und viel Verständnis für Kinder, aber auch spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Bei der Suche nach Pflegemamas und Pflegepapas hilft jetzt eine neue Kampagne mit Aufforderungscharakter kräftig mit. Schwierige Aufgabe, auf Wunsch mit Anstellung Für einen Pflegeelternteil besteht in Wien seit heuer die Möglichkeit einer Anstellung. Gegenstand der Anstellung ist nicht die Betreuung des Kindes in der Familie - diese Aufgabe ist unbezahlbar und kann auch nicht in einem Arbeitsvertrag erfasst werden -, sondern der zusätzliche Arbeitsaufwand für Fortbildung, Dokumentation, Gruppensupervision, Besprechungen etc. Mit der Anstellung verbunden sind Pensions-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung sowie ein regelmäßiges monatliches Einkommen knapp über der Geringfügigkeitsgrenze. Zusätzlich gibt es Angebote für kostenlose Fortbildung und die Möglichkeit zur Gruppensupervision. Pflegemamas und Pflegepapas werden für Kinder jeder Altersstufe gesucht. Ganz besonders dringend aber für ältere Kinder von drei bis neun Jahren wie auch für Geschwister, für Kinder mit schwierigen Elternteilen, Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen sowie für Kinder mit Verhaltensproblemen und Auffälligkeiten im sozialen Bereich. Voraussetzung für die diese aufwändige, aber auch erfüllende Aufgabe ist vor allem die Freude an der Arbeit mit Kindern. Pflegekinder sind Kinder wie andere auch. Sie stellen aber darüber hinaus besondere Anforderungen, denn sie haben oft eine belastende Vorgeschichte und schlechte Erfahrungen hinter sich. Pflegeeltern sind deshalb in ihren persönlichen Fähigkeiten - zum Beispiel Toleranz, Gesprächsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz - sehr gefordert. Die MAG ELF, Amt für Jugend und Familie erteilt die erforderliche Bewilligung für die Aufnahme eines Pflegekindes, wählt geeignete InteressentInnen für ein bestimmtes Kind aus, vermittelt das Kind in die individuell passende Familie, begleitet sie für die Dauer des Pflegeverhältnisses und organisiert die Fortbildung der Pflegeeltern. Bei allen Fragen und Problemen stehen die SozialarbeiterInnen der MAG ELF den Pflegemamas und Pflegepapas mit Rat und Tat zur Seite. Martina Reichl-Roßbacher, Leiterin des Referates für Adoptiv- und Pflegekinder: "Mit der sozialen Absicherung für Pflegeeltern unterstützen wir die Partnerschaft zwischen den Pflegefamilien und der MAG ELF." Soziales Anliegen, mit Augenzwinkern serviert Die neue Informationskampagne soll die public awareness für die Thematik rund um Pflegekinder erhöhen und zugleich möglichst viele potenzielle Pflegeeltern ansprechen. Dabei gilt es vor allem, überkommene Klischees rund um das Thema auszuräumen. Zusätzlich wird die Öffentlichkeit auf die große Leistung der Pflegeeltern aufmerksam gemacht. Für Konzeption und Umsetzung der Kampagne verantwortlich zeichnet das Kommunikationsbüro, eine Fullserviceagentur im 6. Wiener Bezirk. Die Headline "Bringen Sie das zusammen?" bringt die Botschaft auf den Punkt: Sind Sie imstande, ein Kind so anzunehmen, wie es ist, mit allem, was dazugehört? Die Anzeigenmotive zeigen lebendige Momente, die der eigenen Kindheit entstammen oder die man aus der Erfahrung als Mutter oder Vater kennt. Spezielle Inserate widmen sich darüber hinaus den Krisenpflegekindern - Babys und Kleinkinder im Alter bis zu zwei Jahren, die für die Dauer von sechs bis acht Wochen innerhalb von Stunden Aufnahme finden müssen. Starke Präsenz im Stadtbild Großformatige Sujets auf Bussen und Straßenbahnen der Wiener Linien, Indoor-Poster sowie Anzeigen in Printmedien prägen mit Anfang Oktober das Wiener Stadtbild. Eine Broschüre informiert über alles, was werdende Pflegemamas und Pflegepapas wissen wollen, und auch im Internet gibt's gebündelte Information: Unter www.pflegemama.at/ und www.pflegepapa.at/ findet man alles Wissenswerte, einiges Unterhaltsame sowie nützliche Links und Kontakte. Bei bestehenden Pflegeeltern bedankt sich die Stadt Wien im Rahmen der neuen Kampagne mit sinnvollen Give-aways: Pflegemamas und -papas erhalten ein Gutscheinheft voller nützlicher Bons sowie auf Wunsch ein Puzzle, bedruckt mit ihrem Familienfoto. Ein Magazin wird der Pflegeeltern-Community außerdem über Neuigkeiten berichten. Zahlen und Fakten zum Thema Pflegekinder Mit 31. 12. 2002 befanden sich 1114 Wiener Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien. Von diesen Kindern und Jugendlichen sind 446 in Wiener Pflegefamilien und 670 Kinder und Jugendliche bei 510 Pflegefamilien in anderen Bundesländern untergebracht. Die meisten davon, nämlich 442 Kinder und Jugendliche, leben in niederösterreichischen Pflegefamilien. Langzeitpflege: Im Jahr 2002 vermittelte das Referat für Adoptiv- und Pflegekinder 82 Säuglinge und Kleinkinder in Langzeitpflegefamilien, 30 davon in Wiener Pflegefamilien und 52 zu Pflegeeltern in den Bundesländern. 56 Säuglinge und Kleinkinder kamen aus Krisenpflegefamilien und 26 Säuglinge und Kleinkinder aus der Herkunftsfamilie bzw. aus Spitälern, Krisenzentren oder Wohngemeinschaften. Krisenpflege: Krisenpflegefamilien nehmen - meist ohne Vorbereitungszeit - ein Kind aus akuter Krisensituation für die Dauer von ca. 6 Wochen auf. Krisenpflegefamilien haben sich sehr gut bewährt: Seit ihrer Einführung 2001 musste (mit äußerst kurzfristigen Ausnahmen) kein Wiener Kind im Alter von 0-2 Jahren, dessen Familien in eine schwere Krisensituation geraten war, in einer Wohngemeinschaft oder einem Heim untergebracht werden. Von 112 Säuglingen und Kleinkindern, die im Laufe des Jahres in Krisenpflegefamilien vermittelt wurden, konnten 46 Kinder wieder in den Haushalt der leiblichen Eltern zurückkehren. 56 Kinder benötigten eine längerfristige Folgeunterbringung in anderen Pflegefamilien. Informationen: http://www.pflegemama.at/ http://www.pflegepapa.at/ |
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