Internationale Wissenschafter beschäftigen sich vom 2. bis 5. Oktober
mit dem »Jahrtausendeffekt«
Salzburg (lk) - Heuer jährt sich der Geburtstag von Christian Doppler zum 200. Mal und der Todestag
des weltberühmten Salzburger Physikers zum 150. Mal. Aus diesem Anlass setzt der Christian-Doppler-Fonds eine
Reihe von Aktivitäten, um seines Lebens und Wirkens sowie seinen Werken in gebührender Form zu gedenken.
Vom 2. bis zum 5. Oktober findet ein mehrtägiges Symposion „200 Jahre Christian Doppler" mit prominenter
internationaler Beteiligung in der Salzburger Residenz (Carabinierisaal) statt. Die Referate sind den Themen Physik,
Astronomie, Verkehr und Technik sowie Medizin und einer geschichtlichen Betrachtung gewidmet. Den Festvortrag zur
Eröffnung am 2. Oktober hält Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger vom Institut für Experimentalphysik
der Universität Wien zum Thema „Christian Doppler und sein Jahrtausendeffekt". Zeilinger ist somit „Nachfolger"
am Lehrstuhl von Christian Doppler. Im Vortrag werden direkt akustische Konsequenzen des Doppler-Effektes demonstriert.
„Die wissenschaftlichen und technischen Anwendungen des Doppler-Effekts sprengen alle Grenzen zwischen den Disziplinen.
Zu erwähnen sind etwa Anwendungen in der Ultraschalldiagnostik der Medizin, in der Navigation und der Raumfahrt
bis hin zur Bestimmung der Ausdehnungsgeschwindigkeit des Universums über den Doppler-Effekt", so Zeilinger
zur Bedeutung des Salzburger Physikers. In jüngster Zeit fand der Doppler-Effekt auch hochinteressante Anwendungen
in der Abkühlung von Atomen zu sehr niedrigen Temperaturen.
Veranstaltet wird das Symposion vom Christian-Doppler-Fonds mit Unterstützung der Universität, des Landes
und der Stadt Salzburg, des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft
und der Medizintechnik-Firma Tecan. Der im Jahr 1987 gegründete Christian-Doppler-Fonds will den in Salzburg
geborenen Naturwissenschafter Christian Andreas Doppler einer breiteren internationalen Öffentlichkeit bekannter
machen.
Vorträge und Doppler-Symphonie
Die Eröffnungsfestveranstaltung zum Symposion am Donnerstag, 2. Oktober, 18.00 Uhr, beginnt mit Grußworten
von Univ.-Prof. Dr. Peter Eckl von der Universität Salzburg, der zugleich Vorsitzender des wissenschaftlichen
Beirates des Christian-Doppler-Fonds ist, sowie von Sektionschef Univ.-Prof. Dr. Sigurd Höllinger, dem Leiter
der Sektion Universitäten und Fachhochschulen im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Nach der Eröffnung durch Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger hält Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger
den Festvortrag „Christian Doppler und sein Jahrtausendeffekt". Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung
sorgt Dr. Nikolaus Bresgen; uraufgeführt wird u.a. eine „Doppler-Symphonie".
Buchpräsentation „Christian Doppler, Weltbewegend – unbekannt"
Am Freitag, 3. Oktober, wird um 9.15 Uhr Peter Schusters Buch „Christian Doppler, Weltbewegend – unbekannt"
präsentiert. Die Referate des Tages sind den Fachbereichen Physik und Astronomie gewidmet. Das Programm für
den 4. Oktober sieht Vorträge zum Generalthema Verkehr und Technik am Vormittag sowie Medizin am Nachmittag
vor. Der 5. Oktober steht unter dem Motto „Geschichte". Beleuchtet werden dabei einzelne Lebensstationen von
Christian Doppler.
Bedeutung des Doppler-Effekts erst posthum erkannt
Der österreichische Physiker Christian Doppler, 1803 in Salzburg geboren, hat mit dem heute nach ihm
benannten Doppler-Effekt wohl eines der wichtigsten physikalischen Phänomene entdeckt. Der Doppler-Effekt
betrifft die Veränderung der Frequenz von Wellen, wenn sich entweder die Quelle, die die Welle aussendet,
oder auch der Beobachter bewegt.
Christian Doppler gehört zu jenen Wissenschaftern, denen großer Ruhm erst posthum zuteil wurde. 1842
beschrieb der gebürtige Salzburger Physiker Christian Andreas Doppler in seiner Schrift „Über das farbige
Licht der Doppelsterne" den so genannten Doppler-Effekt. Erst nach seinem Tod, der sich am 17. März 2003
zum 150. Mal jährte, wurde die Bedeutung seiner Erkenntnisse für die Naturwissenschaften erkannt: In
der Astronomie, Raumfahrt, Medizin oder Physik ist die Anwendung des Doppler-Effekts heute nicht mehr wegzudenken.
Doppler wurde am 29. November 1803 als Sohn einer wohlhabenden Steinmetz-Familie in Salzburg geboren. Sein Geburtshaus
steht am Makartplatz 1, wo heute die Doppler Forschungs- und Gedenkstätte eingerichtet ist. Doppler studierte
Mathematik, Physik und Geometrie am Polytechnischen Institut in Wien und kehrte später zu weiteren Studien
nach Salzburg zurück. |