Bozen (lpa) - Der "Mann aus dem Eis" ist in Form einer Nachbildung mit seinen Beifunden ab dem
am Dienstagabend (30. 09.) auch in Wien zu sehen. Die Wanderausstellung des Südtiroler
Archäologiemuseums mit dem Namen „Ötzi Cultour“ hat in Wien auf 200 Quadratmetern Fläche ihren ersten
Auftritt außerhalb Italiens. Eröffnet haben die Ausstellung heute die österreichischen Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer und mehrere Südtiroler Landesvertreter mit dem Landeshauptmann an der Spitze.
Vier Monate lang können sich die Besucher des Naturhistorischen Museums in Wien in der Wanderausstellung "Ötzi
Cultour" ein Bild vom "Mann aus dem Eis" machen. Außerdem ermöglicht das Südtiroler
Archäologiemuseum zum ersten Mal einem anderen Museum eine dauerhafte Ausstellung zum Themenkomplex "Ötzi".
Der Eismann wird nämlich auch im Anschluss an die Wanderausstellung weiterhin im Wiener Naturhistorischen
Museum einen festen Platz einnehmen: In der neu gestalteten steinzeitlichen Abteilung des Museums, wo auch andere
Funde ausgestellt sind, werden ab Jänner 2004 der Eismann und sein Lebensraum dauerhaft inszeniert. Zudem
würden künftig beide Museen wissenschaftlich stärker miteinander zusammenarbeiten, erklärte
der Generaldirektor des Museums Berhard Lötsch. Die österreichische Bildungsministerin Gehrer lobte diese
Zusammenarbeit und wünschte, dass sie auch über den Kulturbereich hinaus weitergehen solle.
Gehrer gratulierte zur Museumsausstellung, welche einen eindrucksvollen Blick in die Vergangenheit bietet. Sie
hob den Einsatz der Südtiroler Landesregierung zur Bewahrung des Eismannes und die Arbeit der Museen im Allgemeinen
hervor. Die Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum, solle die Bedeutung des Fundes noch mehr hervorheben,
sagte der Südtiroler Landeshauptmann. Der Eismann, der direkt aus dem Leben gerissen, sicherere Aussagen über
die Vergangenheit erlaubt, müsse der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben. In diesem Sinne bedankte er sich
besonders bei allen Wissenschaftlern, die Untersuchungen am Ötzi durchgeführt haben und besonders bei
allen wissenschaftlichen Stellen und Mitarbeitern in Österreich sowie bei der österreichischen Bundesregierung
für ihre Mitarbeit. Wie der Südtiroler Kulturlandesrat Bruno Hosp betonte, sei es für Südtirol
von besonderer Wichtigkeit, die Eismann-Thematik in einem so renommierten Museum, wie dem Naturhistorischen Museum
in Wien, auszustellen. Die Wanderausstellung, die ohne originale Fundstücke, sondern nur mit Rekonstruktionen,
Modellen und interaktiven Multimedia-Stationen auf Reisen geht, kommt der Nachfrage entgegen, Ötzi auch an
anderen Orten außerhalb Südtirols zu präsentieren.
Der "Mann aus dem Eis" wird anhand von Videoprojektionen, Hörbildern, Hologrammen, Wackelbildern,
Materialproben, Fotos, 3D-Animationen und interaktiven Stationen ohne Originalfunde eindruckvoll präsentiert.
Alle aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind in der Wanderausstellung berücksichtigt. Die Besucher
können sich ohne Führung über den Lebensraum des Ötzi, die chronologische Einordnung, die Auffindungsgeschichte,
die medizinischen Untersuchungen und die Beifunde kundig machen. Dabei bekommt der eilige Museumsbesucher auf einen
Blick Basisinformationen vermittelt. Besucher mit mehr Zeit können sich in die Detailinformationen vertiefen.
In Wien mit von der Partie ist auch die Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG), die am Ende des Parcours Informationen
zum Urlaubsland Südtirol bereitstellt. Während der Ausstellungszeit bietet das Naturhistorische Museum
in Wien auch ein buntes Begleitprogramm mit Filmen, Vorträgen und einem Gewinnspiel rund um den Eismann. |