Österreichischer Experte Huber bei Hearing des EP-Agrarausschusses
Brüssel (evp-ed) - "Es darf in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU kein Ausspielen der
ersten Säule gegen die zweite Säule geben. Beide sind wichtige Politiken für die Landwirtschaft
und den gesamten ländlichen Raum", sagte die österreichische Bauernvertreterin im Europäischen
Parlament, Agnes Schierhuber, am Mittwoch (01. 10.) anlässlich eines Hearings über
die Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen in der Europäischen Union. "Ich freue mich, auch zu
diesem wichtigen Thema mit Dipl.Ing. Rupert Huber von der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern
Österreichs erneut einen österreichischen Experten ins Europaparlament gebracht zu haben", sagte
Schierhuber weiters.
Huber konzentrierte sich in seinen Ausführungen vor dem Agrarausschuss auf die Notwendigkeit eines starken
unternehmerischen Elements mit einer grundlegenden Produktionsfunktion. "Die Landwirtschaft in der Europäischen
Union braucht dieses unternehmerische Element auch in der Zukunft. Darauf müssen sowohl die agrarpolitische
Programmatik als auch die einzelnen Instrumente der GAP aufbauen", forderte Huber.
Die österreichische Europaparlamentarierin Schierhuber unterstützte die Aussagen Hubers: "Das berufliche
Selbstverständnis der Landwirte und ihre gesellschaftliche Positionierung hängt zunehmend auch davon
ab, inwieweit die agrarpolitische Grundkonzeption der GAP das unternehmerische Element der Landwirte stärkt.
Im Bereich der direkten Zahlungen muss die Leistungsabgeltung transparent sein. Damit wird auch eine gesellschaftliche
Akzeptanz gefördert."
Dipl.Ing. Huber wies nachdrücklich darauf hin, dass Landwirtschaft und ländlicher Raum dauerhaft nur
bei Beachtung der engen wechselseitigen Beziehungen bestehen können. "Agrarpolitik und Politik für
den ländlichen Raum sind daher nicht gegenseitig austauschbar. Sie haben vielmehr eine Komplementärfunktion.
Wenn die Europäische Union in diesem Bereich umfassende Politikstrategien entwickeln möchte, müssen
sie diesem Umstand Rechnung tragen und nachhaltige Synergien als wesentliches Ziel haben", so Schierhuber
abschließend. |