Flemming: Europäische Kommission fördert bereits Forschung an Embryonen  

erstellt am
01. 10. 03

Brüssel (evp-ed) - Als unerträglich und unverantwortlich bezeichnete die ÖVP-Europa- parlamentarierin Dr. Marilies Flemming am Dienstag (30. 09.) die Tatsache, dass Kommissar Busquin bereits seit einiger Zeit Forschung an Embryonen finanziere. "Obwohl der Kommissar weiss, dass in einigen Mitgliedstaaten, wie beispielsweise Irland, Deutschland und Österreich, die Forschung an Embryonen streng verboten ist und von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, werden Steuergelder für derartige Vorhaben verwendet", kritisierte Flemming scharf.

Embryonen sind, wie von allen Wissenschaftlern unbestritten, die kleinste Form menschlichen Lebens. Der Embryo trägt bereits sämtliche genetische Informationen in sich und stellt so bereits einen ganz bestimmten, unverwechselbaren Menschen dar. "Dass es Wissenschaftler gibt, die Forschung an Embryos für verantwortungsvoll halten, liegt wohl daran, dass ein Embryo nicht schreien und weinen kann. Dies müssen daher diejenigen für ihn tun, die von seiner Existenz wissen und die Möglichkeit der Artikulation haben", so Flemming.

Die ÖVP-Europaabgeordnete sieht leider keine Möglichkeit, anderen Mitgliedstaaten wie z.B. Grossbritannien, das eine Forschung an Embryonen bis zum 14. Lebenstag erlaubt, eine derartige Forschung zu verbieten. "Es ist aber genauso unmöglich, Mitgliedstaaten zu zwingen, mit ihren Steuergeldern unethische und unmoralische Forschung in anderen Mitgliedstaaten zu finanzieren", betonte Flemming.

Immer wieder werde die Notwendigkeit der Forschung an Embryonen für die Heilung bestimmter Krankheiten betont. Dies sei jedoch eine glatte Täuschung der Öffentlichkeit: "Zur Zeit bietet die Forschung mit adulten Stammzellen, die zum Beispiel aus dem Knochenmark eines erwachsenen Menschen entnommen werden können, ebenso gute Möglichkeiten wie jene der Forschung an Embryonen", so die ÖVP-Politikerin, die darauf hinweist, dass in Österreich im Bereich der Forschung an adulten Stammzellen an drei Universitäten, Wien, Innsbruck und Graz, große Erfolge erzielt werden konnten. Diese Forschungsmethoden seien weitaus vielversprechender als die Tötung von Embryonen zu Forschungszwecken.

"Ich habe eine Anfrage an Kommissar Busquin gestellt", so Flemming abschliessend, "in welcher ich verlange, dass er der europäischen Öffentlichkeit offenlegt, welche EU-Gelder bereits an welche Organisationen für die Forschung an Embryonen zur Verfügung gestellt wurden."
     
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