Wien (statistik austria) - Die Statistik Austria publiziert die monatlichen Ergebnisse der Konjunkturstatistik
im Produzierenden Bereich in der Gliederung der Systematik der Wirtschaftstätigkeiten in Österreich (ÖNACE
in der letztgültigen Fassung). Darüber hinaus werden den österreichischen Sozialpartnern und dem
österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung monatlich regelmäßig branchenspezifische
Auswertungen im Sinne der kammerspezifischen Fachgruppenordnung als Ergebnis einer Auftragsarbeit zur Verfügung
gestellt. Diese dienen unter anderem als wichtige Informationsquelle für die Kollektivvertragsverhandlungen.
Bedingt durch Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess und der Kundmachung der zur Durchführung der Konjunkturstatistik
notwendigen Verordnung ergab sich im Rahmen der Dateneinholung und -aufarbeitung und damit auch hinsichtlich der
Publikation der ersten Monatsergebnisse eine Verzögerung von nahezu fünf Monaten.
Da auf Grund dieser unvorhersehbaren Ereignisse somit eine wichtige Datengrundlage zu Beginn der Kollektivvertragsverhandlungen
im Metallbereich nicht zur Verfügung gestanden wäre, wurde im Auftrag der Sozialpartner eine Methode
zur Vorab-Schätzung der Produktionsentwicklung erarbeitet („FLASH Estimate-" oder „Floating Ratio Estimator-Modell").
Der Schätzung, welche auf den eingelangten Meldungen sowie Verwaltungsdaten über unselbständig Beschäftigte
basiert, wurde ein Modell der gebundenen Hochrechnung unter Berücksichtigung der zeitlichen Veränderung
durch einen Korrekturfaktor (Gewichtung der fehlenden, hochgerechneten Ergebnisse mit dem Quotienten der Produktivität
des Vorjahresmonats zum aktuellen Monat) zu Grunde gelegt. Bei dieser Schätzung handelt es sich jedoch keineswegs
um die Vorwegnahme der Ergebnisse der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich, sondern erstmals um den Einsatz
eines Modells der Vorausschätzung der Produktionsentwicklung im Sinne der Gliederung der Wirtschaftskammer
Österreich (nachstehende Ausführungen beziehen sich auf die Bundessparte Industrie (ohne Bauindustrie
und ohne die in der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich nicht erfassten Aktivitäten im Betreuungsbereich
der Sparte Industrie) sowie den Metallbereich insgesamt. Zusätzlich werden Veränderungsraten zu den jeweiligen
Monaten des Vorjahres bereitgestellt.
Nach den vorliegenden Schätzungen der Statistik Austria erzielten die Betriebe der Bundessparte Industrie
(ohne Bau) im Jänner 2003 bei leicht rückläufiger Zahl an unselbständig Beschäftigten
(-2,6%) einen Produktionswert an abgesetzter Produktion von etwa 6,6 Mrd. Euro - dies entspricht einem Minus von
etwa 3,6%. Wesentlich geringfügiger war die rückläufige Entwicklung im Metallbereich mit -0,2% an
unselbständig Beschäftigten und -0,9% bei der abgesetzten Produktion (Produktionswert insgesamt nominell
etwa 2,4 Mrd. Euro).
Diese Entwicklung war im Rahmen der Bundessparte Industrie wie auch im Metallbereich auch für die Monate Februar,
April und Mai 2003 in nahezu gleicher Höhe zu beobachten. Nur im März 2003 war eine etwas andere Entwicklung
(im Vergleich zum Vorjahresmonat höhere Beschäftigung und Produktion) zu registrieren. Für den gesamten
Zeitraum Jänner bis Mai ergaben die Berechnungen sowohl in der erfassten Industrie insgesamt als auch im Metallbereich
(etwas weniger ausgeprägt) bei einer rückläufigen Anzahl der unselbständig Beschäftigten
einen geringfügigen Rückgang der abgesetzten Produktion. |