Industrie: Erste Schätzungen über die Produktionsentwicklung Jänner bis Mai 2003  

erstellt am
30. 09. 03

Wien (statistik austria) - Die Statistik Austria publiziert die monatlichen Ergebnisse der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich in der Gliederung der Systematik der Wirtschaftstätigkeiten in Österreich (ÖNACE in der letztgültigen Fassung). Darüber hinaus werden den österreichischen Sozialpartnern und dem österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung monatlich regelmäßig branchenspezifische Auswertungen im Sinne der kammerspezifischen Fachgruppenordnung als Ergebnis einer Auftragsarbeit zur Verfügung gestellt. Diese dienen unter anderem als wichtige Informationsquelle für die Kollektivvertragsverhandlungen. Bedingt durch Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess und der Kundmachung der zur Durchführung der Konjunkturstatistik notwendigen Verordnung ergab sich im Rahmen der Dateneinholung und -aufarbeitung und damit auch hinsichtlich der Publikation der ersten Monatsergebnisse eine Verzögerung von nahezu fünf Monaten.

Da auf Grund dieser unvorhersehbaren Ereignisse somit eine wichtige Datengrundlage zu Beginn der Kollektivvertragsverhandlungen im Metallbereich nicht zur Verfügung gestanden wäre, wurde im Auftrag der Sozialpartner eine Methode zur Vorab-Schätzung der Produktionsentwicklung erarbeitet („FLASH Estimate-" oder „Floating Ratio Estimator-Modell"). Der Schätzung, welche auf den eingelangten Meldungen sowie Verwaltungsdaten über unselbständig Beschäftigte basiert, wurde ein Modell der gebundenen Hochrechnung unter Berücksichtigung der zeitlichen Veränderung durch einen Korrekturfaktor (Gewichtung der fehlenden, hochgerechneten Ergebnisse mit dem Quotienten der Produktivität des Vorjahresmonats zum aktuellen Monat) zu Grunde gelegt. Bei dieser Schätzung handelt es sich jedoch keineswegs um die Vorwegnahme der Ergebnisse der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich, sondern erstmals um den Einsatz eines Modells der Vorausschätzung der Produktionsentwicklung im Sinne der Gliederung der Wirtschaftskammer Österreich (nachstehende Ausführungen beziehen sich auf die Bundessparte Industrie (ohne Bauindustrie und ohne die in der Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich nicht erfassten Aktivitäten im Betreuungsbereich der Sparte Industrie) sowie den Metallbereich insgesamt. Zusätzlich werden Veränderungsraten zu den jeweiligen Monaten des Vorjahres bereitgestellt.

Nach den vorliegenden Schätzungen der Statistik Austria erzielten die Betriebe der Bundessparte Industrie (ohne Bau) im Jänner 2003 bei leicht rückläufiger Zahl an unselbständig Beschäftigten (-2,6%) einen Produktionswert an abgesetzter Produktion von etwa 6,6 Mrd. Euro - dies entspricht einem Minus von etwa 3,6%. Wesentlich geringfügiger war die rückläufige Entwicklung im Metallbereich mit -0,2% an unselbständig Beschäftigten und -0,9% bei der abgesetzten Produktion (Produktionswert insgesamt nominell etwa 2,4 Mrd. Euro).

Diese Entwicklung war im Rahmen der Bundessparte Industrie wie auch im Metallbereich auch für die Monate Februar, April und Mai 2003 in nahezu gleicher Höhe zu beobachten. Nur im März 2003 war eine etwas andere Entwicklung (im Vergleich zum Vorjahresmonat höhere Beschäftigung und Produktion) zu registrieren. Für den gesamten Zeitraum Jänner bis Mai ergaben die Berechnungen sowohl in der erfassten Industrie insgesamt als auch im Metallbereich (etwas weniger ausgeprägt) bei einer rückläufigen Anzahl der unselbständig Beschäftigten einen geringfügigen Rückgang der abgesetzten Produktion.
     

     
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