Chronik der Woche vom 30. 10. bis 05. 11. 2001

   
Prämien-Regen für verregneten Tourismusfilm
Wien/Linz (pte) - Der Tourismusfilm "Pyhrn Eisenwurzen – das sagenhafte Land", im Vorjahr vom oberösterreichischen Tourismusverband verboten, wird weltbester Tourismusfilm des Jahres 2001. Am 9. November wird Franz Limberger, Geschäftsführer der Ferienregion Pyhrn-Eisenwurzen, beim Festival der Festivals" in der Wirtschaftskammer Österreich den Grand Prix entgegennehmen. Der Film, produziert von Bernhard Pevny und Farid Firouz, wurde in diesem Jahr bereits mit einem Gold Award in New York sowie mit Preisen in Bratislava, Zlatibor und zuletzt mit dem Grand Prix in Split ausgezeichnet.
Auffallend am diesjährigen "Festival der Festivals", dem Highlight des Festivaljahres des Tourismusfilms, ist der meditative Grundcharakter der österreichischen Preisträgerfilme, was nicht nur der Pyhrn- sondern auch der Cine Tirol Film "Tirol – Land im Gebirg" beweist. In der Produktion von Georg Riha bilden Film und Musik von Philip Glass ein harmonisches Ganzes.
Zu den so genannten "Mentions", den Zweitgereihten, zählen neben dem Tirol-Film Beiträge aus Ibiza, Hongkong, Korea und Italien. Die farben-prächtigen und verspielten Bilder des Streifens "Ibiza – The Island", im Auftrag des spanischen Fremdenverkehrsbüros hergestellt, beschreiben die Insel als Oase der Ruhe und Einsamkeit, fernab jeglichen Technotrubels. Mit dem Film "Colours of Life" bietet die Hongkong Tourismusorganisation eine rasante Reise durch das facettenreiche Land.
Aufgrund seines Blendings von Tradition und Gegenwartskultur zählt der Beitrag "Fantasy Korea" ebenfalls zu den Mentions. Korea wird in diesem Spot vor allem als Land der Fußballmeisterschaft 2001 hervorgehoben. Einen detailverliebten Bildungsaufenthalt in der italienischen geschichtsträchtigen Region Puglia garantiert der Streifen "Puglia".
Die Vorführung der Mentions beginnt am 9. November um 10 Uhr im Julius Raab Saal der Wirtschaftskammer Österreich (1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 63). Seit 1989 organisiert das Österreichische Filmservice das jährliche C.I.F.F.T. "Festival der Festivals".

Hintergrund zum Siegerfilm
Im Vorjahr hinterließ die Premiere von "Pyhrn Eisenwurzen – das sagenhafte Land" zunächst verstörte Zuschauer, darunter vorwiegend Hoteliers und Gastronomen. Anstelle audiovisueller Tourismus-Konventionen wie Sonne, Land, Hotels und Trachten bekam man ein Gewitter vorgeführt. Panik um ein schlechtes Image machte sich breit. Denn Regen spielt als Teil der vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser eine wichtige Rolle in diesem Film. Das 5. Element, in der Gestalt einer weiß bekleideten Nymphe, verbindet Mensch und Natur und entführt Zuschauer in eine mystische Welt.
Die breite Verärgerung rund um den Regen war schließlich für Tourismusobmann Wolfgang Schürrer Grund genug, das kleine Kunstwerk zu verbieten und die Videokassette in einem Banktresor einzusperren. Das nationale wie auch internationale Medienecho auf Schürrers Vorgehen war enorm. Nicht nur deutsche oder österreichische Fernsehanstalten sondern sogar die BBC verlangten nach einer Kopie. Aufgrund des positiven Bescheids einer Fachjury wurde letztendlich der öffentlichkeitswirksame Streifen freigegeben und bei Tourismusfilmfestivals prämiert.

 
Dreharbeiten unter ORF-Beteiligung zu "Am anderen Ende der Brücke"
Hochkarätig besetzte Verfilmung nach Dreharbeiten in China nun in Österreich
Wien (orf) - Basierend auf der außergewöhnlichen Lebensgeschichte einer Österreicherin in China - der Wienerin Gertrude Du-Wagner -, die 1934 mit 18 Jahren aus Liebe zu einem Chinesen ins Reich der Mitte ausreiste und ein neues Leben begann, widmet die erste große österreichisch-chinesische Kinospielfilmproduktion, die der ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens fördert: "Am anderen Ende der Brücke" lautet der Titel des Films, den der Salzburger Produzent Josef Koschier seit Ende August mit seiner SK-Film produziert.
Nach den Dreharbeiten im Süden Shanghais übersiedelte der Filmtross vergangene Woche nach Wien, wo seit dem 22. Oktober gedreht wird. Fast 25 Prozent des gesamten Films werden in Österreich gedreht", sagte der Salzburger Produzent Josef Koschier, der dem Film mit seiner SK-Film herstellt anlässlich der Dreharbeiten in der Bundeshauptstadt. "Unsere Locations sind sehr authentisch", so Koschier weiter, "denn wir drehten unter anderem in der Rossauer Kaserne und bei der Karlskirche". Beide Orte spielten im Leben der Wienerin Gertrude Du-Wagner wichtige Rollen.
Eine gewichtige Rolle spielt bei den Dreharbeiten auch das Wetter. Koschier: "Wir drehten Szenen auf einem künstlich angelegten Eislaufplatz - bei 20 Grad Lufttemperatur ein schwieriges Unterfangen, denn das Eis schmilzt beinahe schneller als man drehen kann." Dass das Wetter den weiteren Fortgang der Arbeiten am Film beeinflussen könnte, sieht Koschier locker: "Wir haben noch einen Drehtag im Salzburger Gebirge, Schnee ist für die geplante Szene unerlässlich. Aber wenn es nicht schneit, müssen wir eben am Gletscher drehen."
Die Dreharbeiten in Wien und Salzburg dauern noch bis zum 5. November, "Am anderen Ende der Brücke" soll 2002 in den österreichischen und chinesischen Kinos anlaufen.Inszeniert wird "Am anderen Ende der Brücke", dessen englischer Arbeitstitel "The Smile of Fanny" lautet, von Hu Mei, der unter anderem bei den Kinofilmen "Army Nurse" und "Far From War" sowie "The Yongzheng Dynasty", der meistgesehenen TV-Serie Chinas, Regie führte. Von österreichischer Seite mit dabei sind Nina Proll und Susi Nicoletti, die die weibliche Hauptrolle, die aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen im Film nicht Gerti Wagner sondern Fanny Ebner heißt, in unterschiedlichen Altersabschnitten verkörpern. Weitere österreichische Darsteller sind unter anderem Julia Stemberger, Muriel Baumeister, Erwin Steinhauer, Kitty Speiser und Karl Merkatz. Die männliche Hauptrolle spielt der chinesische Filmstar Wang Zhiwen, der bereits in mehreren preisgekrönten chinesischen Produktionen zu sehen war, so zum Beispiel in "The Emperor and the Assassin" von Regisseur Chen Kaige.
Produziert wird "Am anderen Ende der Brücke" von SK-Film, gemeinsam mit den chinesischen Koproduzenten Beijing Forbidden City Film und der China Coproduction Company sowie mit Unterstützung durch den ORF, das Österreichische Filminstitut, den Wiener Film Fonds, das Land Salzburg und einen chinesischen Privatinvestor. Das Budget beträgt 42 Millionen Schilling.

 
Abschiedsfest für die „gute Seele“ des Marienstüberls
Graz (mag) - Seit 1989 leitete Sr. Sonja Dodic das "Marienstüberl" der Caritas, wo obdachlose Menschen zum symbolischen Preis von einem Schilling eine warme Mittagsmahlzeit erhalten. Mit unermüdlichem Engagement und vorbildlichem Einsatz sorgte die gebürtige Albanerin nicht nur für das leibliche Wohl ihrer Gäste, sondern war auch immer mitfühlende Ansprechpartnerin für die teilweise sehr komplexen Probleme der Marienstüberl-BesucherInnen.
Mit ihrer einnehmenden Persönlichkeit hat Sr. Sonja mehr als 100 ehrenamtliche HelferInnen motivieren können, die nun dazu beitragen, das zwischen 150 und 200 Personen täglich im "Marienstüberl" ihr Essen bekommen. Mit 1. November 2001 ist Sr. Sonja, die dem Orden der "Barmherzigen Schwestern" angehört, als Leiterin des "Marienstüberls" in Pension gegangen. Im Rahmen eines Dankfestes wurde sie für ihr Lebenswerk - Dodic war zuerst in der Krankenpflege im LKH, dann in der Emmausklause in Eggenberg (Wohnungslosenprojekt für Männer) und im Aloisianum tätig - von Bürgermeister Alfred Stingl und Stadtrat Ernest Kaltenegger mit dem "Ehrenzeichen der Stadt Graz" und von Caritas-Direktor Franz Küberl mit der "Elisabeth-Medaille", der höchsten Auszeichnung der Caritas gewürdigt.

 
Burgenland und Südtirol intensivieren die Zusammenarbeit
Neben der Kultur sollen auch wirtschaftliche Beziehungen geknüpft werden
Eisenstadt (blms) - Die bisher vor allem auf dem kulturellen Gebiet gepflogene Zusammenarbeit in Form einer offiziellen Kulturpartnerschaft zwischen dem Burgenland und Südtirol soll auf weitere Bereiche, vor allem auf die Wirtschaft, ausgeweitet werden. Dies haben Landeshauptmann Hans Niessl und Südtirols Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder im Rahmen des Besuches einer burgenländischen Regierungsdelegation in Südtirol am 17. 10. in einem Pressegespräch im Bozner Landhaus bekannt gegeben. Der burgenlänischen Regierungsdelegation, die am 16. und 17. Oktober Südtirol besuchten, gehörten neben Landeshauptmann Niessl auch Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Franz Steindl, Soziallandesrat Dr. Peter Rezar und Agrarlandesrat Paul Rittsteuer sowie Landesamtsdirektor WHR Dr. Robert Tauber an.
LH Niessl versicherte in dem Pressgespräch nach dem Treffen mit seinem Südtiroler Amtskollegen, dass die in den 90er Jahren unter dem damaligen Landeshauptmann Karl Stix angebahnten Beziehungen fortgesetzt werden, auch deshalb, weil sie beiden Ländern nur nutzen werde und eine gemeinsame Entwicklung fördere. Neben einem regelmäßigen allgemeinen Meinungs- und Erfahrungsaustausch auf Politiker-Ebene soll - so betonte LH Niessl - die Jugend der beiden Länder mehr zusammengeführt werden, wobei dieses Näherrücken nicht nur von oben verordnet werden sollte.
Landeshauptmann Dr. Durnwalder sprach sich dafür aus, die bereits bestehende Zusammenarbeit im kulturellen Bereich auf weitere Gebiete auszuweiten. Gute Anregungen für die Südtiroler „Badl-Kultur“, vor allem aber für die neuen Thermen in Meran, könnten sich Südtirols Fremdenverkehr und Gesundheitseinrichtungen bei den drei großen Burgenländischen Thermalbädern holen. Umgekehrt könnte Burgenlands Landwirtschaft von den Südtiroler Erfahrungen im Obst- und Weinbau, wie auch im Gemüseanbau profitieren. Berührungspunke und Gemeinsamkeiten haben Burgenland und Südtirol auch in den Bereichen Raumordnung, Naturschutz und vor allem beim Sprachminderheitenschutz, wenn auch die Schutzvorschriften und Schutzbedürfnisse der im Burgenland lebenden Kroaten und Ungarn teilweise anders als in Südtirol sind.
Neben Gesprächen mit Vertretern aus der Südtiroler Wirtschaft trafen die Gäste aus dem Burgenland auch mit den Südtiroler Landesräten Otto Saurer und Bruno Hosp zusammen.

 
Immer mehr Gemeinden setzen mobile Tempo-Anzeigen ein
LH Pröll: Weiterer wichtiger Schritt zu mehr Verkehrssicherheit
St. Pölten (nlk) - Verkehrssicherheit wird auch in den Gemeinden groß geschrieben. Das zeigt einmal mehr das große Interesse der niederösterreichischen Gemeinden an den 30 mobilen Tempo-Anzeigen, die das Land Niederösterreich angekauft hat und den Kommunen seit August dieses Jahres leihweise für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung stellt. Bereits 247 Gemeinden haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, mit einem derartigen Gerät die Geschwindigkeit im Ortsgebiet zu messen. Derzeit liegen Bestellungen von weiteren 30 niederösterreichischen Gemeinden vor, die die Geräte aufstellen wollen.
Das Ziel dieser Aktion ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit vor allem im untergeordneten Straßennetz im Ortsgebiet. Auch deshalb, weil hier eine flächendeckende Überwachung durch die Exekutive nicht möglich ist. „Überhöhte Geschwindigkeit im Ortsgebiet ist immer wieder die Ursache für schwere Verkehrsunfälle, vor allem Fußgänger und Radfahrer sind davon betroffen. Mit dieser Aktion appellieren wir an die Eigenverantwortung der Kraftfahrzeuglenker, die Geschwindigkeit zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reduzieren“, so Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Für den Landeshauptmann ist diese Initiative auch eine wichtige Ergänzung zur „Verkehrssicherheitsaktion für Kinder und Senioren“ und der „Aktion Schutzengel“. Allein im Zuge der Aktion „Verkehrssicherheit für Kinder und Senioren“ wurden in Niederösterreich bisher nahezu 800 neuralgische Verkehrsknotenpunkte durch Ampelanlagen, Zebrastreifen, Gehwege etc. entschärft.
Mit den mobilen Tempo-Anzeigen ist es auch möglich, Daten über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen und aufzuzeichnen. Diese Daten bilden letztlich die Grundlage für weitere Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit.
Interessant sind auch die Ergebnisse einer durchgeführten Untersuchung der Wirksamkeit von mobilen Tempoanzeigen. Sie finden hohe Akzeptanz bei den Fahrzeuglenkern, für 90 Prozent der Lenker haben sie eine geschwindigkeitsmindernde Wirkung. Die meisten Lenker sind sich der gefahrenen Geschwindigkeit gar nicht bewusst und begrüßen diese Art der Erinnerung. Etwa ein Drittel meint, dass auf eine mobile Tempoanzeige eine Kontrolle durch die Exekutive folgt. Ebenso rund einem Drittel ist das öffentliche Aufzeigen ihrer Fahrgeschwindigkeit unangenehm, besonders wenn sie im betreffenden Straßenbereich bekannt sind.

 
Vom Flohkino zum Multiplex: Brigittenauer Lichtspiele 1908 – 2001
Wien (rk) - Anhand zeitgenössischer Bildmaterialien und Dokumenten wird in der Millenium City (Plaza) die Geschichte der Kinos im 20. Wiener Gemeindebezirk präsentiert: Von ihren Anfängen zur Jahrhundertwende über die sechziger Jahre, als auch hier das Kinosterben voll einsetzte, bis zur jüngsten Kinorenaissance durch das neue Multiplex-Kino, dessen größte Spielart erst kürzlich an Ort und Stelle eröffnet wurde. Die lohnenswerte Schau ist bis 11. November in der Millenium City und in weiterer Folge bis 30. November in der Gebietsbetreuung Brigittenau zu sehen.
Hellwag, Winarsky, Triumph, Mathilden, Friedensbrücken, Wallenstein, Vindobona ... . Die insgesamt zehn Kinos, die es in der Brigittenau einst gab, repräsentierten eine typische vorstädtische Kinokultur. Sie waren keine so leuchtenden Filmpaläste wie in der Innenstadt mit Aufsehen erregenden Auftritten prominenter Filmstars. Ihre Bedeutung bestand in erster Linie in ihrer Funktion als "audiovisuelle Nahversorger" für die Bezirksbevölkerung. Lediglich in den beiden größten und vornehmsten Kinos, dem Wallenstein und dem Vindobona, fanden immer wieder auch vielbeachtete Bezirkserstaufführungen statt.
Die Ausstellung, die vom Historiker und Stadtforscher Peter Payer konzipiert wurde, beleuchtet die Rolle, die Film und Kino für die Alltagskultur des Bezirks spielten. Neben architektur-, politik-, sozial- und filmhistorischen Aspekten wird auch die bisher wenig bekannte Tatsache aufgezeigt, dass der Bezirk einst ein wichtiger Ort der Filmproduktion war, befanden sich doch hier etwa die Sascha- und Astoria-Filmfabrik. Abgerundet wird die Schau durch Kindheits- und Jugenderinnerungen von Zeitzeugen, die über ihre bis heute prägenden Eindrücke des Kinogehens in der Brigittenau berichten.

 
Häupl überreicht Schumpeter-Preis an Nestle-Chef Brabeck-Letmathe
Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl überreichte am Mittwoch Abend im Haus der Industrie den diesjährigen Schumpeter-Preis an Peter Brabeck-Letmathe. Der Chef des weltweit agierenden Unternehmens Nestle (Anm. der ÖJ-Redaktion: Peter Brabeck-Letmathe ist Auslandsösterreicher!) erhält den Preis, der aus Mitteln des "Helmut- Zilk-Fonds für Internationale Beziehungen Wiens" der Bank Austria AG gespeist wird, für seine besonders verantwortungsvolle Führungsrolle, die sich nicht nur in der Gewinnmaximierung des eigenen Unternehmens erschöpft. Brabeck-Letmathe, der seit 1997 die Leitung von Nestle innehat und in den vergangenen fünf Jahren eine grundlegende Umstrukturierung des Konzerns durchgeführt hat, habe sich laut Aussage der in Wien ansässigen Schumpeter- Gesellschaft konsequent den brennenden Fragen der Welt, wie auch den sozialen Anliegen der Mitarbeiter gestellt. Nestle beschäftigte im Jahr 2000 weltweit 225.000 Mitarbeiter. Im Nahrungsmittel-Markt, einem Schwerpunkt des Unternehmens, hält Nestle für Europa 32 Prozent, in den USA knapp 40 Prozent.
Der Schumpeter-Preis erinnert an den lange Zeit an der Universität Harvard lehrenden österreichischen Ökonomen Joseph A. Schumpeter (1883-1950), dessen Lebenswerk gleichermaßen von wirtschaftlicher Theorie, Politik und Praxis gekennzeichnet war. Laut Univ. Prof. Dr. Dieter E. Stiefel, Präsident der Schumpeter- Gesellschaft, wird mit Brabeck-Letmathe ein österreichischer Top- Manager ausgezeichnet, der nicht nur zu den einflussreichsten Managern weltweit gehöre, sondern auch gegenüber der mitunter vehementen Globalisierungs-Kritik eine positive und ethisch überzeugende Gegenposition einnehme. Der Preisträger wird im Rahmen der Generalversammlung der Schumpeter-Gesellschaft, welche aus einem 40-Personen-Komitee aus Universitätsangehörigen und Personen aus Wirtschaft und Politik besteht, dem Wiener Bürgermeister vorgeschlagen, dem die Letztentscheidung vorbehalten ist.
Weitere Träger des Schumpeter-Preis, der 1992 zum ersten Mal vergeben wurde, sind u.a. der ehemalige Ministerpräsident Tschechiens Vaclav Klaus, der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der amtierende EU-Komissionspräsident Romano Prodi. Vergangenes Jahr erhielt Ferdinand Piech, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, den Preis, der aus einem Preisgeld in der Höhe von 200.000 ATS, einer Skulptur und einem entsprechenden Dokument besteht.

 
Projektmanagerin für den Lungau kommt
Salzburg (lk) - Wie im Pinzgau seit rund einem Jahr erfolgreich „installiert", wird nun auch im Lungau die Stelle einer „Projektmanagerin" geschaffen. „Die Ausschreibung wird jetzt vorbereitet. Gesucht wird eine Frau, die Anliegen von Frauen im Bezirk aufnimmt und bei der Umsetzung von Projekten hilft. Kinderbetreuung, Qualifikation, Ausbildung oder Wiedereinstieg – die Themen sind breit gestreut und haben ein Ziel: Mehr Chancengleichheit für Frauen im Lungau und eine bessere Vernetzung der bestehenden Angebote", berichtete die Frauenreferentin des Landes Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Gabi Burgstaller nach einer Besprechung mit den Lungauer Gemeinden im Regionalverband. „Die Gemeinden im Lungau haben die Idee einer eigenen Projektmanagerin für den Bezirk sehr positiv aufgenommen. Die Gemeinden wünschen sich eine dynamische Lungauerin, die in der Region bekannt ist und den Bezirk gut kennt. Das ist sicher ein entscheidender Startvorteil", sagt Burgstaller. Die Personalkosten für den 30-Stunden-Job von rund 300.000 Schilling tragen das Frauenressort und die Wirtschaftsabteilung des Landes, ein Teil wird über das EU-Förderprogramm „Ziel 2" beigesteuert.
Die Aufgabenfelder umfassen unter anderem die Betreuung von regionalen und EU-weiten Frauenprojekten, den Aufbau von lokalen Netzwerken für Frauen, Koordinierung der öffentlichen Aktivitäten, Beratung von Frauen und Initiativgruppen bei Projekten, regelmäßige Evaluierung der betreuten Projekte. Die Projektmanagerin für den Pinzgau, Barbara Huber-Jeblinger, arbeitet zum Beispiel an Projekten wie „Frauen und technische Berufe" in Zusammenarbeit mit der HTL Saalfelden und Tourismus für Frauen von Frauen in Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern. Dazu kommen Beschäftigungsprojekte gemeinsam mit dem AMS Zell am See und der Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuungsmöglichkeiten im Bezirk. „Nach dem Pinzgau wird es jetzt auch im Lungau eine kompetente Frau als Ansprechpartnerin für Frauenanliegen und Frauen-EU-Projekte im Bezirk geben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit", bringt es die Frauenbeauftragte des Landes Mag. Romana Rotschopf auf den Punkt.

 
Linzer Brunnen wieder im Winterschlaf
Linz (mag) - Rund 20 Linzer Brunnenanlagen werden von den Mitarbeitern des Gartenamts nun wieder in den „Winterschlaf“ versetzt. Unter Einsatz von Kränen und Staplern werden die Wasserspender zum Schutz vor den Witterungseinflüssen der kalten Jahreszeit mit Holzabdeckungen versehen. Es gibt Brunnenabdeckungen in den unterschiedlichsten Formen, vom einfachen Holzdach bis zum kunstvoll gestalteten Oktagon. Die Wasserzufuhr wird bis Ende März/Anfang April unterbunden. Nach dem Frühjahrsputz und der Inbetriebnahme der Umwälzpumpen sind die Brunnen dann wieder eine optische Bereicherung des Linzer Stadtbildes.

 
Am „Sixenhof“ in Achenkirch wird Tiroler Bergweihnacht zelebriert
Achensee - Allzuoft ist die Vorweihnachtszeit unserer Tage von besonders hektischem Treiben und überzogenem Konsumverhalten gekennzeichnet. Am Achensee lädt man mit der Tiroler Bergweihnacht am Sixenhof zu einem willkommenen Kontrastprogramm. Besinnlichkeit, Einkehr und Nachdenklichkeit sind in einer lebensnahe Krippenerzählung die bestimmenden Elemente.
Am Achensee soll auch in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit wieder in ihrer ganzen Ursprünglichkeit aufleben. Im Jahrhunderte alten Sixenhof in Achenkirch wird im Rahmen der „Tiroler Bergweihnacht“ eine Krippenerzählung mit lebensgroßen Figuren und echten Tieren aufgeführt. In der alten Rauchküche kann man sich bei Zelten, Brot und Glühwein, Kaffee, Tee oder Limo stärken. Im Eintritt ist die Besichtigung von 14 Räumen des Heimatmeuseums Achental inkludiert.
Kaum jemand, der zu Weihnachten seine Krippe aufstellt, weiß, dass dieser Brauch auf Franz von Assisi zurückgeht. Nach seiner Rückkehr aus Palästina war es sein Wunsch, den Brüdern die Wirklichkeit Bethlehems vor Augen zu führen. Die nackte Armut und Not, in der Gottes Sohn zu den Menschen kam. In einer Höhle stellte er die Krippe auf, dazu Ochs und Esel und feierte die Heilige Nacht. Dauer der Vorführung: 25 Minuten.
Weihnachten war für Ihn das Fest der Feste. Vor nahezu 200 Jahren, als im Tiroler Freiheitskrieg von 1809 auch viele Bauernhäuser im Achental zerstört waren, so auch der Sixenhof, gab es in vielen Bauernfamilien kaum das tägliche Brot. Viele mussten in der Kälte, auf Almhütten und Ställen übernachten. Jesus kam in einem Stall in Bethlehem zur Welt und eroberte als Christkind die Herzen der Menschen.
Am Sixenhof in Achenkirch soll mit Hilfe der Heiligen Schrift nachgestellt werden, wie sich die Tiroler Bergweihnacht zugetragen hat. Die Initiatoren der Tiroler Bergweihnacht - Martin Reiter, Sigmar Stubenböck und zahlreiche Helfer des Heimatmuseums Sixenhof – betonen: „Wir haben nichts erfunden, sondern es nur dem Franz von Assisi nachgemacht. Auch wollten wir keine Multimediashow inszenieren, sondern eine gediegene, ruhige Krippenerzählung, die zum Nachdenken und zur Besinnlichkeit anregen soll!“

 
Busgruppen eroberten den Bauernherbst 2001 in Salzburg
Salzburg (lk) - In 82 Salzburger Orten wurde der Bauernherbst 2001 vom 25. August bis 28. Oktober ausgerufen. Insgesamt gab es mehr als 2.000 Veranstaltungen, die sich auf alle Regionen des Salzburger Landes und die Stadt Salzburg verteilten. Trotz eines verregneten Septembers wurden knapp 300.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Das prachtvolle Oktoberwetter verwöhnte die Bauernherbstveranstalter und -besucher. Die touristische Bedeutung des Bauernherbstes hat in diesem Jahr wieder deutlich zugenommen", so Fremdenverkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl am Mittwoch in seiner Schlussbilanz. „Bei den Nächtigungen von Busgruppen konnte eine Zunahme von 25 Prozent verzeichnet werden – insgesamt waren es mehr als 50.000 Übernachtungen. Die Gutscheinaktion der SalzburgerLand Tourismus GmbH für Busgruppen hat sich damit als voller Erfolg bewiesen", ergänzte Eisl.
Die Sponsoren des Bauernherbstes unterstützten diesen nicht nur finanziell – sie ließen sich auch sonst einiges einfallen: Bauernherbstbiere gab es von Stiegl und Sigl, Bauernherbst-Brot und -Käse von Flöckner und von der SalzburgerLand Alpenmilch. Die Raiffeisen-Lagerhäuser setzten den erfolgreichen Zeichen-Wettbewerb für Kinder fort, Voglauer feierte eine Bauernherbstfestwoche im Abtenauer Stammhaus und Renard überraschte mit einem eigens kreierten „Bauernherbst-Gwand". Das Werbebudget von etwa fünf Millionen Schilling wird unterstützt vom Land Salzburg, der Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer sowie dem Konzertlokalbesitzer-Verband.
„Es gibt also viel Grund zur Freude über den abgelaufenen Bauernherbst 2001. Besonders erfreulich ist, dass sich der Bauernherbst inzwischen zu einer Marke entwickelt hat, die weit über die Salzburger Grenzen bekannt ist", resümierte Karl Riegler von der SLTG und Initiator des Bauernherbstes. Er dankte den mehr als 12.000 Salzburgerinnen und Salzburgern, die aktiv bei den Bauernherbst-Veranstaltungen mitgearbeitet haben. Die anonyme Qualitätskontrolle im Bauernherbst sei noch nicht ganz ausgewertet, zeigte aber generell positive Tendenzen. Sie werde auch im kommenden Jahr fortgesetzt.

 
Praxis-Unterricht zum Thema „Land der Hämmer“
Hauptschule werkte und schmiedete im Eybl-Hammer
Ybbsitz (nlk) - Wie die Ybbsitzer Bevölkerung insgesamt, so identifizieren sich auch die Schulen und die Jugend der Region Eisenstrasse mit dem Schmiedezentrum Ybbsitz. Die 4. Klasse der Hauptschule erlebte kürzlich einen Werkunterricht der etwas anderen Art, der vielleicht auch andere Schulen inspiriert, Unterricht in der Praxis zu üben und Wissen um das „Land der Hämmer“ auch zu erleben.
Das Klassenzimmer wurde dabei kurzerhand mit einem Hammerwerk getauscht, der Bleistift mit einem Schmiedehammer, die Zentralheizung mit einer glühenden Esse. HS-Lehrer Karl Winkler teilte seine 17 Schüler in zwei Gruppen und verbrachte mit jeder Werkgruppe ca. acht Stunden im Eybl-Hammer. Gemeinsam mit Metallgestalter Sepp Eybl hatte er alle Hände voll zu tun, um den Wünschen der engagierten „Schmiedelehrlinge“ gerecht zu werden, gewerkt wurde an Kerzenleuchtern und Schürhaken.
Das Resümee von Lehrer Winkler: „Ein voller Erfolg, es wäre schön, wenn wir nächstes Jahr wieder kommen dürfen, vielleicht noch ein wenig länger. Herzlichen Dank an Sepp Eybl dafür, dass er uns sein Hammerwerk zur Verfügung stellte.“ Zu bewundern werden die Kunstwerke der Schüler Mitte Dezember beim Schmiede-Weihnachtsmarkt in Ybbsitz sein.

 
Die Insel in der Mur wird schwimmen
Graz (mag) - Die Insel in der Mur wird schwimmen. Die vom New Yorker Künstler Vito Acconci für das Projekt "Graz - Kulturhauptstadt Europas 2003" entworfene "Insel in der Mur" wird gebaut. Dass sie technisch machbar ist, zeigen entsprechende hydraulische Modellversuche, deren Ergebnisse dienstags am Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Technischen Universität Graz im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Diese Versuche zeigen auch die Einbindung des Projektes in die Planungen für die Muruferinstandsetzung. Um die Mur wieder zum Lebensraum zu machen, beschäftigen sich die Stadt Graz, das Land Steiermark und der Bund schon länger mit dem Fluss. Die jahrzehntelange, schlechte Wasserqualität des Flusses sowie seine eingetiefte Lage hatten in der Vergangenheit lange zu einer Vernachlässigung dieses Naturraumes geführt. Die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik "Natur und Umwelt" führte zu einem Umdenken. Die Wiederbelebung des seinerzeit biologisch nahezu toten Flusses, das Erreichen einer nun hervorragenden Wasserqualität, haben diesen Bereich in den letzten Jahren in Graz wieder stärker in das Bewusstsein gebracht und das Verlangen einer Erlebbarkeit im Einklang mit der Natur in den Vordergrund gerückt. Dieser Gesinnungswandel spiegelt sich in den letzten Jahren auch in den einschlägigen Konzepten und Programmen der Stadt wider.
So ist geplant, die Erreichbarkeit des Gewässers durch Errichtung eines Gehweges entlang der Mur zu ermöglichen. Und durch Instandsetzung und Gestaltung der Murufer soll deren bessere Zugänglichkeit herbeigeführt werden, um so den Stadtraum wieder näher an den Fluss heranzuführen. Im Zentrum der Stadt wird der Murraum auch wieder als Erholungsraum zugänglich und erlebbar sein. Eine Aufwertung dieses innerstädtischen Bereiches (zwischen Radetzkybrücke und dem so genannten "Domenig-Spitz") hin zu einem Erlebnis- und Ereignisraum soll zusätzliche Lebensqualität schaffen. "Da die vorgesehenen wasserbaulichen Maßnahmen zur Sicherung der Murufer und der Sohle im Stadtgebiet von Graz einerseits hydraulisch bzw. rechnerisch relativ schwierig zu erfassen sind und andererseits mit den geplanten Baumaßnahmen ein Effekt zur Verbesserung des Strömungsmusters im Stadtgebiet erreicht werden soll, wurde im Einvernehmen mit der Stadt Graz zur Absicherung und Optimierung der Planungsergebnisse ein hydraulischer Modellversuch am Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Technischen Universität Graz durchgeführt", so DI Bruno Saurer, Wasserwirtschaft Land Steiermark.
In diesem Zusammenhang ist auch das Projekt Murinsel von Vito Acconci zu sehen, das ein Höhepunkt für das Kulturhauptstadtjahr 2003 werden soll ("Eine Kulturhauptstadt muss sich auch mit der Kunst des Unmöglichen befassen", 2003-Intendant Wolfgang Lorenz).
Die wassertechnischen Versuche zu Murufergestaltung und Murinsel haben nun die Machbarkeit dieser Vorhaben bestätigt. "Als Ergebnis der Modellversuche sei festgehalten: Die flussbaulichen Einbauten, wie Sohlgurte und Buhnen, sichern Böschungen und Flusssohle vor weiteren Erosionen. Die Strömungsverhältnisse sind verbessert; die Hochwasser-Sicherheit ist gewährleistet. Das Schwimmverhalten der Murinsel kann bei allen Abflüssen als stabil mit gleichmäßiger Umströmung bezeichnet werden", versicherte DI Günther Heigerth, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft. Die Insel, die mittels einer Rampe eine Verbindung der zwei Stadthälften ermöglicht, wird eine Nutzfläche von 500 Quadratmetern haben und insgesamt 350 Menschen Platz bieten. Und sie ist sowohl durch Zugänge vom Ufer als auch durch einen Lift erreichbar.
Laut Auskunft der 2003-Geschäftsführung ist das Budget für die Insel im vorgesehenen Rahmen.

 
Weltrekordversuch um größte Kürbispyramide geglückt
Retzer Land (nlk) - Vergangenes Wochenende stand das Retzer Land wieder ganz im Zeichen des Kürbisses: Über 50.000 Besucher kamen zum 9. Kürbisfest in die beiden Festgemeinden Obermarkersdorf und Zellerndorf, um Tausende ausgehöhlte, beleuchtete „Bluza“ und unzählige phantasievolle Kürbisgestalten zu bestaunen bzw. wundervolle Kürbiskreationen zu verkosten.
Am Nationalfeiertag lautete das Motto „Österreich zu Gast in Obermarkersdorf“. Dementsprechend haben Musikgruppen aus ganz Österreich auf den Plätzen und Bühnen aufgespielt. Aber auch Flamenco, ungarische, slowakische, böhmische, slowenische und Südtiroler Musik waren zu hören. Bei 70 Stationen konnte man neben kulinarischen Spezialitäten Einblicke in die Einfahrten und Höfe gewinnen.
Zu den absoluten Höhepunkten in Obermarkerdorf zählten der gelungene Weltrekordversuch der Freiwilligen Feuerwehr um die größte Kürbispyramide und der Kürbisumzug am Samstag. Mit einer Höhe von neun Metern und fünf Zentimetern bzw. 4.500 Kürbissen geht die Pyramide in das Guinessbuch der Rekorde ein.
Auch in Zellerndorf waren die Geister los. In der Kellergasse „Maulaver“ drängten sich Tausende Besucher, um die einmalige Atmosphäre zu genießen. Vor allem die Kinder waren begeistert, ging es in Zellerndorf doch heuer um eine „Märchenwelt in der Kellergasse“. Ein Lichterfest beim „Riedl-Platzl“ sorgte für einen zusätzlichen Höhepunkt.
Nächstes Jahr findet das Kürbisfest vom 25. bis 27. Oktober in Unterretzbach bzw. am 26. Oktober in Zellerndorf statt.

 
In Innsbruck entsteht Programm für „Internationales Jahr der Berge 2002“
Innsbruck (rms) - Die Berge bedecken ein Fünftel der Erdoberfläche und sind Lebensraum für etwa ein Zehntel der Menschheit. In Österreich zählt knapp zwei Drittel der Staatsfläche zum Alpenraum, in welchem gut 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben. Das Bundesland Tirol gehört zu 100 Prozent zum Alpenraum.

Auftakt 11. Dezember New York
Alle Berggebiete der Erde stellen sensible Ökosysteme von weltweiter Bedeutung dar, sichern die Wasservorräte des Planeten und weisen eine große biologische Vielfalt und ein beachtliches kulturelles Erbe auf. Darüber hinaus sind sie Lebens- und Erholungsraum für Millionen Menschen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat deshalb im November 1998 das Jahr 2002 zum „Internationalen Jahr der Berge 2002“ ausgerufen. Am 11. Dezember 2001 wird dazu in New York in einem Festakt der Startschuss gegeben, bei dem auch UN-Generalsekretär Kofi Annan anwesend sein wird. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung findet auch eine politische Diskussion über die Berggebiete statt, an welcher Österreich durch den Agrarlandesrat von Niederösterreich vertreten sein wird.

In Innsbruck entsteht ein Programm
Die Umweltminister der Alpenstaaten haben anlässlich der 6. Alpenkonferenz 2000 in Luzern beschlossen, das Internationale Jahr der Berge 2002 zur Förderung der Alpenkonvention zu nützen. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Öffentlichkeitsarbeit liegen und insbesondere über die Alpenkonvention und ihre Protokolle zum Zweck einer nachhaltigen Entwicklung der Alpen informieren.
Bereits im Laufe des Frühsommers 2001 wurde in Innsbruck mit der Programmgestaltung begonnen und in der Zwischenzeit liegen erste inhaltliche und terminliche Festlegungen vor. Schon im März 2002 wird in Zusammenarbeit von Landeslandwirtschafskammer Tirol, FUST (Förderungsverein für Umweltstudien, Achenkirch) und OeAV ein Symposium zur „Anwendung der Nachhaltigkeit im alpinen Raum“ (8. März) stattfinden. Im April veranstaltet der österreichische Umweltdachverband, in dem alle großen Umwelt- und Alpinorganisationen (OeAV, Naturfreunde, Naturschutzbund, Birdlife, Forstverein, usw.) zusammengeschlossen sind, die „Internationale Alpenkonventions-Konferenz“ über „Die Zukunft der Alpen“ (18.-20.4.). Unter der Regie von Prof. Herbert Scheiring, dem Vorsitzenden bei der Erarbeitung des Bergwald-Protokolls wird ein gemeinsam von Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Landesforstdirektion Tirol und Stadt Innsbruck veranstalteter Workshop „Umsetzung des Bergwald-Protokolls – Sicherstellung der Schutzfunktion durch ein Abgeltungsmodell (Ein Pilotversuch in Innsbruck)“ stattfinden (29.-31.5.).
Das Alpenvereinmuseum plant in Innsbruck eine Sonderausstellung im Rahmen des Internationalen Jahres der Berge. Schließlich wird der Oesterreichische Alpenverein im Herbst 2002 (voraussichtlich 2. Oktoberhälfte) in Zusammenarbeit mit der UIAA (Union Internationale des Associations d’Alpinisme) den großen Bergsteigerkongress „Future of Mountains“ abhalten, zu welchem die weltbesten Bergsteiger eingeladen sind. Als Höhepunkt wird ein bis dahin weltweit diskutierter „Mountain-Code“ verabschiedet. Dieser Kodex beinhaltet ein System von Werten, Maximen und Regeln, die geeignet sind, das Verhalten im Bergsport ethisch gut zu gestalten.

Zur Umsetzung sind alle aufgerufen
Selbstverständlich soll das Bewusstsein für die Chancen und Probleme der Gebirge dieser Erde und insbesondere des Alpenraumes nicht nur am Beispiel von Tagungen und Workshops geschärft werden. Im Internationalen Jahr der Berge 2002 sollte es gelingen, Wissen und Verständnis über die Alpen und die Alpenkonvention an der Universität, in Schulen und Vereinen zu mehren bzw. zu wecken. Die politischen Parteien von Stadt Innsbruck und Land Tirol sind - so der Leiter der Fachabteilung Raumplanung/Naturschutz des Österreichischen Alpenvereins Mag. Peter Hasslacher - aufgerufen, als verantwortungsbewusste Alpenakteure die Alpenkonvention und ihre Durchführung im eigenen Handlungsbereich umzusetzen.

 
Eine neue Brücke für Hallein
Salzburg (lk) - Die Stadt Hallein ist um eine Brücke reicher: am Samstag, 3. November, wird die Colloredobrücke offiziell eröffnet. Die Feier, an der auch Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger und Baureferent Landesrat Walter Blachfellner teilnehmen werden, beginnt um 14.30 Uhr. Insgesamt hat die Colloredobrücke 35 Millionen Schilling gekostet, dazu kommen noch acht Millionen Schilling für die Straßenanschlüsse und 16 Millionen Schilling für Grundeinlösungen. Baubeginn war am 2. Jänner dieses Jahres. Ab 11. November werden Pioniere des Österreichischen Bundesheeres die Behelfsbrücke, über die während der vergangenen zehn Jahre der Verkehr gerollt ist, abbauen.
Seit den frühen 70er-Jahren wurden Pläne für eine Altstadtumfahrung gewälzt, das der Straßenverordnung zugrunde liegende Projekt stammt aus 1984. Die lange Planungsgeschichte der Altstadtumfahrung fand mit dem Bau der Colloredobrücke nahe dem Colloredoschloss einen Abschluss. Die intensive Planungsphase für die Brücke begann 1999. Es war bekannt, dass die Salzburg AG für Umbauarbeiten an der Kraftwerksstufe Hallein zu Jahresbeginn 2000 den Wasserspiegel im Stauraum absenken wollte. Um Kosten zu sparen, wurde der Baubeginn für die Brücke so angesetzt, dass bei dieser Spiegelabsenkung der Flusspfeiler errichtet werden konnte. Ganz ging die Rechnung nicht auf, da ein ungewöhnliches Hochwasser Mitte März 2000 gerade ein paar Tage zu früh den Hilfsdamm für den Pfeilerbau wegriss.
Die Halleiner Stadtpolitiker forderten für die Brücke eine besondere Gestaltung, sie musste "altstadtgerecht" ausgeführt werden. Die Fachabteilung 6/3 Brückenbau legte daraufhin einen nicht alltäglichen Entwurf vor: Die Brücke sollte einerseits sich dem Stadtbild so weit wie möglich unterordnen, andererseits keine altertümelnden Elemente aufweisen. Für die beiden Flussfelder des Tragwerkes wurde Stahl als das geeignetste Mittel für eine möglichst schlanke Bauweise empfunden, der dreizellige, unten gewölbte Hohlkasten mit ausschwingenden, in der Untersicht gegliederten Kragarmen verlängert. Über diese Kragarmform erfolgt eine gestalterische Zusammenfassung mit dem Randfeld über dem Treppenweg am linken Salzachufer. Die Krümmungen des Tragwerkes wurden im Unterbau der Brücke wieder aufgenommen, die Pfeiler so schlank wie möglich geplant. Um kurze Wege zur linksufrigen Promenade anzubieten, wurden mit minimalem Materialeinsatz im Bereich des Trennpfeilers Treppen angelegt. Leichte Sondergeländer und schwingende Formen bei den Beleuchtungskörpern setzten Akzente. Die Farben wurden so gewählt, dass die Ausformungen der Brückenelemente Geltung erhalten, erläutert der Leiter der Brückenbau-Fachabteilung Dipl.-Ing. Karl-Ludwig Del-Negro.
"Die neue Brückenkonstruktion – Stahlbrücke mit Mittelpfeiler – entspricht mit ihrer zeitgemäßen Formensprache sowohl mit der Ausformung der Widerlager und dem Mittelpfeiler wie auch mit der zeitgemäßen und leichten Konstruktion für den Hohltragkörper" – befand die Sachverständigenkommission für den Ortsbildschutz Halleins.
Die Brücke mag breit wirken, bietet jedoch nur die aus verkehrstechnischer und verkehrsplanerischer Sicht als Minimum anzusehenden Breiten der Fahrstreifen und der beidseits angeordneten Geh- und Radwege.

 
Dornbirner Jugend zeigt sich engagiert
Dornbirn (vlk) - "Die Jugendlichen machen sich zu den für sie relevanten gesellschaftlichen Themen und auch zu aktuellen politischen Fragen sehr wohl Gedanken und zeigen große Bereitschaft, an der Umsetzung von Projekten mitzuwirken. Es ist uns daher wichtig, ihnen dazu Gelegenheit zu geben." Das betonte Landesrätin Greti Schmid kürzlich nach ihrem Besuch beim Klassensprechertreffen in Dornbirn. Den Organisatoren dankte Schmid für diesen wertvollen Beitrag zur Jugendbeteiligung.
43 Klassensprecherinnen und –sprecher der 8. und 9. Schulstufe der Dornbirner Schulen waren auf Einladung der Stadt und des Vereines "Jugendbeteiligung Dornbirn" zusammengekommen, um im Rahmen von Workshops Anregungen und Vorschläge zu den Themen Freizeit, Sport, Verkehr und Politik zu erarbeiten. Dabei ging es um das neue Hallenbad und das Angebot im Skigebiet Bödele ebenso wie um die Ausdehung der Stadtbusfahrzeiten am Abend, den Lehrerboykott, Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit u.a.
Die Ergebnisse aus den Workshops präsentierten die Jugendlichen im Anschluss vor den anwesenden Politikern, darunter Jugendlandesrätin Schmid und Bürgermeister Wolfgang Rümmele. "Wie bei unseren anderen Initiativen, z.B. dem Projekt 'Misch dich ein' oder dem Jugendprojektwettbewerb, hat auch diese Veranstaltung wieder gezeigt, dass es immer eine wertvolle Erfahrung ist, auf die Stimme der Jugend zu hören", gratulierte Schmid den Jugendlichen zu ihrer engagierten Arbeit.
Besonders beeeindruckt zeigte sich die Landesrätin von der Haltung der Jugendlichen zum Thema Rechtsradikalismus. "Sie wünschen sich mehr Information, um die verschiedenen Religionen und Kulturen verstehen zu können, und sie wollen insbesondere auch mit ausländischen Jugendlichen gut auskommen", so Schmid.

 
Glückwünsche der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol für 27 Hochzeitsjubiläumspaare
Innsbruck (rms) - Zwei "Diamantene" und 25 "Goldene" Hochzeitspaare konnte Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger am 29. Oktober zur schon traditionellen Feierstunde der Stadt Innsbruck begrüßen, bei der den Ehepaaren auch die Jubiläumsgaben des Landes Tirol überreicht werden. Insgesamt 27 Jubiläumspaare erforderten ein "Ausweichen" auf die Weiherburg, der sonst als feierlicher Rahmen genützte Bürgersaal wäre für diese große Zahl an Besuchern zu eng geworden.
Mit einem Rückblick auf Medienberichte der Jahre 1941 und 1951, in denen die geladenen Paare einander das Jawort gegeben haben, weckte der Innsbrucker Sozialreferent so manche Erinnerungen an die schwierigen und unsicheren Zeiten während und nach dem Zweiten Weltkrieg, "die offenbar dennoch von viel Hoffnung getragen wurden".
Nach der Übergabe der Jubiläumsgaben des Landes Tirol und eines Blumengrußes aus der städtischen Gärtnerei, verblieb noch ausreichend Zeit, um im gemütlichen Rahmen eine gemeinsame Jause zu genießen und über das "früher und heute" zu diskutieren.