Wirtschaft der Woche vom 30. 10. bis 05. 11. 2001

   
Österreichische Bekleidungsindustrie fordert fairen Welthandel im Bekleidungssektor
Wien (pwk) - Nach der 1999 in Seattle durchgeführten, turbulenten WTO-Ministerkonferenz ist das nächste WTO-Meeting für 9.-13. November 2001 in Doha, Katar vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Exportbemühungen der österreichischen Bekleidungsindustrie nach Übersee bzw. der seit Jahren steigenden Bekleidungsimporte aus Schwellen- und Entwicklungsländern bekennt sich die österreichische Bekleidungsindustrie zu einem weiteren Wachstum des internationalen Handels, verlangt jedoch eine faire Basis.
Zahlreiche Lieferländer haben ihre eingegangenen Verpflichtungen noch nicht erfüllt, daher darf auch am bestehenden Auslaufplan für das System der EU-Importquoten bis 2004 nichts geändert werden. Die EU hat ihre Verpflichtungen erfüllt und wird zahlreiche Quoten mit Ende des laufenden Jahres liberalisieren. Endgültig wird das System der Importquoten sowohl in der EU als auch in den USA mit Ende 2004 auslaufen. Hingegen zeigt eine WTO-Analyse über die Anwendung des ATC-Quotensystems, dass seitens der Lieferländer der Zugang zu ihren lokalen Märkten nicht vereinbarungsgemäß geöffnet wurde (lokale Quoten, Zollhöhe und nichttarifarische Handelshemmnisse).
Der Fachverband der Bekleidungsindustrie erwartet sich daher von der EU, dass diese mit allen sich bietenden Möglichkeiten die entsprechenden Drittstaaten auf Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen zur Marktöffnung drängt.
Schon das Ziel der Uruguay-Runde sei es gewesen, eine tatsächliche Öffnung aller Märkte für Bekleidung zu erreichen, und zwar durch Reduktion auch der extrem hohen Zölle in Übersee-Hoffnungsmärkten und durch Beseitigung von nichttarifarischen Handelshemmnissen in diesen Staaten. So hat sich erst kürzlich wieder das Importregime Argentiniens als äußerst problematisch für österreichische Bekleidungslieferungen erwiesen.
„Die Beseitigung von Handelshemmnissen ist für jene Mitgliedsfirmen, die international agieren, mittel- und langfristig von wachsender Bedeutung. Dies deshalb, weil Verluste auf den europäischen Hauptmärkten wegen des Vordringens der Filialisten und Reduktion des Fachhandels durch Exporterfolge in Übersee zumindest teilweise ausgeglichen werden müssen,“ stellt der Präsident des Fachverbandes, Wilhelm Ehrlich (Fa. Sportalm), die entsprechenden strategischen Überlegungen dar.
Der Fachverband der Bekleidungsindustrie verlangt daher den selben Zugang zu Drittmärkten wie ihn umgekehrt die EU ihrerseits den Lieferanten aus Drittstaaten bietet. Solange dieses Ziel nicht erreicht ist, dürfe die EU-Kommission im Bekleidungssektor keine weiteren Zugeständnisse an Billiglieferländer machen. Auch dürften keine Zusagen zu Lasten des Bekleidungssektors als Bargaining-Chip zugunsten anderer Wirtschaftsbereiche in Doha getätigt werden.
Zusätzlich fordert Fachverbands-Geschäftsführer Franz Pitnik, dass die maximale Zollhöhe für Bekleidungsprodukte in allen Staaten der Welt mit 15% Zollhöhe limitiert sein sollte. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für einen fairen internationalen Warenaustausch. Im Übrigen entbehrt der in vielen Fällen bestehende Schutz durch erhöhte Zölle oder nichttarifarische Handelshemmnisse in Entwicklungs- und Schwellenländern insofern jeglicher Berechtigung, als die jeweils lokale Bekleidungsindustrie durch Lieferungen europäischer, hochpreisiger Bekleidungsprodukte in keiner Weise konkurrenziert wird.
Wesentlich sei auch eine Vereinfachung der Zollabwicklungen in den jeweiligen Drittländern sowie eine bessere Transparenz diesbezüglich. Damit sollen diskriminierende Praktiken besser aufgedeckt werden können.

 
E-Commerce in Österreich bereits selbstverständlich
Zwei Drittel der Großbetriebe handeln und verkaufen via Internet
Wien (pte) - Für 78 Prozent der heimischen Großunternehmen ist E-Commerce zu einem selbstverständlichen Bestandteil des täglichen Geschäftes geworden. Zwei Drittel von ihnen kaufen oder verkaufen Waren und Leistungen via Internet. Das ist das Ergebnis der "eEurope-Studie" der internationalen Unternehmensberatung Accenture, die in Wien präsentiert wurde. Europaweit kaufen oder verkaufen 48 Prozent der befragten Großunternehmen Waren und Leistungen via Web.
Mit der nun präsentierten "eEurope-Studie" wurden zum vierten Mal seit 1998 im Rahmen einer Führungskräfte-Befragung E-Commerce-Trends in Europa und anderen Schlüsselmärkten erhoben. "Speziell die Ergebnisse für Österreich belegen, dass Unternehmen nach wie vor an das Zukunftspotenzial des E-Business glauben", sagte Wolfgang Gattermeyer, Country Managing Director von Accenture Österreich.
Bei den E-Commerce-Aktivitäten geht es den Firmen vor allem um die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit: Für 84 Prozent der Interviewpartner ist dieses Motiv einer der Hauptgründe für ihre entsprechenden Initiativen. Zwar gaben zwei Drittel der österreichischen Firmen zu, ihre E-Commerce-Pläne in letzter Zeit geändert oder adaptiert zu haben. Kein einziges Unternehmen gab aber an, im nächsten Jahr die Mittel für E-Commerce reduzieren zu wollen. Auch europaweit wollen die Firmen weiterhin in den elektronischen Handel investieren, die Ausgaben sollen dabei teilweise um bis zu 15 Prozent steigen. "Besonders bei der Pflege der Kundenbeziehungen und der Optimierung der Backoffice-Funktionen spielt E-Commerce eine zentrale Rolle", erklärte Gattermeyer.
Für die Studie wurden insgesamt 840 Vorstandsmitglieder aus 21 europäischen Ländern, den USA, Indien, Japan und Südafrika befragt. Accenture ist die nach eigenen Angaben weltweit führende Unternehmensberatung für Management und Technologie und erwirtschaftete mit mehr als 75.000 Mitarbeitern in 46 Ländern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoumsatz von 11,4 Mrd. Dollar.

 
Jedes Bier soll anders schäumen
Zwettl (nöwpd) - Die Privatbrauerei Zwettl weist den vor kurzem in Branchenkreisen erhobenen Vorwurf zurück, die Biere der österreichischen Brauereien würden einander immer ähnlicher werden. "Gerade die kleinen und mittleren Brauereien bemühen sich sehr, ihrem Bier einen eigenständigen Charakter zu verleihen. Da wir zur Produktion fast ausschließlich Rohstoffe aus dem Waldviertel verwenden, ist bei uns in Zwettl schon allein dadurch ein klares geschmackliches Profil gegeben", stellte der Geschäftsführer der Privatbrauerei Zwettl Mag. Karl Schwarz fest. In der Gastronomie sei der eindeutige Trend erkennbar, den Gästen, statt wie bisher nur ein Bier vom Faß, jetzt mehrere Sorten anzubieten. "Indem die Konsumenten unterschiedliche Biertypen ausprobieren, ist sichergestellt, daß das facettenreiche Bierangebot in Österreich erhalten bleibt. Wer sich beim Einkauf von Bier nur am billigsten Preis orientiert, gefährdet den Fortbestand der kleinen und mittleren Brauereien am meisten", erklärte Schwarz.

 
CO2-Emissionshandel: Mit Koyoto-Kratie zum Reduktionsziel?
Industrie vermisst Flexibilität und Innovationsimpulse im neuen EU-Richtlinienentwurf
Wien (pwk) - Enttäuscht über wesentliche Inhalte des neuen "Entwurfs einer Richtlinie über den Handel mit Treibhausgasemissionen in der EU" zeigt sich die Bundessektion Industrie. Der Entwurf beinhaltet detaillierte Vorstellungen der Kommission zur Einführung eines EU-weiten CO2-Emissionshandelssystems im Hinblick auf eine möglichst kostengünstige Erreichung des Kyoto-Reduktionsziels. Der Emissionshandel soll 2005 beginnen und sich in der ersten Phase bis 2007 auf CO2-Emissionen großer Emittenten aus Industrie und Energiewirtschaft erstrecken.
Die Teilnahmemöglichkeit am Emissionshandel wird im vorliegenden Entwurf auf Anlagen aus den Industriebranchen Stahl, Zement, Ziegel, Mineralöl, Glas und Papier eingeschränkt. Diese Unternehmen sollen nun gesetzlich verpflichtet werden, Genehmigungen zur Emission von Kohlendioxid und damit auch zur Teilnahme am Emissionshandel zu beantragen. Die auf Basis der Genehmigungen vergebenen Emissionsberechtigungen können dann EU-weit gehandelt werden.
Für den Betrieb einer unter den Geltungsbereich der Richtlinie fallenden Anlage wäre eine CO2-Emissionsgenehmigung rechtliche Voraussetzung. Kritisch gesehen wird daher vor allem die bindende Verpflichtung zur Teilnahme schon in der Pilotphase, anstelle der Möglichkeit einer vorerst freiwilligen, durch "incentives" stimulierten Beteiligung. Durch das Fehlen der Möglichkeit zur Einbeziehung von Emissionsgutschriften aus der Teilnahme an Joint Implementation- und Clean Development Mechanism-Projekten bleiben die Flexibilität des Vorhabens und wichtige Innovationsimpulse auf der Strecke.
Durch Einführung neuer Systeme und Strukturen zur Messung, Überprüfung und Verwaltung der Emissionen auf nationaler und EU-Ebene kann es zu zusätzlichen Kosten- und Bürokratieschüben ("Kyoto-kratie") kommen. Auch droht - im Falle der "Übereifrigkeit" nationaler Behörden - die Gefahr der Festlegung einer zu geringen Zahl von Emissionsberechtigungen und damit der Verstärkung des Drucks auf die Industrie zu teuren Emissionsreduktionen oder Zertifikatskäufen anstelle des Setzens von Maßnahmen in anderen Bereichen.
Weitere Kritikpunkte der Industrie sind insbesondere die Nichtberücksichtigung der wirtschaftlichen Potentiale der Anlagen bei der Vergabe der Emissionsberechtigungen und die Festlegung drastischer Strafen bei Nichterfüllung der Vorgaben anstelle des Setzens von Anreizen zur Teilnahme.
Mit der Vorlage des Maßnahmenpakets zu Beginn der 7. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC-CoP 7), die von 29.10.-9.11. in Marrakesh stattfindet, möchte die Kommission das Commitment der EU für ein Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls noch vor dem "Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung" (WSSD), der im September 2002 in Johannesburg stattfinden soll, bekräftigen. Sowohl die Europäische Union als auch alle Mitgliedsstaaten werden das Kyoto-Protokoll ratifizieren müssen, damit es für die EU verbindlich wird. Daran geknüpft ist auch die Verpflichtung der EU, ihre Treibhausgas-Emissionen zwischen 1990 und 2008/2012 um 8% zu reduzieren.

 
RZB ist strategischer Partner der Bank TuranAlem
Wien - IFC hat Kapitalerhöhung der kasachischen Bank organisiert, DEG, EBRD, FMO, IFC und RZB haben sie gezeichnet. RZB hält 10 Prozent und will Kunden damit attraktive Andockstelle in Zentralasien bieten. Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) hat sich mit zehn Prozent an der führenden kasachischen Kommerz- und Retailbank OJSC Bank TuranAlem (BTA) beteiligt. Der Einstieg erfolgte im Rahmen einer von der International Finance Corporation (IFC) organisierten Kapitalerhöhung im Ausmaß von 29 Millionen US-Dollar. Die Kapitalerhöhung wurde neben der RZB und der IFC selbst auch von der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD), der DEG-Deutsche Investitions-und Entwicklungsgesellschaft mbH und der Nederlandse Financierings-Maatschappij Voor Ontwikkelingslanden N.V. (FMO) gezeichnet. Die Kapitalerhöhung entspricht rund 25 Prozent des erhöhten Gesamtkapitals der BTA.
"Die Bank TuranAlem hat eine beeindruckend starke Marktposition in Kasachstan, eine gesunde Ertragskraft und ein ausgezeichnetes Management. Durch den Einstieg als strategischer Partner bietet die RZB ihren Kunden eine weitere attraktive Andockstelle mit augezeichneter lokaler Expertise in einem interessanten Markt mit großem Potenzial", sagt Herbert Stepic, stellvertretender Generaldirektor und Auslandschef der RZB. Das Engagement in der kasachischen Bank schafft den Brückenschlag zwischen dem dichten RZB-Banknetzwerk in Zentral- und Osteuropa und den asiatischen Niederlassungen der RZB, insbesondere mit China, wo sie mit einer Filiale vertreten ist. Die RZB wird mit einem Aufsichtsrat in der zweitgrößten Bank Kasachstans vertreten sein.

Bank TuranAlem hat starke Marktposition
Die BTA entwickelt sich dynamisch und hat eine starke Position am kasachischen Finanzmarkt. Ihr Marktanteil bei Krediten beträgt rund 20 Prozent, im Zahlungsverkehr knapp 35 Prozent sowie circa 50 Prozent im Valutenhandel. Sie betreut rund 30.000 Firmen- und rund 400.000 Privatkunden. Ihre Bilanzsumme zum 31. August 2001 betrug rund 845 Millionen US-Dollar, sie beschäftigt in ihrem landesweiten Netz von 246 Geschäftsstellen rund 2.800 Mitarbeiter. Die BTA wurde 1997 durch den Zusammenschluß zweier staatlicher Banken (Turan und Alem) geschaffen und im März 1998 rekapitalisiert und privatisiert.
Die Kapitalerhöhung ist das erste internationale Equity-Angebot aus Zentralasien seit der Finanzkrise des Jahres 1998. Sie besteht aus sogenannten "Convertible Preference Shares (CPS)". Die Transaktionsstruktur wurde von der IFC entwickelt und garantiert einen an "best practice" orientierten Schutz der Minderheitsaktionäre.

IFC ist Spezialist für Investments in Privatsektor
Die IFC ist eine Weltbank-Tochter. Es ist ihre Mission, nachhaltige Investments in den Privatsektor von Entwicklungsländern zu fördern und dadurch die Armut einzudämmen. Sie finanziert Investitionen in den Privatsektor in Entwicklungsländern, bringt dafür Kapital auf den Finanzmärkten auf und stellt Regierungen wie Unternehmen technische Hilfe und Beratung zur Verfügung.

RZB ist fest in Zentral- und Osteuropa verankert
Die RZB ist das Spitzeninstitut der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe und betrachtet Zentral- und Osteuropa als ihren Heimmarkt. Sie betreibt in dieser Region ein flächendeckendes Banknetzwerk mit mehr als 400 Bankstellen sowie 300 weiteren Geschäftsstellen ihrer Konzerntöchter. Die Bilanzsumme der 13 RZB-Tochterbanken in Zentral- und Osteuropa liegt zum 30. Juni 2001 bei rund 9 Milliarden Euro und ist damit um rund 30 Prozent höher als zum Jahreswechsel. Die Finanzmagazine Global Finance und The Banker haben die RZB im Jahr 2001 als "Best Bank in Central and Eastern Europe" bzw. als "Bank of the Year in Central and Eastern Europe" ausgezeichnet.

 
Flughafen braucht Schnellzüge, keine „Pimperlbahn“
Wien/Schwechat (nöwpd) - Geht es nach den Vorstellungen der Wirtschaftstreibenden im Raum Schwechat, dann sollte der Flughafen Wien ehestmöglich an das Hochleistungsnetz der Bahn angeschlossen werden. "Das neue Management der ÖBB ist aufgefordert, entsprechende Konzepte zu erarbeiten. Auch in mit Wien vergleichbaren Städten, wie z.B. Hamburg oder Amsterdam, kann man direkt vom Flugzeug in einen internationalen Schnellzug umsteigen", stellte der Obmann der Bezirksstelle Wien-Umgebung der NÖ Wirtschaftskammer Komm.-Rat Franz Therner fest. Der zur Zeit laufende Ausbau der Schnellbahnlinie S7 sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Modernisierung der bislang wenig attraktiven "Pimperlbahn" habe nicht nur für den Flughafen Wien, sondern für alle Unternehmen der Region große Bedeutung. "Ohne leistungsfähige Schienen-Infrastruktur wird die Wirtschaft in Zukunft nicht überleben können", prophezeite Therner. Ebenso wichtig sei der rasche Bau der Bundesstraße B 301. Für eventuelle Verzögerungen bei der Verwirklichung dieses wichtigen Projektes zeigt der örtliche Wirtschaftskammer-Obmann kein Verständnis: "In der Stadt Schwechat fahren tagtäglich 25.000 Autos über den Hauptplatz. Als Fußgänger kann man dort kaum mehr über die Straße gehen", erklärte Therner.

 
Basel II: Gemeinsames Vorgehen von Wirtschaftskammer und Banken vereinbart
Leitl: Österreichische Interessen in der Schlussphase der Diskussion über Basel II sollen gemeinsam bestmöglich vertreten werden
Wien (pwk) - Im Rahmen des Weltspartages haben Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, und Spitzenrepräsentanten der heimischen Kreditwirtschaft ein neues gemeinsames Schwerpunktthema für das kommende Jahr vereinbart. Beginnend mit einer großen Enquete, die von WKÖ, Oesterreichischer Nationalbank sowie Bundeskreditsektion veranstaltet werden soll, werden nun gemeinsam die ökonomischen Auswirkungen von „Basel II“ – also die risikogewichtete Eigenkapitalverpflichtung von Banken bei Kreditvergaben - genauer unter die Lupe genommen und mögliche Vorsorgestrategien entwickelt.
Leitl: „Anfang des kommenden Jahres geht der internationale Konsultationsprozess in Bezug auf „Basel II“ in die Schlussrunde. Die endgültige Entscheidung soll bis September 2002 fallen. Uns geht es jetzt einerseits darum, gemeinsam zu überlegen, wie man die österreichischen Interessen in der Schlussphase des Diskussionsprozesses am effizientesten vertreten kann. Andererseits geht es um einen gemeinsamen Informationsstand über die Folgewirkungen von „Basel II“ mit dem gemeinsamen Ziel, dass mögliche negative Auswirkungen bei der Kreditvergabe oder der Risikobewertung sowohl in Bezug auf die Klein- und Mittelbetriebe als auch auf die Banken so weit wie möglich vermieden werden.“

 
Erste Bank stattet alle Mitarbeiter mit Laptop aus
Wien (pte) - Jeder Mitarbeiter der Erste Bank erhält in Kürze seinen eigenen Laptop zur persönlichen Nutzung. Dies teilte das Unternehmen heute, Mittwoch, in einer Aussendung mit. Die Laptops bleiben im Eigentum der Erste Bank und können weder weitergegeben noch verkauft werden. Folgende Laptop-Modelle werden eingesetzt: IBM A22M, HP-Ominbook XE3 und Gericom 3 1020 DVD-Notebook.
Ziel der Aktion - der Aufwand dafür beläuft sich auf rund zwei Mio. Euro - ist es, das Technologieverständnis des gesamten Personals und damit die Beratungskompetenz der Mitarbeiter im direkten Kundenkontakt zu steigern. Laut Erste Bank-Pressesprecher Michael Mauritz sollen alle Bankmitarbeiter bis Weihnachten mit einem Laptop ausgestattet sein.
In einer zweiten Phase, diese beginnt im nächsten Jahr, wird die Initiative auf die Mitarbeiter der Sparkassen und der Tochtergesellschaften ausgeweitet. Ebenfalls sollen sich die Mitarbeiter durch die Bank mit dem Internet vertraut machen. Die Telekom Austria stellt für die Dauer der ersten Abrechnungsperiode im nächsten Jahr (Anm. der Zeitraum bis Ende April) kostenlos einen Internetzugang zur Verfügung. "Wer dann Gefallen am Netz gefunden hat, kann es auf eigene Kosten weiterhin nützen", so Mauritz.

 
Eduard-Hartmann-Preis 2001 an Rudolf Fritzer und Hans Vockenhuber
Wien (aiz) - Der „Eduard-Hartmann-Preis“ geht dieses Jahr an Rudolf Fritzer, Chefredakteur des „Kärntner Bauer“, sowie an Hans Vockenhuber, Ressortleiter der Wirtschaftsredaktion im ORF-Hörfunk. Der Präsident des Verbandes der Agrarjournalisten, Paul Gruber, überreichte am Dienstag den mit ATS 50.000,- dotierten Medienpreis. Beide Preisträger werden für ihre besondere Qualitätsarbeit im Sinne der Landwirtschaft und der Verständigung zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung ausgezeichnet, betonte VAÖ-Präsident Gruber. Die Festrede hielt Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Sie sprach über die Bedeutung der EU-Erweiterung und betonte, dass es für die Bauern darum gehe, die multifunktionale, nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft Österreichs zu erhalten. Die Regierung werde sich in den Verhandlungen bemühen, dieses Ziel zu erreichen.
Der Eduard-Hartmann-Preis wird vom Verband der Agrarjournalisten Österreichs seit 1967 jährlich verliehen. Benannt ist der Preis nach dem 1966 verstorbenen ehemaligen Landwirtschaftsminister und niederösterreichischen Landeshauptmann Eduard Hartmann. Gewürdigt werden „hervorragende journalistische Leistungen, die der Verständigung und Zusammenarbeit zwischen der Land- und Forstwirtschaft einerseits und den anderen Wirtschaftszweigen beziehungsweise den Interessen der Land- und Forstwirtschaft dienen“.
Der gebürtige Oberösterreicher Hans Vockenhuber ist mehrfach ausgezeichneter Radiojournalist und erhält den Eduard-Hartmann-Preis für sein Gesamtwerk. Bereits während seines Studiums der Germanistik und Geschichte in Wien war Vockenhuber ab 1973 im Landesstudio Burgenland in der Information tätig. 1976 wechselte er nach Wien zum Aktuellen Dienst der Radio-Hauptabteilung „Information“ als Journalmoderator und Wirtschaftsjournalist. 1981 übernahm Vockenhuber die Redaktionsleitung von „help – das Konsumentenmagazin“, 1997 kehrte er in die Wirtschaftsredaktion der Radio-Hauptabteilung „Information“ zurück, deren Ressortleiter er seit 1999 ist.
Rudolf Fritzer ist seit 1989 Chefredakteur des „Kärntner Bauer“ und zeichnete in dieser Funktion auch für die Neupositionierung der Wochenzeitschrift der Kärntner Kammer für Land- und Forstwirtschaft verantwortlich. Davor war er bereits langjähriger Mitarbeiter der Kammer, unter anderem als Beratungsreferent. Seine Ausbildung absolvierte Fritzer an der Universität für Bodenkultur in Wien.

 
Bartenstein befürwortet Russlands Beitritt zur WTO
Moskau (bmfwa) - Anlässlich der Tagung der Gemischten Kommission Österreich-Russland in Moskau erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Mittwoch eine stärkere Annäherung Russlands zur EU als ein vorrangiges politisches Ziel. Bartenstein unterstützt am Vorabend der WTO-Konferenz - nächste Woche in Katar - einen Beitritt Russlands zur multilateralen Welthandelsorganisation. Als WTO-Mitglied und damit vollwertiger Handelspartner sind Handels- und Investitionssicherheit zu erwarten. Nach Ansicht Bartensteins hat sich eine WTO Mitgliedschaft in aller Regel noch als echter Wachstumsmotor für neue Mitglieder herausgestellt. Ein wirtschaftliches Wachstum bringt zugleich politische Stabilität. Das ist es, was Europa sucht und braucht, dass dieses große Russland ein stabiler berechenbarer Faktor, aber auch Partner ist.
Bartenstein erwartet, dass Russland die dafür notwendigen Reformschritte noch setzt. Die Hürden, die Russland noch meistern muss, um in die WTO aufgenommen zu werden, sind vor allem wirtschaftlicher Natur. Politischen Widerstand gegen den Beitritt Russlands erwartet der Minister nicht. Auch die USA zeigen sich den russischen Wünschen gegenüber aufgeschlossener, seit sich Russland der Koalition gegen den Terror angeschlossen hat.
Beim Treffen in Katar nächste Woche soll Chinas Aufnahme in die WTO formell abgesegnet werden, sinkende Zölle und der Abbau anderer Handelshemmnisse, die damit verbunden sind, sollen auch im Handel mit Russland zum Tragen kommen. Russland wird dann seine Waren leichter exportieren können, im Gegenzug wird der russische Markt für ausländische Waren geöffnet. Zu den größten Befürwortern eines WTO-Beitritts zählen in Russland vor allem größere Untrenehmen und die wirtschaftliberalen Reformen.

 
Österreichische Unternehmen in den USA wollen rasches „business as usual“
Umfrage der WKÖ-Außenhandelsstelle in New York ergab für heuer relativ gute Stimmung bei Österreichs Exporteuren
Wien (pwk) - Der österreichische Handelsdelegierte in New York, Bruno Freytag, gab heute zu Beginn des USA-Besuchs von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, neueste Umfrageergebnisse zum Stimmungsbild der österreichischen Unternehmen in den Vereinigten Staaten bekannt. "Die Mitte Oktober durchgeführte Umfrage basiert auf Ergebnissen der Außenhandelsstellen der Wirtschaftskammer Österreich in New York, Chicago und Los Angeles und zeigt, dass die Stimmung bei den österreichischen Exportfirmen auch nach den Terrorattentaten noch gut ist. Für 2002 kalkulieren die Unternehmen allerdings mit den Folgen einer sich abschwächenden amerikanischen Wirtschaft", berichtet Freytag.
In den für Österreich wichtigen "traditionellen" Exportindustrien wie Automobilindustrie, Maschinen- und Werkzeugbau sowie Eisen- und Stahlindustrie, hatte sich ein Abschwung schon lange vor den Ereignissen des 11. September abgezeichnet. Die österreichischen Unternehmen stellten sich daher schon zuvor auf die Situation ein und verfolgen die erstellten Strategien auch nach den Attentaten unverändert weiter, ergibt die Umfrage. Im Automobilbereich wird für das laufende Jahr insgesamt mit einem guten Ergebnis gerechnet. Zulieferanten beugen dem erwarteten Einbruch von rund 20 % für das Jahr 2002 mit einer Erweiterung der Produktpalette und der Belieferung weiterer Partner vor.
"Auch im Elektronikbereich wurden die Pläne beibehalten, jedoch hat sich die Unsicherheit über die Zukunft verstärkt. Bei Anhalten der Rezession wird mit einem Umsatzrückgang für das Jahr 2002 gerechnet", erklärt Freytag. Damit weitere Investitionen in diesem Bereich getätigt werden, müsse sich die Wirtschaft erst wieder erholen.
Stark betroffen von den Auswirkungen der Terrorattentate sind laut Umfrage die Zulieferanten der Flugzeugindustrie, die den geringeren Cash Flow der Fluglinien zu spüren bekommen. Auslieferungsdaten neuer Flugzeuge wurden hinausgezögert bzw. ganz storniert. "Die Entscheidung über die Realisierung des zukünftigen Boeing Großflugzeugs 717 wurde aufgrund des Einbruches bis zum Jahresende 2001 verschoben. Gerade für dieses Modell rechnen sich die Österreicher jedoch gute Zulieferchancen aus. Der mittelfristige Umsatzrückgang der Zulieferer wird auf rund 20% geschätzt", so Freytag.
Im Baubereich gibt es in den USA schon seit 1999 eine Rezession und auch die Textilindustrie steckt bereits seit rund zwei Jahren in der Krise. Maschinenlieferanten der Textilindustrie rechnen auch für das Jahr 2002 mit keiner Verbesserung.
In der Konsumgüterindustrie war der 11. September 2001 deutlich zu verzeichnen, fanden doch für einige Tage danach in den Osten der USA, insbesondere nach New York und Washington D.C., keine Auslieferungen statt. "Angesichts der ohnehin wirtschaftlichen Rezession in den USA hoffen die Österreicher nun, dass sich die US-Konsumenten nicht noch mehr zu Hause einigeln und den Geschäften fernbleiben. Mit dem erwarteten Einbruch für die nächsten Monate reagieren die im Konsumgüterbereich tätigen Unternehmen mit verstärkten Marketinganstrengungen", weiß Freytag und betont, dass Vertreterbesuche bei den US-Kunden plötzlich wieder geschätzt werden, da signalisiert wird, dass sie auch in schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen werden. Auch ausländische Investoren sind nun in den USA besonders willkommen und werden von den Regionalpolitikern zumeist herzlich begrüßt. In der Datenbank der Wirtschaftskammer Österreich waren Mitte Oktober 2001 730 Investitionen österreichischer Unternehmen in den USA erfasst. Die österreichischen Exporte in die USA stiegen heuer von Jänner bis Juli um 14,2 % auf 5,1 Mrd Schilling.
Ein Tenor spiegelte sich in der Umfrage jedenfalls wider, strich Freytag hervor: "die Terrorbekämpfung sei Aufgabe der Regierung und die österreichischen Unternehmen wollen möglichst rasch wieder zum normalen Geschäftsalltag zurückkehren."

 
BMW AG vereinbart Kooperation mit SFT für neuen BMW „X3“
Graz/München - Die BMW AG und SFT (Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co. KG), Graz (Österreich), eine Tochter des Magna Konzern, haben Kooperationsverträge über die Serienentwicklung und Fertigung des neuen BMW "X3" Sports Activity Vehicle vereinbart. Das von Ingenieuren der BMW Group erarbeitete detaillierte Fahrzeugkonzept wurde an SFT zur Serienentwicklung übergeben. Heute wurde in München der entsprechende Fertigungsvertrag unterzeichnet.
Die BMW Group optimiert durch diese Kooperation zur Realisierung des BMW "X3" Projektes eigene Ressourcen und forciert die Produktoffensive. Mit der Firma SFT hat die BMW Group einen Partner gefunden, der langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Fahrzeugprojekten hat.
"Wer alleine arbeitet addiert, wer intelligent kooperiert, der multipliziert." so Prof. Dr.-Ing. Joachim Milberg, Vorstandsvorsitzender der BMW AG. "Die Kooperation mit SFT steigert die Schnelligkeit sowie die Flexibilität unseres Unternehmens und ist ein weiterer Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Produktoffensive."
Der BMW "X3" erweitert die X-Familie und ist eine eigenständige Neuentwicklung. Wie bei allen BMW Fahrzeugen werden Teileumfänge aus dem BMW Baukasten verwendet. Zudem werden Kernkompetenz-felder wie Design, Motorenbau, Einkauf und Kundendienst sowie die Freizeichnung des Gesamtfahrzeuges weiterhin in der alleinigen Verantwortung der BMW Group liegen.
Dr.-Ing. Burkhard Göschel, Mitglied des Vorstands BMW AG, Entwicklung und Einkauf: "Wir stellen schon im Entwicklungsprozess sicher, dass der "X3" durch und durch ein BMW sein wird. Teilkomponenten, bei denen BMW einen Know-how Vorsprung hat, werden weiterhin ausschließlich von BMW Ingenieuren entwickelt."
Um SFT in den weltweiten BMW Entwicklungsverbund zu integrieren, werden Mitarbeiter von SFT bei der BMW Group geschult. Weitere Details zum Produkt werden in gewohnter Weise vor Markteinführung veröffentlicht.
Für die Fertigung wird SFT in Graz eine neue Montagehalle errichten. Für Lackiererei und Rohbau werden die bestehenden Anlagen angepasst. Die projektbezogenen Aufwendungen belaufen sich auf rund Euro 500 Millionen. In der Produktion werden rund 2.500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Der BMW "X3" wird in Graz für die Weltmärkte produziert werden. Die dortigen Fertigungsanlagen sind für eine Kapazität von über 300 Fahrzeugen pro Tag ausgelegt. Die Produktion wird flexibel auf die Nachfrage ausgerichtet. Die Serienproduktion soll im Jahr 2004 aufgenommen werden.
SFT hat in den renommierten Qualitätsuntersuchungen der J.D. Power & Associates regelmäßig Bestnoten erhalten. Für die Serienentwicklung wird SFT rund 400 Ingenieure beschäftigen. "Der BMW Auftrag ist eine weitere Anerkennung unserer Gesamt-fahrzeugkompetenz, die sich gerade am Standort Graz auf eine 100-jährige Tradition und Erfahrung in der Automobiltechnik stützen kann", erklärt Siegfried Wolf, President & CEO Magna Steyr.

BMW Group in Österreich
Für den Wirtschaftsstandort Österreich spielt die BMW Group bereits heute eine wichtige Rolle. Insgesamt wurden durch das Engagement der BMW Group in Österreich bereits über 8.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen und rund Euro 2 Mrd. investiert. Im Vorjahr überstiegen die Exporte der BMW Group in Österreich die Importe um über 55% (Exporte: Euro 2,2 Mrd., Importe: Euro 1,4 Mrd.). In Steyr (Oberösterreich) befindet sich das 1979 gegründete und heute größte Motorenwerk des BMW Konzerns. Im Jahr 2000 produzierten rund 2.500 Mitarbeiter mehr als 620.000 Vier- und Sechszylinder Benzin- und Dieselmotoren. Dies entspricht rund zwei Drittel aller weltweit verbauten BMW Motoren. Gleichzeitig ist der Standort auch das Diesel-Kompetenzzentrum des Konzerns.
Die Vertriebsgesellschaft der BMW Group in Österreich, BMW Austria (gegründet 1978), konnte im Jahr 2000 11.675 Automobile und 1.891 Motorräder an Kunden ausliefern.

 
Mitterlehner: Senkung der Lohnnebenkosten ist Wettbewerbsvorteil in der Globalisierung
Wien (pwk) - "Vor allem in der Globalisierung muss die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs durch die Senkung der Steuerquote und der Lohnnebenkosten gestärkt werden. Dies wäre ein wichtiger Faktor zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich und das muss im Mittelpunkt unserer Überlegungen stehen." Mit deutlichen Worten äußerte sich der Generalsekretär-Stv. der Wirtschaftskammer Österreich, Reinhold Mitterlehner, bei einer Podiumsdiskussion des ersten Konzerneforums der Gewerkschaft der Privatangestellten zum Thema "Die Macht der Konzerne und die Gegenmacht der Gewerkschaften", heute im Siemens Forum.
Mitterlehner analysierte die gegenwärtige Situation der Globalisierung als Faktum, wobei die Handlungsspielräume sinken und sich die Verhaltensmuster ändern. "Die Globalisierung zwingt," so Mitterlehner, "nicht nur Länder sich miteinander zu vergleichen, sondern ebenso Firmen." Dennoch sieht der WKÖ-General in der Globalisierung nichts schlechtes, ganz im Gegenteil, trug diese doch zur Wohlstandsvermehrung bei.
Einig mit den Gewerkschaftsvertretern zeigte sich Reinhold Mitterlehner in der Frage von Wettbewerbstandards. So dürfen z.B. Fusionen nicht den Markt verzerren, so daß die Zulieferer unter Druck geraten. Des weiteren müsse auch darauf geachtet werden, dass Mitarbeiter ein wichtiges "Asset" seien. "Wenn die Firmen nicht auf ihre "Human Ressource" achten, werden sie bald Probleme bekommen. Globalisierung kann nicht unbeschränkter Wettbewerb ohne Regeln heißen", so Mitterlehner
Der Generalsekretär-Stv. forderte auch die Entwicklung von internationalen Wettbewerbsstandards, wobei es nicht um Sanktionen sondern um eine Kulturentwicklung ginge. In diesem Zusammenhang konnte Mitterlehner auch der viel diskutierten Tobin-Steuer positive Aspekte abgewinnen. Der Nobelpreisträger James Tobin hatte angeregt, alle Devisentransaktionen mit einer geringen Steuer zu belegen.
Ablehnend äußerte sich Reinhold Mitterlehner bezüglich der Ausweitung der Mitbestimmung für den Betriebsrat auf EU-Ebene, die er nicht für sinnvoll erachtet, wie das Beispiel von Continental zeigt. "Gerade dieses Beispiel demonstriert, dass bei konzerninternen Standortentscheidungen die Mitbestimmung auf Grund unterschiedlicher nationaler Interessen an ihre Grenzen stößt.“
Positiv bewertete Mitterlehner die kartellrechtlichen Anstrengungen auf europäischer Ebene, "die in Richtung Behörde mit Präventivsystem gehen und damit in die richtige Richtung zeigen," so Reinhold Mitterlehner abschließend.

 
VA Tech erhält Großauftrag aus Abu Dhabi
Umspannwerk im Wert um 52 Mio. Euro wird geliefert
Linz (pte) - Die an der Wiener Börse notierte VA Technologie AG http://www.vatech.at hat einen Großauftrag in Abu Dhabi in der Höhe von 52 Mio. Euro eingefahren. Die britische Tochter VA Tech Reyrolle Projects, ein Unternehmen der Bereichsgesellschaft VA Tech Transmission & Distribution T&D), wird ein Umspannwerk in den Nahen Osten liefern, teilte das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung mit.
Der Auftrag umfasst die schlüsselfertige Lieferung eines 400/220/33 kV gasisolierten (GIS) Umspannwerks, das wesentlich zur Verbesserung des elektrischen Netzes in Abu Dhabi beitragen soll. "Dieser Auftrag stärkt die Position der VA TECH als führender Anbieter konkurrenzstarker, hochqualitativer Lösungen für Gesamtanlagen", erklärte Klaus Brenner, Vorstand der VA TECH T&D. Zusammen mit dem ansässigen Auftraggeber Abu Dhabi Water and Electricity Authority errichtet die VA Tech T&D zurzeit drei 132 kV GIS-Umspannwerke, die bereits vor Monaten bestellt wurden. "Dieses neue Projekt stärkt die Position der VA TECH im Hinblick auf weitere Projekte für 400 kV Umspannwerke im Zuge des fortschreitenden Ausbaus der Stromnetze im Nahen Osten", so Brenner weiter.
VA TECH Transmission & Distribution ist nach eigenen Angaben ein international führender Anbieter von elektrischen Stromübertragungs- und Verteilungssystemen. Im Jahr 2000 erzielte dieser Unternehmensbereich mit 4.899 Angestellten einen Umsatz von rund 752 Mio. Euro. VA TECH Reyrolle erzeugt seit 1901 elektrische Schaltanlagen im britischen Hebburn und gibt an, Weltmarktführer bei Hochspannungsübertragungs- und Verteilungsanlagen zu sein. Der VA-Tech-Aktienkurs sank am Vormittag um drei Prozent auf das Jahrestief von 20,11 Euro (Jahreshoch: 47,70 Euro).

 
Internationaler Wasserpreis für Wiener Wasserwerke
Wien (rk) - Einen großen Erfolg konnten die Wiener Wasserwerke dieser Tage beim IWA (International Water Association)-Kongress in Berlin für sich verbuchen. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Anwesenheit des deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau erhielten sie den IWA PR-Award in Gold für die weltweit (!) beste Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Wasser in den letzten zwei Jahren. Bürgermeister Dr. Michael Häupl ließ es sich nicht nehmen, dem Wasserwerkschef, Senatsrat Dipl.-Ing. Hans Sailer, stellvertretend für die ganze Abteilung, persönlich zu diesem großen Erfolg zu gratulieren.
Die IWA wurde 1999 als Weltorganisation für Wasserwirtschaft gegründet und beinhaltet die Arbeitsbereiche Ver- und Entsorgung, Betrieb, Erzeugung, Wissenschaft und Universitäten. Der IWA PR- Award wird in 8 Kategorien vergeben, der Hauptpreis ist übergreifend und wurde eben von den Wiener Wasserwerken für ihre Kampagne "Wasser - Wald - Quellschutz" errungen.
Die Kampagne, die den Wienerinnen und Wienern die Bedeutung des kostbaren Gutes Wasser bewusst machen sollte, startete bereits im Jahr 1999 mit den berühmten Plakaten des Ehepaares Hawelka. Voriges Jahr fand die Kampagne ihre Fortsetzung mit Plakaten, Inseraten und Citylights auf denen Prominente abgebildet waren, denen der Schutz des Trinkwassers am Herzen liegt, darunter Prof. Marcel Prawy, Ingrid Wendl und Ludwig Hirsch.
Bürgermeister Häupl: "Es freut mich, dass das Engagement der Wiener Wasserwerke zur Sicherung unseres wertvollen Wiener Wassers und das Bewusstmachen seiner Bedeutung bei der Bevölkerung nun auch internationale Beachtung gefunden hat und mit dieser hohen Auszeichnung einer Weltorganisation gewürdigt wurde."

 

Schweden – wichtigster Handelspartner Österreichs in Nordeuropa
Wien (pwk) - "Trotz des verlangsamten Wirtschaftswachstums in Schweden werden die österreichischen Ausfuhren auch heuer kräftig wachsen", berichtet der österreichische Handelsdelegierte in Stockholm, Walter Höfle angesichts des bevorstehenden Firmensprechtages Europa I vom 5. bis 9. November 2001 in Wien. "Der Exportwert wird 2001 rund 12 Mrd. ATS erreichen. Die Exportzahlen erreichten im ersten Halbjahr 2001 bereits ein Plus von 10,5 Prozent. Da die Einfuhren aus Schweden um 12,2 Prozent zurückgingen, hat sich das Handelsbilanzdefizit stark verringert. Schweden ist ein anspruchsvoller, aber auch aufnahmefähiger Markt, auf dem österreichische Firmen noch nicht alle Chancen ausgeschöpft haben", so der Handelsdelegierte.
Höfle: "Schweden ist ebenso zu einem wichtigen Bestimmungsland österreichischer Auslandsinvestitionen geworden. Neben den Großinvestitionen der Firmen Böhler Uddeholm, Austria Tabak, Papierfabrik Frantschach, Wienerberger oder Zumtobel Leuchten gründen auch kleinere Unternehmen zunehmend Vertriebsniederlassungen, um den schwedischen Markt effektiv und mit lokalem Personal weiter ausbauen zu können. Für die Stockholmer City wird die baldige Eröffnung einer Luxusboutique der Firma SWAROVSKI eine brillante Bereicherung. "
Einige Beispiele zeigen die vielfältigen Möglichkeiten, die der schwedische Markt bietet:

  • Das schwedische Königsschloss „Drottningholm“ wird von einer Heizanlage der österreichischen Firma EDER erwärmt und für die Sicherheit sorgen Schlösser der Firma EVVA.
  • Die Modedrinks der trendigen Schweden sind RED BULL und PAGO-Fruchtsäfte.
  • Die Schubladen der IKEA-Schränke laufen auf Führungen der Vorarlberger Firma BLUM.
  • Die modernen Hochgeschwindigkeitszüge der schwedischen Staatsbahnen rollen auf Schienen der Firma VOEST, die von Gleisstopfmaschinen der Firma PLASSER & THEURER millimetergenau verlegt wurden.
  • Kunststoffteile in schwedischen Autos werden auf den Spritzgussmaschinen der Firma ENGEL hergestellt, die Scheinwerfer stammen oft von der Firma ZIZALA.
  • Das junge Wiener Pharmaunternehmen IGENEON kooperiert mit der schwedischen Firma Bioinvent in Lund auf dem Gebiet der Krebs- und Immuntherapie.

"Die Außenhandelsstelle empfiehlt für den Markteintritt die Teilnahme an Fachmessen, da das Messewesen in Schweden eine wichtige Rolle spielt und einen Überblick über die Anbieter verschafft. Für 2002 ist die Teilnahme an der Sportartikelmesse SWESPORT, der Technischen Messe in Stockholm sowie der Zuliefermesse VISE/VIBEX, auf der sich die schwedische Automobilindustrie ein Stelldichein gibt, vorgesehen. Außerdem soll im kommenden Herbst österreichisches Umwelt-Know-how in Fachvorträgen und Firmenkontakten präsentiert werden. Interessierte österreichische Firmen sollen sich schon jetzt mit der Außenhandelsstelle Stockholm in Verbindung setzen," empfiehlt Höfle.

 
Salzburger Handydienstleister gründet Niederlassung in England
Salzburg / München (pte) - Die am Zürcher New Market notierte EMTS hat den nächsten Coup gelandet. Der Salzburger Handydienstleister konnte als erstes Unternehmen mit Siemens einen paneuropäischen Service- und Garantieabwicklungsvertrag für Mobiltelefone abschließen. EMTS werde nicht nur die ohnehin schon hohen Umsatzerwartungen für 2002 von 240 Mio. Euro weiter nach oben schrauben, sondern auch in England eine Niederlassung gründen, erklärte Pressesprecherin Karin Keglevich heute, Montag, gegenüber pressetext.austria. "Wir haben sehr lange mit englischen Unternehmen verhandelt, ein Zukauf war jedoch nicht möglich. Daher rücken wir in diesem Fall von unserer Firmenphilosophie ab und investieren in den Neuaufbau einer Firma."
Im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit Siemens rechnet EMTS damit, zusätzlich 900.000 Handys des deutschen Konzerns servicieren zu können. Außerdem soll der erwartete Siemens-Umsatzanteil auf rund 15 Prozent des EMTS-Gesamtumsatzes geschraubt werden, heißt es in einer Presseaussendung weiter. Im ersten Schritt beinhaltet der ab 1. November dieses Jahres gültige Vertrag die Länder Österreich, Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und England. Im Laufe 2002 sollen alle anderen europäischen Länder hinzukommen. Auch ein Swap-Pool (der Tausch von innerhalb eines Unternehmens genutzter Handys) ist vorgesehen. Erst vor wenigen Wochen erwarb EMTS eine Siemens-Tochter in Dänemark, womit die Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen begann. Siemens hat das Service seiner Geräte bisher fast ausschließlich selbst durchgeführt.
EMTS ist derzeit in zwölf Ländern - Österreich, Schweiz, Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Estland, Italien, Spanien, Holland, Frankreich und Finnland - vertreten. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge europäischer Marktführer im Bereich Pre- und After Sales Services für Mobiltelefone. Der Mitarbeiterstand erhöhte sich in den vergangenen zwei Jahren von 350 auf 1.700. Für das Jahr 2001 war vor Abschluss des Vertrages mit Siemens ein Umsatz von rund 160 Mio. Euro und ein EBITDA von etwa 25,6 Mio. Euro geplant. 2000 servicierte EMTS 1,5 Mio. Mobiltelefone, für dieses Jahr war ursprünglich eine Verdoppelung auf drei Mio. Geräte geplant.
Die Aktie stieg am Vormittag um ein Prozent auf 67,70 Franken (52-Wochen-Hoch: 141,25 Franken; 52-Wochen-Tief: 50 Franken). Laut Firmenbuch befinden sich 58,09 Prozent der Unternehmensanteile im Streubesitz und 21,58 Prozent im Managementbesitz. 9,91 Prozent hält die Schweizer Lehmann Holding und je 5,21 Prozent der Austrian Private Equity Fund (APEF) und die HTA Beteiligungs-Invest AG, die wiederum unter anderem an mymed.cc, stage1.cc und paysafecard.com Wertkarten AG beteiligt ist.

 
UIAG beteiligt sich am Dorotheum
Wien (pr-net) - Die Unternehmens Invest AG (UIAG), Österreichs führende börsenotierte Private-Equity-Company, wird 16,1% Anteile an der Dorotheum GmbH übernehmen. Gemeinsam mit anderen Finanzinvestoren werden nach der in der Folge geplanten Einbringung der OneTwo internet Handels AG 25,1% gehalten werden - davon 12,5% von der UIAG. Mehrheitsgesellschafter sind Dr. Christoph Dichand und Mag. Erwin Soravia sowie Mag. Martin Böhm und das Management.
Die UIAG hatte als Finanzinvestor beim Verkaufsprozess des Dorotheums mit dem Ziel geboten, durch Einbringung weiterer strategischer Partner eine Minderheitsbeteiligung am Dorotheum einzugehen. Durch den jetzigen Einstieg hat sie ihr Ziel, Minderheitsgesellschafter in einer strategischen Partnerschaft zu sein, erreicht.
Die Dorotheum GmbH ist mit ihren drei Geschäftsbereichen Auktion, Schmuck- und Antiquitätenhandel sowie Pfandleihe Marktführer in Österreich. Auch im internationalen Vergleich nimmt das Unternehmen bei Auktionen und Pfandleihe Top-Positionen ein.
Das Dorotheum wird neben dem bereits vorhandenen Know-how auch von den Erfahrungen des Managementpartners OneTwo im Internet-Auktionshandel sowie dem Know-how des Finanzpartners profitieren.
Es zählt zur Strategie der UIAG, einen ausgewogenen Portfolio-Mix über eine weite Bandbreite von Branchen zu halten und dabei als erfahrener und kompetenter Kapitalpartner durch gezielte Nutzung der Ertrags- und Wachstumspotenziale, welche auch das Dorotheum in hohem Maß aufweist, Wertsteigerungen zu erzielen. verstärken.