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Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 01. 10. bis 07. 10. 2002
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Friewald: Neuer Fachhochschullehrgang stärkt Standort NÖ
Derzeit 17 Studiengänge an 5 Standorten in Niederösterreich
St. Pölten (nöi) - Mit dem neuen Fachhochschul-Studiengang Biotechnologie-Verfahren in
Tulln wird die von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll initiierte Bildungs- und Technologieoffensive weiter fortgesetzt.
In Niederösterreich gibt es damit 17 Fachhochschulstudiengänge an nunmehr 5 Standorten mit rund 5.200
Studenten.
Die Ausbildung im Bereich der Biotechnologie, der sich in den vergangenen Jahren weltweit immer mehr zu einer Wachstumsbranche
entwickelt hat, bietet die Chance auf die Ansiedlung von Technologiebetrieben und damit von hochqualifizierten,
langfristig abgesicherten Arbeitsplätzen, stellt LAbg. Rudolf Friewald fest.
Der Lehrgang für biotechnologische Verfahren ist im interuniversitären Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie
angesiedelt und bietet 50 Studenten eine einzigartige Ausbildungsmöglichkeit. Die Ausbildung ist eine maßgeschneiderte
Kombination von biologischem, chemischen und technischem Wissen, und ist damit eine hochqualifizierte Ausbildung
für die chemische oder auch die Nahrungsmittelindustrie. Lehre, Forschung und Ausbildung, die Motor und Garant
einer hochwertigen Wirtschaftsentwicklung sind, werden in diesem Lehrgang in besonderer Weise zusammengeführt,
so Friewald.
Niederösterreich entwickelt sich immer mehr zu einem angesehenen Biotechnologiestandort in Europa. Mit einem
ebenfalls im Herbst gestarteten Studiengang für medizinische und pharmazeutische Biotechnologie in Krems und
der Ansiedlung der Firma Baxter beweist Niederösterreich seine steigende Kompetenz in diesem Bereich. Wir
werden auch weiterhin versuchen, den Biotechnologiestandort Niederösterreich auszubauen, um damit vielen Niederösterreicherinnen
und Niederösterreichern hochwertige Arbeitsplätze anbieten zu können, betont Friewald.
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Fachtagung über "Computer im Kindergarten"
Kinder frühestmöglich auf das Medium Computer vorbereiten
St. Pölten (nlk) - Die Fachtagung „Computer im Kindergarten – Chance oder Überforderung“
wurde von der NÖ Landesakademie, Bereich Gesundheit und Soziales, in Zusammenarbeit mit der Abteilung Kindergartenwesen,
Zentrum für Kindergartenpädagogik, und dem Kindergartenwerk der Erzdiözese Wien am Freitag (04. 10.)
in verschiedenen Sälen im NÖ Landhaus abgehalten.
Über 200 Kindergärtnerinnen diskutierten über dieses Thema. Als Impulsgeber konnten unter anderem
Prof. Daniela Braun von der Fachhochschule Koblenz und Dr. Ingrid Geretschlaeger von der NÖ Landesakademie
gewonnen werden.
Die Anforderungen an die Kindergärten hätten sich in den letzten Jahren drastisch geändert, so Kranzl.
So sei die Zahl der Einzelkinder mittlerweile hoch. So biete der Kindergarten den Kids zumeist die erste Sozialisationsmöglichkeit.
Der Kindergarten sei aber auch eine Aufgabe der öffentlichen Hand, zumal viele Mütter heutzutage berufstätig
sind oder sein müssen. Kranzl sieht im Computer eine Form der Ergänzung bei der Kindererziehung. Man
müsse deshalb die Kinder frühestmöglich auf den Umgang mit dem Computer vorbereiten. In Poysdorf,
Gföhl und Fischamend seien besonders interessante Formen des Umgangs der Kinder mit Computern geschaffen worden.
So sei in einem Kindergarten eine eigene Homepage aus der Taufe gehoben worden. In Poysdorf hätte sie selbst
bei einem entsprechenden Kindergartenversuch erlebt, wie die Kids mit dem PC malen und zeichnen. Ungefähr
30 Prozent aller Kindergärten in Niederösterreich würden bereits einen Computer besitzen. Auch hätten
sich Firmen wie IBM für eine Beratung angeboten.
Prof. Daniela Braun meinte, die Grundlagen der PC-Nutzung seien ein Mindeststandard der Zukunft. Man müsse
aber die Kinder bei den ersten Entdeckungen am PC aktiv begleiten.
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Österreichs Fauna und Flora sind nicht gefeit vor Schäden durch
gebietsfremde Arten
Artenvielfalt im internationalen Vergleich aber noch relativ unbeeinträchtigt
Wien (bmlfuw) - Der Anteil an "eingewanderten" Arten in der heimischen Tier- und Pflanzenwelt
ist relativ gering. Die große Mehrheit der neu angesiedelten Arten ist bei uns heimisch geworden und harmlos.
Einige wenige dieser "Neubürger" können aber enorme ökologische, wirtschaftliche oder
gesundheitliche Schäden anrichten.
Das ist die Kernaussage einer Studie, die Umweltministerium und Umweltbundesamt am Donnerstag (03. 10.)
in Wien vorgestellt haben. Zu den Arten, die in jüngster Zeit große Schäden verursacht haben, zählen
beispielsweise Kastanien-Miniermotte, Feuerbrand und Laubholz-Hornkäfer. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium
appelliert daher an alle Reisenden, aus dem Urlaub möglichst keine Pflanzen auf eigene Faust mitzubringen.
Für den geregelten Import von Pflanzen gibt es in den EU-Staaten eigene phytosanitäre Kontrollen, bei
denen Pflanzen auf den Befall von Krankheiten und Schädlingen geprüft werden.
Immer mehr Tier- und Pflanzenarten machen sich mit direkter oder indirekter Hilfe des Menschen außerhalb
ihrer angestammten Besiedlungsgebiete breit. Auch in Österreich sind viele gebietsfremde "Neubürger"
heimisch geworden. Rund 1.100 Pflanzenarten haben sich im Laufe der letzten Jahrhunderte bei uns neu angesiedelt,
das sind 27 % der gesamten Flora. Allerdings werden nur 17 Arten als ökologisch und 14 Arten als wirtschaftlich
problematisch eingestuft. In der Tierwelt liegt die Zahl der "Neulinge" bei rund 500, das entspricht
etwa 1 % der österreichischen Fauna. 46 Arten stellen aus naturschutzfachlicher Sicht eine Bedrohung der angestammten
Artenvielfalt dar. Rund 150 gelten auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten als Problem.
Neue Arten können einheimische verdrängen oder sogar ausrotten, sie können die Struktur und Funktion
von Ökosystemen nachhaltig beeinträchtigen und Schäden verursachen. Ungemein schnell haben sich
in wenigen Jahrzehnten beispielsweise die Kanadische Goldrute und das Drüsige Springkraut bei uns ausgebreitet.
Ihre dichten Bestände verdrängen die angestammten Pflanzen binnen weniger Jahre. Vor allem in Naturschutzgebieten
bilden sie eine massive Bedrohung für selten gewordene andere Arten. Auch die aus Nordamerika stammende Robinie
(im Volksmund "Akazienbaum") löst durch ihre Stickstoff produzierenden Wurzelknöllchen massive
Änderungen in der Artenzusammensetzung von Biotopen aus.
Massive wirtschaftliche Folgen verursacht bzw. verursachte in Österreich die Ausbreitung von Feuerbrand, Kartoffelkäfer
und Reblaus. Der Feuerbrand, eine hochinfektiöse und schwer zu bekämpfende Bakterienkrankheit aus den
USA, hat heuer in mehreren Bundesländern Apfel-, Birnen- und Quittenkulturen befallen. Der Kartoffelkäfer,
durch den Einsatz von Insektiziden kurzfristig eingedämmt, erlebt wieder einer Renaissance. Alarm unter Forstleuten
hat heuer das Auftreten des Asiatischen Laubholz-Hornkäfers im Bezirk Braunau ausgelöst, der gesunde
Ahorn-, Pappel-, Weide- und Apfelbaumbestände vernichten kann.
Gesundheitliche Probleme beim Menschen können der aus dem Kaukasus stammende Riesen-Bärenklau und die
aus Nordamerika kommende Beifuß-Ambrosie (Ragweed) auslösen. Die Blätter des Riesen-Bärenklaus
verursachen bei Berührung Schwellungen und verbrennungsartige Blasen. Die besonders aggressiven Pollen der
Beifuß-Ambrosie zählen zu den jenen Pollen, die am heftigsten Allergien auslösen.
Einen regelrechten "Eroberungsfeldzug" hat in Österreich die Spanische Wegschnecke hinter sich.
1972 wurde sie erstmals bei uns gesichtet. In nur zwanzig Jahren hat sie sich über Holztransporte, Topfpflanzen
und Gartenabfälle in ganz Österreich verbreitet und als bedeutender Schädling an Gemüsekulturen
etabliert. Sie ist auch für den Rückgang heimischer Schneckenarten mitverantwortlich. Gleiches gilt für
den Kalifornischen Signalkrebs, der den heimischen Edel-Flusskrebs an den Rand der Ausrottung gebracht hat.
Im internationalen Vergleich sind die "Alien"-Schäden in Österreich aber noch relativ gering.
Auf den Philippinen hat beispielsweise die eingeschleppte Goldene Apfelschnecke Reisernteschäden von fast
einer Milliarde Dollar verursacht. In Ostafrika hat die aus Südamerika eingeschleppte Wasserhyazinthe binnen
kürzester Zeit fast den gesamten Viktoria-See überwuchert. Ihre Bekämpfung kostet etwa 150 Millionen
Dollar pro Jahr. Die USA und Indien beziffern den wirtschaftlichen Schaden, den sie durch gebietsfremde Arten jährlich
erleiden, mit 130 Milliarden Dollar.
Die Bekämpfung oder Ausrottung einer ursprünglich fremden Art, die sich bereits in der Natur etabliert
hat, ist oft nur mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand möglich - wenn überhaupt. Die wichtigsten
"Instrumente" sind Bewusstseinsbildung und Vorbeugung. Viele nicht heimische Arten werden als Nutz- oder
Zierpflanzen importiert, verwildern oder werden durch den Mit-Transport von Schädlingen erst zu einer Gefahr
für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Weitere Forschungsaktivitäten können über Risken
und Maßnahmen ebenso Klarheit verschaffen wie gezielte Naturschutzaktivitäten. So versucht man im Nationalpark
Donau-Auen, den Götterbaum und die Robinie durch gezielte Schäden an Wurzel und Rinde am Wildwuchs zu
hindern. Gegen die Ausbreitung des Springkrauts hilft im wesentlichen konsequente Mahd, gegen die Kanadische Goldrute
nur maschinelles Lockern und Wenden des Bodens.
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Biotechnologie-Verfahren in Tulln
Pröll eröffnete neuen Fachhochschullehrgang
St. Pölten (nlk) - Einen in Europa einzigartigen Fachhochschul-Studiengang gibt es jetzt in
Tulln: Der Lehrgang für biotechnologische Verfahren wurde am Mittwoch (02. 10.)
im interuniversitären Forschungsinstitut für Agrarbiotechnologie (IFA) von Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll eröffnet.
Der Studiengang ist eine Außenstelle der Fachhochschule Wiener Neustadt und organisatorisch der Universität
für Bodenkultur zugeordnet. Die Ausbildung ist eine maßgeschneiderte Kombination von biologischem, chemischen
und technischem Wissen. Die Absolventen schließen mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. (FH) ab und können
beispielsweise Berufe in der chemischen Industrie oder in der Nahrungsmittelindustrie ausüben. Der "Pionierlehrgang"
hat fünfzig Studenten.
Für Landeshauptmann Pröll ist der Ausbau der Fachhochschulstudiengänge in Niederösterreich
Teil der Bildungs- und Technologieoffensive. "Die Studiengänge sind praxisorientiert und bieten Studenten
gute Zukunftsperspektiven", erklärte Pröll. Lehre, Forschung und Ausbildung seien die Motoren jeder
wirtschaftlichen Entwicklung. Zudem sei eine moderne Technologiepolitik für die Ostregion und ihre Arbeitnehmer
unerlässlich. "In Niederösterreich gibt es derzeit 17 Fachhochschulstudiengänge an fünf
Standorten mit 5.200 Studenten. Unser Ziel sind 7.000", betonte Pröll.
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Komplementärmedizin als Begleitmaßnahme für Krebspatienten
Kaiser-Franz-Josef-Spital präsentiert Studie zum Projekt Therapeutische Berührung
Wien (rk) - Am Dienstag wurden im Institut für Geschichte der Medizin die Ergebnisse der Pflegestudie
zum Projekt Therapeutische Berührung" vorgestellt. Das Projekt wurde zwischen Mai 2000 und April 2002
am Institut für Radioonkologie im Kaiser-Franz-Josef-Spital des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) durchgeführt.
Dabei wurde der Stellenwert der Energiearbeit als begleitende Maßnahme bei der Behandlung von krebskranken
Patienten untersucht. Die Resultate der Studie waren durchwegs erfreulich.
Sinnvolle Ergänzung zur modernen Medizin
Vor allem krebskranke Menschen suchen nach ergänzenden Möglichkeiten, die Unterstützung
auf dem Weg zur Gesundheit geben und die Lebensqualität verbessern. Oft besteht bei den Patienten der Wunsch,
alles zu tun und einen eigenen Beitrag zu leisten. Auf der Suche nach optimaler Begleitung treffen Hilfesuchende
manchmal auf unseriöse Angebote, die wenig bis gar nicht helfen und noch dazu viel Geld kosten. Aus diesem
Wissen entstand der Ansatz, eine komplementäre Behandlungsmethode ambulant und direkt im Krankenhaus anzubieten.
"Heilmethoden müssen einander nicht gegenseitig ausschließen", so Gabriele Wiederkehr, Lehrerin
für Gesundheits- und Krankenpflege und Projektinitiatorin, "Es geht nicht um entweder - oder, sondern
um eine sinnvolle und wirksame Ergänzung zur modernen Medizin."
Energiearbeit hat uralte Tradition
Mit dem Projekt "Therapeutische Berührung" ermöglichte das Kaiser-Franz-Josef-Spital
des KAV den Patienten der Radioonkologie (Strahlentherapie) zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie, ohne
finanziellen Aufwand eine ganzheitliche Begleitungsmethode in Anspruch zu nehmen. Bei der "Therapeutischen
Berührung" handelt es sich um Energiearbeit durch Handauflegen. Das Konzept der Lebensenergie hat uralte
Tradition. Es ist überliefert und taucht in den meisten Kulturen auf. Es besagt, dass Energie die Grundlage
aller Lebensvorgänge darstellt und Voraussetzung für das Funktionieren aller Organismen ist. Störungen
im Energiehaushalt können von geschulten Therapeuten mit den Händen wahrgenommen werden. Durch spezielle
Techniken kann beispielsweise die Selbstheilungsfähigkeit der Patientinnen und Patienten unterstützt
oder angeregt werden. Oft verhilft die Behandlung aber auch zu neuem Lebensmut und mehr Selbstvertrauen.
Ergebnisse aus der Studie
Über einen zweijährigen Zeitraum wurden 158 PatientInnen ambulant am Institut für Radioonkologie
in mehr als 500 Einzelbehandlungen kostenlos betreut. Speziell Frauen mit Brustkrebs erhielten neben der Strahlentherapie
fünfmal - je einmal pro Woche - die "Therapeutische Berührung". Durch die begleitende quantitative
psychologische und qualitative ethnomedizinische Forschung sollte die Verbesserung von Befindlichkeit und Lebensqualität
erhoben werden. Weiters wurde durch einen umfassenden Fragebogen an das Krankenhauspersonal des Institutes für
Radioonkologie die Methode in ihrer Integrierbarkeit getestet.
Die Ergebnisse der Patientinnenbefragung ergab, dass sich vor allem Frauen mit zahlreichen negativen Lebensereignissen
für diese Begleitmaßnahme interessieren. 48 Prozent der Befragten erwarteten sich mehr "Entspannung
und innere Ruhe" und 45,5 Prozent sahen diese Erwartungshaltung auch erfüllt. Weiters wurde "das
Verspüren vermehrter Kraft" und eine "positive Schmerzbeeinflussung" angegeben. Erkennbar war,
dass keine langfristige Besserung der Befindlichkeit und allgemeinen Beschwerden festgestellt werden konnte. Der
überwiegende Teil der Befragten gab eine kurzfristige Besserung für zwei bis drei Tage an. Auch das befragte
Krankenhauspersonal äußerste, eine deutliche Steigerung des Wohlbefindens aufgrund der Therapeutischen
Berührung" bei den Patientinnen bemerkt zu haben. 92,3 Prozent des Personals sprachen sich für eine
Weiterführung dieser zusätzlichen Behandlungsform aus.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die regelmäßig angewendete "Therapeutische Berührung"
eine weitgehend positive Wirkung im Sinne von "mehr innerer Ruhe, Entspannung, mehr Kraft und Vitalität,
weniger Schmerzen" bei Krebspatienten während der Strahlentherapie bewirkt und sich demnach als kostengünstige,
ergänzende Möglichkeit in der Krebstherapie ihren Stellenwert sichert.
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Neues Notfall-Medikament bei Herzstillstand
Vasopressin als Wirkstoff bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung
Innsbruck (fwf) – Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen
in der westlichen Welt. Seit über 100 Jahren ist Adrenalin das Standard-Medikament, das bei einem plötzlichem
Herz-Kreislauf-Stillstand eingesetzt wird.
Ein Forscherteam rund um Karl H. Lindner und Volker Wenzel von der Univ.-Klinik für Anästhesie und Allg.
Intensivmedizin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat, unterstützt vom FWF, nach jahrelangen
erfolgreichen Untersuchungen nun nachgewiesen, dass der Wirkstoff Vasopressin mindestens genauso erfolgreich wie
Adrenalin als Notfallmedikament bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung eingesetzt werden kann.
Die Erkenntnisse der Innsbrucker Anästhesisten haben bereits im Jahr 2000 zu einer Änderung der internationalen
Richtlinien zur Herz-Lungen-Wiederbelebung geführt. Seitdem wird Vasopressin für die Therapie von erwachsenen
Patienten mit Herzkammerflimmern empfohlen. Der Wirkstoff verbessert den Blutdruck während einer Herz-Lungen-Wiederbelebung
und steigert so wahrscheinlich die Überlebenschancen eines Patienten mit einem Herz-Kreislaufstillstand. „Wir
haben bei Patienten, die einen Herz-Kreislaufstillstand überlebt hatten, eine hohe Dosis an körpereigenem
Vasopressin festgestellt und daraus geschlossen, dass der Körper in dieser lebensbedrohenden Situation diesen
Wirkstoff verstärkt ausschüttet“, erklärt Wenzel. „Unsere Untersuchungen haben diese Vermutung,
dass durch den Notarzt injiziertes Vasopressin nützlich ist, bestätigt – die Überlebenschance in
den ersten 24 Stunden nach einem Herz-Kreislaufstillstand steigt.“
Klinische Prüfung in Kürze abgeschlossen
Die mögliche Überlegenheit des Wirkstoffs Vasopressin gegenüber Adrenalin soll jetzt anhand
der Daten einer durch die Innsbrucker Wissenschaftler international organisierten klinischen Prüfung überprüft
werden, die an 33 Notarzt-Stützpunkten in Österreich, der Schweiz und Deutschland an 1219 Patienten durchgeführt
wurde. Die Ergebnisse werden demnächst dem internationalen Fachpublikum vorgestellt und dann in einer internationalen
Fachzeitschrift veröffentlicht. „Wenn die Studiendaten unseren Erwartungen entsprechen, könnten wir damit
eine Zulassung von Vasopressin für die Behandlung eines Herz-Kreislaufstillstands erreichen. Denn obwohl die
internationalen Richtlinien die Verwendung von Vasopressin bereits ausdrücklich empfehlen, ist das Medikament
für eine solche Anwendung noch gar nicht zugelassen“, so Wenzel. „In der klinischen Praxis wird Vasopressin
oft verwendet, und manche Patienten konnten bereits von Vasopressin profitieren; die rechtlichen Rahmenbedingungen
aber hinken der Entwicklung derzeit noch etwas nach.“ In der Fachwelt allerdings wurde die Leistung der Innsbrucker
Anästhesisten bereits mit mehreren wissenschaftlichen Auszeichnungen gewürdigt; etwa mit dem Hoechst-Preis
der Universität Innsbruck, dem Preis für Notfall- und Intensivmedizin der Universitäten München
und Münster sowie mit Preisen der American Heart Association und der Amerikanischen Gesellschaft für
Intensivmedizin.
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EU-Contest for Young Scientists
Wissenschaftlicher Wettbewerb von Jungforschern in Österreich – Bildungs- und Forschungsoffensive
für Österreichs Zukunft
Wien (bmuk) - Zukunftsorientierte Bildungspolitik und beste Rahmenbedingungen für die Forschung
sind die Basis für eine gute Wirtschaftsentwicklung und schaffen Arbeitsplätze, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.
Deswegen haben diese Bereiche in Österreich einen hohen Stellenwert.
Im Rahmen der Bildungsoffensive wird jeder 7. Steuer-Euro für Bildung ausgegeben. Die Erfolge geben uns recht:
bei der PISA-Studie erreichte Österreich in den Naturwissenschaften im Europavergleich einen Platz unter den
ersten Drei. Für die Forschung wurden in dieser Regierungsperiode 7 Milliarden Schilling zusätzlich zur
Verfügung gestellt, für die nächsten Jahre wurden bereits weitere zusätzliche Mittel in der
Höhe von 508 Millionen Euro beschlossen. Es ist wichtig, dass diese Bildungs- und Forschungsoffensive auch
in Zukunft weitergeführt wird.
Förderung des Forschungsnachwuchs
In Österreich wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Förderung des Forschungsnachwuchses gelegt.
Bereits an den berufsbildenden höheren Schulen können Schülerinnen und Schüler im Rahmen von
Diplomarbeiten als Teil der Matura Forschungsprojekte realisieren. Durch das neue Dienstrecht an den Universitäten
wurde dafür gesorgt, dass junge Nachwuchswissenschafterinnen und –wissenschafter echte Chancen auf einen Forschungsarbeitsplatz
und eine wissenschaftliche Karriere haben. Jungforscherinnen und Jungforscher werden durch Stipendien und Förderungen
wie die APART- und Schrödinger-Stipendien und die Start- und Wittgenstein-Preise unterstützt. Die Förderung
des Forschungsnachwuchses muss auch in Zukunft ein zentrales forschungspolitisches Anliegen sein.
Forschungsförderung ist Teil der Konjunkturbelebung
Im zweiten Konjunkturbelebungspaket der Bundesregierung, dem "Pakt für Jugend, Beschäftigung
und Ausbildung" wurde eine verstärkte Forschungsförderung beschlossen. Der zusätzliche Forschungsfreibetrag
wird von 10% auf 15% erhöht. Die wahlweise Forschungsprämie wurde von 3% auf 5% erhöht. Damit wird
der Anreiz vor allem für KMUs und Start-ups, in Forschung zu investieren, erhöht. Der Rat für Forschung
und Technologieentwicklung wurde ermächtigt, aus den ab 2004 vorgesehenen zusätzlichen Forschungsmitteln
Projekte im Ausmaß von 100 Mio. Euro auf das Jahr 2003 vorzuziehen.
Österreichs Jungforscher erfolgreich
Es hat sich bewährt, dass Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden höheren Schulen
eigene Forschungsprojekte durchführen können. In den Höheren Technischen Lehranstalten ist dies
besonders attraktiv, da die Forschungsarbeiten seit 2000 als Diplomarbeit für die Matura angerechnet werden.
Neun dieser Entdeckungen und Entwicklungen von österreichischen Schülerinnen und Schülern wurden
heuer vom österreichischen Patentamt als patentwürdig erachtet. Auch beim internationalen Wettbewerb
„EU-Contest for Young Scientists“ waren die österreichischen Teilnehmer im Vergleich mit den Projektteams
aus insgesamt 30 Staaten bereits in der Vergangenheit sehr erfolgreich:
1. Preis: 1991, 1993, 1998 und 2001.
2. Preis: 1991, 1992
3. Preis: 1995
Vor allem die Höheren Technischen Lehranstalten schneiden bei diesem Wettbewerb immer wieder sehr gut ab.
Dieses Mal befinden sich 3 österreichische HTLs in der europäischen Ausscheidung:
- Die HTL Waidhofen a.d.Ybbs mit einem Projekt zur zuverlässigen Voraussage für die Druckqualität
bei höchsten Druckgeschwindigkeiten.
- Die HTL Braunau mit einem Projekt für einen keimfreien Luftbefeuchter
- Die HTL Mödling mit einem Projekt zur Verbesserung eines künstlichen Harnröhrenschließmuskels
Diese 3 Projekte wurden im Rahmen des nationalen Wettbewerbs von „Jugend innovativ“ aus 267 Projekten ausgewählt
und prämiert.
In Österreich zeigt sich eine äußerst positive Gesamtentwicklung des Wettbewerbs: 1999 wurden nur
135 Projekte eingereicht, d.h. seit 1999 konnte eine Verdoppelung der Wettbewerbsbeteiligung erreicht werden. Mehr
als jedes zweite Projekt wurde in Kooperation mit Unternehmen entwickelt. Die unmittelbare Verwertbarkeit der Projektergebnisse
trägt daher zur Innovation und zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes bei.
Die Förderung des Jungforscherwettbewerbs wird ausgeweitet.
Der Wettbewerb „Jugend Innovativ“ wird von Wirtschafts- und Bildungsministerium gemeinsam mit Gesamtmitteln
in der Höhe von rund 102.000,00 Euro (ATS 1,4 Mio.) finanziert. In den Jahren 2003 und 2004 werden über
den „Rat für Forschung und Technologieentwicklung“ zusätzlich zu den bestehenden Mitteln jährlich
150.000,00 Euro bereitgestellt. Damit wird eine interaktive Website als Online-Treffpunkt für die forschende
Jugend erstellt. Auf einer „Wissenschafts- und Forschungsmesse“ werden im nächsten Jahr die Projekte der Jungforscherinnen
und -forscher präsentiert werden.
Darüber hinaus wird ein „Jugend-innovativ“-Club gegründet, bei dem alle, die einmal beim Wettbewerb mitgemacht
haben, Mitglied sein können. Dieser soll die jungen Forscherinnen und Forscher beim Zugang zu Wissenschaft
und Wirtschaft unterstützen und die nachhaltige Verbreitung der Projektergebnisse sicherstellen.
Eine weitere wichtige Neuerung des kommenden Jahres für „Jugend innovativ“ wird die Einführung eines
„Patentschafts“-Modells sein. Einzelpersonen, Vereine, Universitätsinstitute und Unternehmen übernehmen
Patenschaften für konkrete Projekte oder Veranstaltungen wie beispielsweise für einen Unternehmensbesuch,
einen wissenschaftlichen Vortrag oder einen Workshop für junge Forscher.
Unternehmen können sich auch als Förderer von „Jugend innovativ“ beteiligen. Dazu wird eine vertraglich
vereinbarte Summe für drei Jahre zugesagt. Das Förderunternehmen kann den Titel „Förderer von Jugend
innovativ“ werblich nutzen.
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