Wirtschaft der Woche vom 08. 10. bis 14. 10. 2002

   
Leitl: Österreich hilft Südosteuropa bei Infrastruktur-Ausbau
Hochrangig besetzte internationale Tagung "Infrastruktur in Südosteuropa" in der WKÖ zeigt Chancen auf
Wien (pwk) - Südosteuropa ist derzeit der expansivste Exportmarkt für die österreichische und europäische Wirtschaft. Allein im ersten Halbjahr 2002 wurde ein österreichisches Exportplus von durchschnittlich 16 Prozent im Handel mit dieser Region, zu der Österreich exzellente Beziehungen unterhält, erzielt.
Der wirtschaftliche Aufschwung in diesen Ländern setzt allerdings einen raschen Ausbau der Infrastruktur voraus. Die Modernisierung der Infrastruktur genießt deshalb auch seitens des Stabilitätspaktes für Südosteuropa höchste Priorität, die Finanzierung durch europäische und internationale Banken scheint gesichert. "Die anstehenden, großteils international ausgeschriebenen Infrastrukturprojekte bieten österreichischen Betrieben enorme Chancen", erklärte der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Christoph Leitl, Montag (07. 10.) Vormittag zur Eröffnung des Seminars "Infrastruktur in Südosteuropa" im Haus der Wirtschaft.
Die von der Außenwirtschaft Österreich (AWO) im Rahmen ihres Südosteuropa- Schwerpunktprogramms organisierte Veranstaltung ist, so Leitl, ein weiterer Schritt, Österreich und die Länder dieses Raum näher zusammenzubringen. Alle Länder dieses Raums, mit Ausnahme von Mazedonien, gehörten auch der Eurochambres-Vereinigung an. Es sei zu hoffen, dass auch Mazedonien im kommenden Frühjahr der Organisation beitreten werde, sagte Leitl in seiner Eigenschaft als Eurochambres-Präsident. Dies alles diene der Umsetzung der Ziele von Lissabon, wonach Europa bis zum Jahr 2010 der stärkste wissensbasierte Wirtschaftsraum der Welt sein will.
Österreich ist in diesem rasch wachsenden Markt nicht nur mit zahlreichen Firmengründungen präsent, sondern tritt, wie Leitl hervorhob, auch als bedeutender Investor auf den Plan. "Österreichisches Know-How und die Expertise in Infrastrukturprojekten können der internationalen Konkurrenz durchaus standhalten."
Südosteuropa ist bei dieser Tagung durch die zuständigen Minister bzw. hochrangige Vertreter aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Jugoslawien, Kroatien, Mazedonien und Rumänien präsent.
Wie AWO-Chef Walter Koren sagte, biete das Seminar hervorragende Möglichkeiten, bestehende Kooperationen zu stärken und neue Projekte in die Wege zu leiten. "Wir möchten dazu beitragen, ein neues Südosteuropa aufzubauen und werden dabei ein verlässlicher Partner sein".
Die Veranstaltung bietet beiden Seiten die Möglichkeit zur konkreten Kontaktaufnahme. Interessenten erhalten branchenspezifische Informationen und individuelle Orientierungshilfen für einen erfolgreichen Marktzutritt. Die mit den Projekten verbundenen Finanzierungsfragen werden von Experten der internationalen Banken (EIB, Weltbank) erörtert. Bereits in diesem Raum tätige Unternehmen präsentieren ihre Erfahrungen.
Wie im Laufe der Tagung hervorgehoben wurde, sind die Koordinatoren für die transeuropäischen Verkehrskorridore 4, 7 und 10 Österreicher. Dies unterstreiche die Bedeutung Österreichs hinsichtlich der Anbindung dieser Region an die Verkehrsnetze der EU.
Die Energieversorgung, eine der wichtigsten Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen, müsse durch den Ausbau von länderübergreifenden Netzen gewährleistet sein. Veraltete bzw. teilweise zerstörte Kraftwerke müssen auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Auch hier haben österreichische Hilfsmaßnahmen seit der Stabilisierung der politischen Lage zu einem positiven Klima zwischen den Ländern dieser Region und Österreich beigetragen.
Nachdem die Donau wieder durchgehend schiffbar ist, soll durch den Wiederaufbau von Brücken und die Anbindung an Drau und Save bzw. durch den Bau moderner Häfen der Wasserstraße die ursprüngliche Bedeutung für die transeuropäische Infrastruktur wieder zurückgegeben werden. Gleichzeitig muss der Ausbau der Wasserwege als zunehmend stark frequentierte Verkehrswege möglichst umweltschonend vorgenommen werden. Dies wiederum erfordere enormes Know-How, das österreichische Firmen besitzen.
Die wachsende Bedeutung des Tourismus, die leichte Erreichbarkeit und die Sicherheit erfordern schließlich den raschen Ausbau und die Modernisierung der Flughäfen in diesen Ländern.

 
Wiener Börse verlangt nach Geduld
Ausgewählte Werte versprechen langfristig Potenzial – Niedrige Kurse, hohe Dividendenrendite – Empfehlungsliste wurde wieder länger
Wien (ba-ca) - "Durchhalten" - so lautet die Empfehlung des Aktienresearch der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA). Trotz der momentan schlechten Konjunkturlage und des weltpolitischen Umfeldes (Irak-Krieg) sehen die Analysten weiterhin langfristig Potenzial für den Wiener Aktienmarkt.
Sie erwarten für das Jahr 2003 im ATX einen starken Gewinnanstieg von 27,5%. Für 2004 werden ebenfalls Gewinnsteigerungen prognostiziert, wenn auch nur mehr von 15,4%.
Für den Wiener Markt spricht nach Ansicht von Alfred Reisenberger, Leiter der Aktienanalyse der BA-CA, neben dem Gewinnwachstum auch das Bewertungsniveau. Das Kurs/Buchwert-Verhältnis hat bei einigen Aktien einen historischen Tiefstand erreicht (z.B. OMV und voestalpine). Demzufolge ist es für Investoren auf lange Sicht eine günstige Gelegenheit, die Aktien der Top-Empfehlungsliste zu behalten bzw. zu kaufen.

Verlockende Dividendenrenditen
Die Dividendenrenditen sind nicht zuletzt wegen des aktuell tiefen Kursniveaus außerordentlich attraktiv. Bei den Spitzenreitern in Sachen Dividendenrendite - OMV, Böhler-Uddeholm, Wiener Flughafen und voestalpine - liegt die Rendite 150-200 Basispunkte über der 10jährigen österreichischen Staatsanleihe.
Die aktuellen Aktien-Empfehlungen sind aufgrund der geo-politischen Instabilität größerem Risiko ausgesetzt. Die BA-CA Analysten glauben, dass ein möglicher Irak-Krieg den Aktienmarkt noch weiter schwächen würde, dies jedoch nur vorübergehend. Auf lange Sicht können vor allem die Top-Empfehlungen hohe Erträge bringen.

Empfehlungsliste erhielt Zuwachs
Angesichts der niedrigen Kurse wurde die Liste der Kaufempfehlungen ausgedehnt. Unverändert auf Strong Buy bleiben VA TECH und voestalpine. Bei VA TECH ist die starke operative Entwicklung bei Hydro Power, Power T&D sowie in der Metallurgie trotz Problemen in der Division Wassersysteme hervorzuheben. Bei Voestalpine, deren Kurs zuletzt fundamental unbegründet zurückgefallen ist, sollte das angekündigte Aktienrückkaufs-Programm auf den Kurs zumindest stabilsierend wirken.
OMV wurde neu in die Empfehlungsliste aufgenommen. Die BA-CA Analysten erwarten im zweiten Halbjahr eine Verbesserung der operativen Konditionen. Durch die Akquisition der rumänischen Rompetrol hat die OMV ein neues Kapitel in ihrer CEE-Strategie aufgeschlagen. JoWooD, Gericom und Mayr-Melnhof wurden ebenfalls auf buy gestuft.
Auf "Kaufen" bleiben unverändert Andritz, Austrian Airlines, Böhler-Uddeholm, Palfinger und S&T. Telekom Austria wurde von Strong Buy auf Buy zurückgenommen, weil eine leichte Verlangsamung im Gewinnwachstum zu erwarten ist.

 
Eckes AG konzentriert Geschäftstätigkeit auf Fruchtgetränke
Neue Ausrichtung der Konzernmutter des österreichischen Spirituosen-Marktführers Stock-Austria
Wien (pts) - Die Eckes-Gruppe, Europas Marktführer im Bereich Fruchtgetränke und viertgrößter europäischer Anbieter von Spirituosen, richtet sich strategisch neu aus und wird ihre Geschäftstätigkeit zukünftig auf den Bereich Fruchtgetränke konzentrieren.
Der Aufsichtrat der Eckes AG beauftragte am Montag (08. 10.) den Vorstand, Gespräche mit Interessenten über eine Veräußerung des Unternehmensbereichs Alkoholische Getränke aufzunehmen, zu dem auch die österreichische Stock Austria GmbH gehört.
Stock Austria ist mit mehr als 21 Prozent Marktanteil das führende Unternehmen in der österreichischen Spirituosenindustrie. Das Produktportfolio der Stock Austria GmbH umfasst Eigenmarken wie Stroh, Stock VSOP, Grappa Julia, Bouchet, Mautner Wodka und Rum, sowie die Vertriebsmarken Campari, Cynar, Absolut Vodka, Fernet Branca, Jim Beam und Bols.
Der Unternehmensbereich Alkoholische Getränke der Eckes AG soll in Zukunft in den Verbund einer finanzkräftigen und international agierenden Gruppe mit Kerngeschäft alkoholische Getränke eingebracht werden. Mit dem Erlös will die Eckes AG die europäische Marktführerschaft im Bereich Fruchtgetränke weiter ausbauen.
Dazu Herbert Verse, Vorstandsvorsitzender der Eckes AG: "Mit einer durch die Veräußerungserlöse erheblich gestärkten Eigenkapitalbasis und mit der Konzentration auf die Kernkompetenz Fruchtgetränke wird die Eckes-Gruppe ihre europäische Marktführerschaft in diesem Bereich weiter festigen."
Ob und inwieweit diese unternehmerische Entscheidung der Eckes AG Auswirkungen auf die verschiedenen europäischen Unternehmensstandorte hat, wird erst nach Auswahl eines Käufers und Abschluss der Verhandlungen absehbar sein.
Bei der zuletzt am österreichischen Markt und im Exportgeschäft (Stroh Rum) besonders erfolgreichen österreichischen Eckes-Tochter Stock Austria geht man derzeit davon aus, dass das operative Geschäft vom Eigentümerwechsel in Deutschland bis auf Weiteres nicht betroffen ist.
Dazu Stock Austria-Geschäftsführer Harold Burstein: "Wir hoffen, von einem starken internationalen Partner im Spirituosenbereich am heimischen Markt und beim Export profitieren zu können und wollen in Zukunft eine noch breitere Produktpalette anbieten."
Das 1857 gegründete Unternehmen Eckes agiert seit 1991 als Aktiengesellschaft, an der die Eckes-Familien 100 Prozent der Aktien halten. Der Netto-Umsatz der Eckes Gruppe lag im Jahr 2001 mit 1.253 Millionen Euro um 2,4 Prozent über dem des Vorjahres. Eine positive Umsatzentwicklung und eine konsequente Wertsteigerungsstrategie ließen das Konzernergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EbIT) 2001 mit 42,9 Millionen Euro deutlich (plus 19 Prozent) über das Vorjahr (36,1 Millionen Euro) steigen.
Der Unternehmensbereich Fruchtgetränke beschäftigt knapp 1.400 Mitarbeiter und erreichte 2001 bei einem Netto-Umsatz von 574 Mio Euro ein EbIT von 23,7 Millionen Euro (4,1 Prozent vom Nettoumsatz). In diesem Umsatz ist das 2001 erworbene Geschäft von Joker in Frankreich noch nicht enthalten, so dass der Unternehmensbereich in diesem Jahr mit einem Umsatz von ca. 720 Mio. Euro rechnet.
Der Unternehmensbereich Alkoholische Getränke, zu dem auch das österreichische Traditionsunternehmen Stock Austria gehört, realisierte im Jahre 2001 mit 765 Mitarbeitern einen Netto-Umsatz von 363 Mio Euro ( 678 Mio Euro inklusive Branntweinsteuer) und erzielte ein EbIT von 23,8 Mio Euro ( 6,6 Prozent vom Nettoumsatz ohne Branntweinsteuer).
Stock Austria ist mit einem Marktanteil von mehr als 21 Prozent das führende Unternehmen in der österreichischen Spirituosen-Industrie.

 
Möbelhaus Lutz expandiert nach Deutschland
Neumünster (pte) - Die österreichische Lutz GmbH, die in Österreich die Möbelhausketten XXXLutz, Möbelix und Möma betreibt, baut ihre Aktivitäten in Deutschland aus und will im Zuge der Neustrukturierung der Marken vor allem "XXXLutz" neupositionieren.
Das 1945 gegründete Unternehmen, das nach eigenen Angaben nach wie vor ein "rein österreichischer Familienbetrieb" ist, plant am 10. Oktober die Eröffnung eines 25.000 m2 großen XXXLutz mit Möbelix in Friedrichshafen und Ende Oktober eines Einrichtungshauses mit XXXLutz, Hin&Mit und Möbelix in Nürnberg.
Der Gesamtumsatz des Unternehmens sei von 7,3 Mio. Euro im Jahr 1973 bis heute auf 1,25 Mrd. Euro gestiegen, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Hans Jörg Schelling. Der Markt werde noch härter, aber "wir setzen auf neue Strategien wie klare Vertriebstypen und Einkaufswelten sowie neue Kundenleistungen und sind damit für den bevorstehenden schärferen Wettbewerb bestens gerüstet", gab sich Schelling optimistisch. Lutz beschäftigt heute etwa 8.000 Mitarbeiter (1973 waren es noch 100).
Derzeit betreibt Lutz nach eigenen Angaben 45 Einrichtungshäuser sowie 29 Möbelix Diskont-Märkte in Österreich. Insgesamt werden derzeit 95 Geschäfte von der Lutz-Gruppe betrieben. In Deutschland besitzt Lutz acht Einrichtungshäuser (unter den Marken XXXLutz, Möma und Neubert) und neun SB-Möbelmärkte (unter den Marken Möbelix und Bono), in Tschechien einen Möma-Diskontmarkt.

 
Chancen für österreichische High-Tech Produkte in Dänemark
Kleines Land mit großer Kaufkraft - Neues "Austria Center" unterstützt Exportneulinge
Wien (pwk) - Trotz starker Konkurrenz konnten die österreichischen Exporteure in den vergangenen Jahren stets erfreuliche Zuwächse bei ihren Lieferungen nach Dänemark verzeichnen, berichtet der österreichische Handelsdelegierte in Kopenhagen, Heinz König.
2001 wies Österreichs bilaterale Handelsbilanz mit Dänemark ein Aktivum von 100 Mio. Euro auf. Möglich wurde dieses Rekordergebnis durch die Steigerung der Exporte um 6,12% auf rund 545 Mio. Euro. Aufgrund der verlangsamten Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr 2002 ist im Vorjahresvergleich ein leichter Rückgang von 2,4% der österreichischen Warenlieferungen zu beobachten. Der Handelsbilanzüberschuss blieb jedoch auch im heurigen Jahr erhalten, und liegt jetzt bei 34 Mio. Euro. "Es ist verständlich, dass sich auch Dänemark nicht von der international eher schwachen Entwicklung abkoppeln konnte", so der Handelsdelegierte. König zeigt sich mit der Warenstruktur des bilateralen Handels jedoch zufrieden: "High-Tech Komponenten aus Österreich spielen eine wesentliche Rolle für Dänemarks ebenfalls stark exportorientierte Wirtschaft." Für die Jahre 2003 und 2004 rechnen Dänemarks Ökonomen mit einem BIP-Wachstum von 2,5 %, wobei entgegen dem Trend der vergangenen Jahre dem Privatkonsum eine tragende Rolle zukommen wird.
Österreichischen Unternehmen können künftig in Dänemark mit besonders vielfältiger Unterstützung rechnen. Durch die Eingliederung der dänischen Niederlassung der Österreich Werbung in die Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer Österreich ist ein besonders schlagkräftiges "Austria Center" entstanden. "Ich lade insbesondere Exportneulinge ein, ihre Chancen auf einem kompakten, überschaubaren Markt wie Dänemark zu testen", macht König Mut. Eine Reihe österreichischer Unternehmen nützen bereits die günstige geographische Lage Dänemarks und die besonders vorteilhafte Unternehmensbesteuerung zum Aufbau ihrer skandinavischen Distributionszentren. Zu den erfolgreichsten zählt die Niederlassung der oberösterreichischen Maschinenfabrik Engel, ohne deren Spezialspritzgussmaschinen der Welterfolg der Spielwarenmarke "Lego" heute nicht möglich wäre. Elin EBG Motoren hingegen liefert in steigendem Umfang Generatoren an die Windmühlenindustrie, und unterstützt damit wesentlich die dänische Umweltpolitik.
Ähnlich der österreichischen Wirtschaft entwickeln dänische Unternehmen eine Reihe von "Spezialtechnologien", die sie gegen Konjunkturschwankungen absichern. Die Generaldirektorin der dänischen Nationalbank, Bodil Nyboe Andersen, charakterisierte Dänemark unlängst als zwei-Prozent-Wirtschaft: "Wir haben, grob gesprochen, 2 % Wirtschaftswachstum, 2 % Inflation, 2 % Zahlungsbilanzüberschuss sowie 2 % Überschuss des öffentlichen Haushalts jeweils bezogen auf das BIP."

 
Zukunftsfonds Steiermark: 10,6 Millionen Euro für 70 innovative und nachhaltige Projekte
Weitere 7,2 Millionen Euro aus Fondsmittel sollen auch im nächsten Jahr die nachhaltigen Zukunftsprojekte der Steiermark fördern und somit den Standort Steiermark stärken.
Graz (lk) - Landeshauptmann Waltraud Klasnic stellte am Freitag (04. 10.) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Wirtschafts- und Finanzlandesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl die Ergebnisse der intensiven Beratungen des Expertenbeirats unter Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching vor. „Der heutige Tag ist ein gutes Signal für die Zukunftsregion. Die Förderung von 70 innovativen und nachhaltigen Projekten aus dem Zukunftsfonds mit insgesamt 10,6 Millionen Euro setzt wichtige Impulse für eine Forschungs- und Qualifikationsoffensive in allen Bereichen der Steiermark.
Abhängig vom Projektfortschritt werden so gemeinsam mit anderen Trägern aus Forschung und Industrie 14 bis 18 Millionen Euro bewegt werden, mit denen mehr als 100 qualifizierte Arbeitsplätze in Forschung und Technologie geschaffen werden können. Die Projekte spannen einen weiten Bogen von den Bereichen Gesundheit, Medizinforschung, Biotechnologie, Nano-Werkstoffe, Fahrzeuge, Internettechnologien inklusive digitales Fernsehen, Nachhaltigkeit, Energie, Wasser, Holz, Verkehr, Landwirtschaft, Lebensmittel, Wissensmanagement, Qualifikation, Bildung, Kunst, Kultur über universitäre Schwerpunkte einer Vernetzung in der Zukunftsregion bis hin zur Infrastruktur. Sie sollen alle dazu beitragen, den Lebens-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Forschungsstandort Steiermark als Herzstück der Zukunftsregion zu stärken“. Der Expertenbeirat hatte auch unter Beiziehung externer Gutachter über den Sommer aus 460 Projektideen mit einem Gesamtvolumen von über 100 Millionen Euro die nunmehr vorliegende Projektliste ausgearbeitet.
Landesrat Paierl dazu wörtlich: "Der Zukunftsfonds ist ein offensives Standortprojekt, das der Steiermark in den Bereichen Infrastruktur, Forschung und Qualifizierung einen Wettbewerbsvorteil beschert. Durch die Veranlagung von Verkaufserlösen kommt es zur Umsetzung von Projekten, die eine nachhaltige positive Wirkung für den Wirtschaftsstandort Steiermark hervorrufen und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen !"

Schwerpunkte für die Zukunft gesetzt:
Die Einrichtung eines Zukunftsfonds Steiermark ist im gemeinsamen Arbeitsprogramm für die Legislaturperiode 2000 – 2005 und in der Regierungserklärung von LH Klasnic am 7. November 2000 angekündigt worden. Der Zukunftsfonds wird mit Privatisierungserlösen ausreichend dotiert und sichert Mittel für eine Forschungs- und Qualifikationsoffensive in unserem Land mit jetzt noch vier – bald fünf – Universitäten, den meisten Fachhochschullehrgängen und den größten Forschungskapazitäten Österreichs außerhalb des Wiener Zentralraumes. Die im Vorjahr durch das Kuratorium des Zukunftsfonds, dem unter anderen Univ.-Prof. Dr. Werner Welzig, Präsident der Akademie der Wissenschaften und Dr. Dieter Hundt, Präsident des Deutschen Arbeitgeberverbandes angehören, ausgearbeiteten Richtlinien sehen vor, dass in erster Linie nachhaltige Projekte mit hoher regionaler Wertschöpfung, hohem Innovationstechnologiegrad, insbesondere aber auch Projekte im Bereich der Qualifizierung der Jugend und Pilotprojekte mit Leitfunktionen und überregionaler Ausstrahlung finanziert werden sollen. Im nächsten Jahr sollen mit weiteren 7,2 Millionen Euro aus Fondsmitteln wichtige Schwerpunkte in den Bereichen Medizin (Stammzellenforschung, Herz, Krebs und Pharmakologie), Biotechnologie, alternative Energien, IT-Technologien, Bildung, außeruniversitäre Qualifizierung (Joanneum Technikum und Joanneum Research) gesetzt und eine stärkere Vernetzung der Universitäten in der Zukunftsregion ermöglicht werden. Landeshauptmann Waltraud Klasnic wird als zuständige Wissenschaftsreferentin der Landesregierung den entsprechenden Regierungssitzungsantrag mit der Projektliste zur Beschlussfassung einbringen.

 
Bank Austria Creditanstalt schließt Kauf der Biochim ab
Fusion von Biochim und HVB Bulgaria bereits für das Jahresende 2002 geplant – BA-CA peilt 10 Prozent Marktanteil in Bulgarien an
Wien (ba-ca) - Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), die innerhalb der HVB Group für die Märkte in Mittel- und Osteuropa verantwortlich ist, hat am Montag (07. 10.) in Sofia den Kauf der bulgarischen Biochim abgeschlossen (Closing). Damit gehen 99,6 Prozent der Anteile für eine vereinbarte Kaufsumme von 82,5 Millionen Euro in das Eigentum der BA-CA über.
Das entspricht einem Preis/Buchverhältnis von 2:1. Verkäufer ist die staatliche Bankkonsolidierungsgesellschaft "BCC". Die BA-CA Gruppe wurde bei dem Kauf von der CA IB beraten. "Bulgarien ist ein Zukunftsmarkt mit hohem Wachstumspotential. Mit der Biochim verfügen wir nun über einen starken Partner, um dieses Potential zu nutzen", sagt BA-CA Vorstandsvorsitzender Gerhard Randa.
Die Commercial Bank "Biochim" AD ist mit einer Bilanzsumme von rund 330 Millionen Euro und einem Marktanteil von 5,3 Prozent das viertgrößte bulgarische Finanzinstitut. Sie ist als Universalbank sowohl im Firmen- als Privatkundengeschäft tätig und betreut etwa 200.000 Kunden. Die Bank beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter in den landesweit verbreiteten 155 Niederlassungen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete sie ein Ergebnis von 8,3 Millionen Euro vor Steuern. Ihr ROE lag deutlich über 20 Prozent.
Mit Ende des Jahres sollen die Biochim und die Tochterbank der BA-CA, die HVB Bulgaria, zu einer rechtlichen Einheit verschmolzen werden. Der gut eingeführte und bestens bekannte Markenname "Biochim" soll erhalten bleiben. Die neue Bank wird über einen Marktanteil von knapp sieben Prozent halten. Mittelfristig strebt die BA-CA einen Anteil von 10 Prozent an.
Die BA-CA ist mit einer Bilanzsumme von 160 Milliarden Euro die mit Abstand größte Bankengruppe Österreichs. In Mittel- und Osteuropa betreibt sie das größte Bankennetzwerk: Die Biochim miteingerechnet betreibt sie 970 Niederlassungen in 15 Ländern dieser Region. Ihre Bilanzsumme in der Region beträgt 26 Milliarden Euro. 2002 wurde die BA-CA von den britischen Fachzeitschriften Euromoney und The Banker als beste Bank in Mittel- und Osteuropa ausgezeichnet.