Kultur und (Volks-)Musik
der Woche vom 08. 10. bis 14. 10. 2002

   
Musik im sozialen Raum
Wien (rk) - In Venezuela besteht seit vielen Jahren ein kunst- und sozialpädagogisches Projekt, das kürzlich in Wien gastierte. Ging es den Initiatoren ursprünglich darum, sozial benachteiligten und bedrohten Kindern und Jugendlichen aus den Elendsvierteln der Großstädte ein Instrument der Schicksalsbewältigung und eine Lebensperspektive zu ermöglichen, weitete sich das Unternehmen "Junge Philharmonie Venezuela" sehr schnell aus.
Im Rahmen von musical Xchanges der Jeunesse gastierte die "Junge Philharmonie Venezuela" im Großen Konzerthaussaal. Im Vorfeld des Konzerts fand im Konservatorium Wien ein Vortrag des Projektgründers Dr. Jose Antonio Abreu statt. In einer Kooperation mit der Jeunesse Österreich präsentierten die Musiklehranstalten Wien das Projekt in Anwesenheit der Wiener Stadträtin für Jugend, Soziales, Bildung und Sport, Grete Laska. An einer Podiumsdiskussion zum Thema "Musik im sozialen Raum" nahmen neben Dr. Abreu prominente Vertreter aus Österreich und Südamerika teil, u.a. Ranko Markovic, der Leiter der Musiklehranstalten Wien, Heide Tenner, ORF-Kultur sowie Vertreter von Jeunesse und dem Wiener Landesjugendreferat.

»Social Action for Music«-Projekt
Auch die UNESCO wurde bereits auf die jungen Musikerinnen und Musiker aus Venezuela aufmerksam: Mit staatlicher Förderung werden im »Social Action for Music«-Projekt 102 Jugend- und 55 Kinderorchesterprojekte koordiniert, in denen mehr als 110.000 Kinder und Jugendliche im ganzen Land für die Musik begeistert werden - darunter auch viele Waisen- und Straßenkinder. 1993 wurde das »Social Action for Music«-Projekt mit dem International Music Award der UNESCO prämiert und 2001 konnte Jose Antonio Abreu, Präsident der Jeunesses Musicales Venezuela, für den Aufbau des »Social Action for Music«-Projekt Venezuela in Stockholm den »2001 Right Livelihood Award«, bekannt als »Alternativer Friedensnobelpreis«, entgegen nehmen.

Junge Philharmonie Venezuela
Fundación del Estado para el Sistema Nacional de Orquestas Juveniles e Infantiles de Venezuela (FESNOJIV). Die Staatsstiftung des Systems der nationalen Kinder- und Jugendorchester Venezuelas wurde 1975 durch Dr. José Antonio Abreu gegründet. Heute, 27 Jahre später, erfreut sich die Jugendorchesterbewegung in Venezuela großer Beliebtheit. Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet das Musizieren in einem der vielen Orchester, die über das Land verteilt sind, eine berufliche Perspektive und häufig eine Chance ihrem sozial schwachen Umfeld zu entkommen. Dabei kommt der Spaß an der Musik nicht zu kurz. In hoher Perfektion und mit musikalischem Witz werden Werke aller Epochen und Genres vorgetragen, wobei jeder Musiker ein professioneller Baustein im Orchester darstellt.
Als Sozialprojekt gegründet, erhalten alle Kinder und Jugendlichen in Venezuela die Möglichkeit, an einem der zahlreichen Orchester im Land teilzunehmen. Die Stiftung stellt die finanziellen Mittel für die Instrumente und den Instrumentalunterricht sowie die Orchesterarbeit, so dass auf die Familien der Musiker keine Kosten zukommen.
Durch die unermüdliche Arbeit der Instrumentalpädagogen und Initiatoren in Venezuela ist erreicht worden, dass klassische Musik nicht elitär, sondern weit verbreitet und geschätzt ist. Mittlerweile ist es möglich, in Caracas Jugendsinfonieorchester zu hören, die regelmäßig öffentliche Konzerte geben. Klassische Musik wurde durch sie zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens auf den Straßen und Plätzen Venezuelas. Durch die innovativen Ansätze der Instrumentalpädagogik wurde bis heute zahlreichen Kindern und Jugendlichen eine Chance gegeben, ihrem sozial schwachen Umfeld zu entfliehen.
Faszinierend ist dabei nicht nur die überwältigende quantitative Dimension sondern auch die mit durchaus unkonventionellen Methoden erreichte höchste künstlerische Qualität. Zum zweiten Mal bereiste die aus den besten jungen Musikerinnen geformte "Junge Philharmonie Venezuela" Deutschland und erstmals Österreich.

musical Xchanges
Die Reihe von Gesprächskonzerten, mit denen vor allem ein junges Publikum angesprochen wird, will mit kommunikativen Ideen das große sinnliche und intellektuelle Potential der Musik jungen Menschen vermitteln. Begeisterung für und intensives Erleben von Musik stehen und fallen mit der Nähe und Vertrautheit, die zuhörende Menschen im Konzert erleben. musical Xchanges will klangliche Erfahrungen anschaulich machen und damit das Publikum in das musikalische Geschehen mit hineinnehmen.
Ein besonderes Merkmal ist der »internationale Xchange«: In jeder Saison wird ein ausländisches Ensemble vorgestellt, das einen Schwerpunkt in der Jugendarbeit setzt - diesmal die Junge Philharmonie Venezuela.
Mehr als 200 Musikerinnen und Musiker der Extraklasse boten im Großen Saal des Wiener Konzerthauses ein wahres Feuerwerk romantischer Klangpracht. Das Besondere daran? Die Stars der »Jungen Philharmonie Venezuela« sind erst zwischen 10 und 18 Jahre alt und gelten als eines der besten Jugendorchester der Welt.
Im Laufe der Saison sind noch Stargeiger Julian Rachlin und Musiker der Wiener Philharmoniker mit Vivaldis »Vier Jahreszeiten« zu erleben.

 

Weltliteratur – neu übersetzt
Neuer Veranstaltungsschwerpunkt des Felder-Archivs im Herbst 2002
Bregenz (vlk) - In diesem Herbst bietet das Veranstaltungsprogramm des Franz-Michael- Felder-Archivs einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt: In der Reihe "Weltliteratur – neu übersetzt" werden drei berühmte Bücher vorgestellt, die in den letzten Jahren neu übersetzt wurden. "Dabei wird deutlich, daß Übersetzungen weit mehr sind als schlichte Übertragungen.
Sie setzen sprachliche und sogar inhaltliche Akzente, die das Original, das man zu kennen glaubt, in ganz neuem Licht erscheinen lassen", so die Leiterin des Felder-Archivs, Ulrike Längle.
Die Reihe startet am 16. Oktober mit einem Paukenschlag: der prominente Übersetzer Matthias Jendis aus Göttingen stellt seine in der Presse heftig debattierte Übersetzung von Herman Melvilles Walklassiker "Moby Dick" (Hanser- Verlag 2001) vor und wird Partien aus dem amerikanischen Original und aus seiner Übersetzung lesen. Am 13. November folgt Barbara Kleiner aus München mit der Neufassung von "Senilità" (früher: "Ein Mann wird alt", Manesse-Verlag 2002), der Geschichte der erotischen Verwirrungen eines "modernen Mannes" von dem italienischen Romanautor Italo Svevo. Den vorläufigen Schlusspunkt setzt die vielfach ausgezeichnete russische Übersetzerin Svetlana Geier aus Freiburg/Breisgau am 10. Dezember mit "Verbrechen und Strafe" von Fjodor M. Dostojewskij (Ammann 1994), das die meisten noch unter dem Titel "Schuld und Sühne" kennengelernt haben.
Neben diesem Schwerpunkt findet am 29. Oktober ein Vortrag des aus Hohenweiler stammenden und in den USA lehrenden Germanisten Professor Helmut Pfanner über das Presseecho der Emigration österreichischer Schriftsteller nach New York in den 30er Jahren statt: "Schauplatz New York. Die Literatur der Emigranten im Spiegel der New York Times". Und am 27. November lesen zwei junge Vorarlberger Autoren in einem spannungsreichen Mann-Frau-Duo aus ihren neuen Büchern: Erika Kronabitter aus "Friederikenbriefe" (Milena-Verlag 2002) und Christian Futscher aus "Männer wie uns" (Deuticke-Verlag 2002).

Die Termine im Überblick:

  • Mittwoch, 16. Oktober: Weltliteratur – neu übersetzt:
    Matthias Jendis stellt Herman Melvilles "Moby Dick" vor
  • Dienstag, 29. November: Vortrag von Univ-Prof. Dr.Helmut Pfanner, "Schauplatz New York. Die Literatur der Emigranten im Spiegel der New York Times"
  • Mittwoch, 13. November: Weltliteratur – neu übersetzt:
    Barbara Kleiner stellt Italo Svevos "Senilità" vor
  • Mittwoch, 27. November: Erika Kronabitter und Christian Futscher lesen aus
    "Friederikenbriefe" und "Männer wie uns"
  • Dienstag, 10. Dezember: Weltliteratur – neu übersetzt:
    Svetlana Geier stellt Fjodor M. Dostojewskijs "Verbrechen und Strafe" vor

Alle Veranstaltungen finden um 20.00 Uhr im Foyer des Theaters am Kornmarkt in Bregenz bei freiem Eintritt statt.


 
"kontext:europa": Kunstfestival aus Südosteuropa startet
Wien (rk) - An insgesamt 22 Spielstätten wird das Kunstfestival "kontext:europa" bis einschließlich 27. Oktober neue zeitgenössische Kunst dem Wiener Publikum vorstellen. Gezeigt werden die Video-Installationen, Musik-Performances, Fotos und andere Kunststücke vorwiegend an gemeinhin "kunstfernen" Orten, wie etwa in den U-Bahn-Stationen der Linie 6, im kaiserlichen Hofmobiliendepot, im Arcotel Wimberger, in der Schiebekammer am Meiselmarkt oder in der Ottakringer Brauerei.
Zentraler Ort ist das Theater des Augenblicks in Wien-Währing, welches selbst diverse Kunstveranstaltungen zeigen wird. Die Vorbereitungsarbeiten für das diesjährige Festival, welches bereits zum dritten Mal stattfindet, dauerten über ein Jahr. Roter Faden der Veranstaltungen, die durchwegs Kunst abseits der bekannten Pfade, zeigen, ist es, den Blick auf die europäische Heimat der rund 50 Künstler u.a. aus Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Slowenien, Albanien oder der Türkei zu schärfen bzw. dieses entferntere Europa überhaupt künstlerisch wahrzunehmen.

Klischees des Balkan am Prüfstand
Das Festival "kontext:europa", welches antritt, überkommene Bilder von Krieg, Zerstörung und tradierten Klischees über den "Balkan" zu hinterfragen, sucht in seiner Logistik den Alltag der Wiener auf, will sich also dort zur Diskussion stellen, wo man gemeinhin seine Einkäufe erledigt oder die Verkehrsmittel nutzt. Die Eröffnung des Festivals findet deswegen auch im Turek Outlet Center" am Neubaugürtel statt, wo man üblicherweise Kleider kauft und Kunst nicht erwartet. Gezeigt wird die Video-Produktion "It's a Vicious Circle" von Kutlug Ataman. Der aus der Türkei stammende 41jährige Filmemacher lebt heute in London. Inhaltlich erzählt seine Produktion aus dem Leben eines in Berlin lebenden Mannes aus Jamaika, der über seine Schwierigkeiten in Deutschlands Hauptstadt erzählt. Die zwölf kreisförmig angeordneten und nach innen gewendeten Bildschirme sollen hierbei das Gefühl des "Ausgeschlossen-Seins" des Protagonisten nachvollziehbarer machen.

Kritik an schlechten Lebensumständen
Zorniger geht es im Gürtelgewölbe 77, unmittelbar bei der U6-Station Alserstrasse, zu, wenn Zoran Todorovics Produktion Noise" gezeigt wird (13.-17.10), in der Unzufriedene und sozial deklassierte Menschen über ihr Schicksal klagen. Die 1998/99 entstandene Produktion versteht sich als künstlerisch-radikale Kritik sowohl am system gesellschaftlicher Kontrolle, wie auch an der damit einhergehenden Konformität westeuropäischer Lebensläufe.

Absteigeadresse Theater
Zentraler Ort von "kontext:europa" ist das Theater des Augenblicks in Wien-Währing, welches selbst Ort diverser Gastspiele und künstlerischer Happenings sein wird. So werden hier etwa zwischen 20 und 24. Oktober m Rahmen der Serie "Social Portraits" die oft misslichen Arbeitsbedingungen und angespannten sozialen Hintergründe bulgarischer Kunstschaffender gezeigt. Gleichsam als künstlerische Herberge umfunktioniert, bietet das Theater des Augenblicks während der Festival-Zeit auch Übernachtungsmöglichkeiten gegen Reservierung an bzw. kann im Theater, ebenfalls gegen Reservierung, auch sein Frühstück zu sich nehmen.
Das Festival "kontext:europa" fand im Jahr 2000 zum ersten Mal statt. Damals stand die bis dahin oftmals unbekannte Theaterwelt aus Polen, Russland, Slowenien und Tschechien auf dem Programm, Im darauffolgenden Jahr galt das Interesse dem Norden Europas, als Schweden, Norwegen und Finnland.
Nähere Informationen zum Festival auch unter: http://www.kontext-europa.at/

 
Expressionismus 1900 - 2000
Werke der Neuen Galerie der Stadt Linz nun in Regensburg
Linz/Regensburg (lk) - Nach der Atterseehalle in Attersee präsentiert nun auch die städtische Galerie „Leerer Beutel“ in Regensburg die von der Neuen Galerie der Stadt Linz zusammengestellte Ausstellung „Expressionismus in Österreich. Figur, Landschaft, Portrait 1900 – 2000“. Ab Donnerstag (10. 10.) wird sie dort zu sehen sein.
80 Exponate mit Entstehungsdaten von 1904 bis heute sind dafür von Galerie-Direktor Prof. Peter Baum ausgewählt worden.
Bei der Zusammenstellung wurden folgende drei Kapitel herausgearbeitet: Figur, Landschaft und Portrait. Klassiker wie Faistauer, Egger-Lienz, Kokoschka, Oppenheimer, Eisenschitz, Dobrowsky, Anton Kolig oder Helene Funke sind mit mittelgroßen Gemälden vertreten. Eisenplastiken und Bronzen von Hoflehner und Urteil werden durch wichtige Arbeiten von Hrdlicka und Moswitzer ergänzt. Großen Gemälden von Anzinger, Grabmayr, Attersee, Nitsch, Sengl, Mosbacher, Lassnig und Johanna Kandl stehen zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen gegenüber. Unter ihnen sind kammermusikalische Arbeiten unter anderem von Walde, Steinhart, Zülow, Egon Hoffmann, Arnulf Rainer und Karl Rössing zu finden.

 

Festkonzert "50 Jahre NÖ Blasmusikverband"
St. Pölten - Der NÖ Blasmusikverband feierte seinen Geburtstag am 29.9. im Festspielhaus St. Pölten mit einem Festkonzert des Landesblasorchesters. Die besten Blasmusiker Niederösterreichs spielten unter der Leitung der beiden Landeskapellmeister Oberst Anton Pistotnig und Professor Eduard Scherzer. Moderiert wurde das Konzert von Herbert Prikopa, der bei der "Furioso-Polka" op. 260 von Johann Strauß Sohn auch zum Taktstock griff.
Eingeleitet wurde die Festveranstaltung mit der NÖ-Fanfare von Alexander Blechinger, die musikalisch auf Motiven der Landeshymne beruht. Neben Bearbeitungen von Eduard Scherzer ("Traumbilder" von Johann Strauß Sohn) wurde auch die "Sinfonietta in Es" des ersten Landeskapellmeisters Prof. Herbert König aufgeführt. Cornelia Högl glänzte als Solistin mit dem Konzert für Altsaxophon und Blasorchester von Ronald Binge. Zu hören waren auch die ansprechenden "Schubert-Metamorphosen" des tschechischen Komponisten Eugen Zamecnik, der in diesem Werk Motive des bedeutenden österreichischen Liederfürsten in effektvoll verarbeitet.
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll lobte in bewegenden Worten die Bedeutung der 1952 gegründeten Organisation, die mittlerweile mit mehr als 460 Musikvereinen und fast 20.000 aktiven MusikerInnen praktisch alle Musikkapellen unseres Bundeslandes umfasst. Er dankte allen Funktionäre und MusikerInnen Niederösterreichs, besonders aber dem Gründer des Verbandes, Prof. Josef Leeb. Besondere Wichtigkeit sieht der Landeshauptmann auch in der Jugendarbeit des Verbandes, die einen wesentlichen Beitrag zur Freizeitgestaltung der jungen NiederösterreicherInnen leistet. In Würdigung seiner Verdienste erhielt Dr. Pröll von Landesobmann Peter Höckner das Goldene Ehrenkreuz des Verbandes.
Ausgezeichnet wurde die Veranstaltung durch den Besuch hoher und höchster Ehrengäste, darunter auch Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Weyermüller, der Präsident des Österreichischen Blasmusikverbandes, unterstrich die Bedeutung Niederösterreichs für die Entwicklung des gesamtösterreichischen Blasmusikverbandes und wünschte den Niederösterreichern alles Gute für die nächsten 50 Jahre.

Friedrich Anzenberger


 
Kinder- und Jugendbuchtage in Linz
Kunstauktion zur Eröffnung im Rathaus
Linz (mag) - Mit einer Kunstauktion werden die achten Linzer Kinder- und Jugendbuchtage am Mittwoch, 16. Oktober 2002, ab 18 Uhr im Neuen Rathaus eröffnet. Dabei kommen Werke von Mädchen und Burschen des städtischen Kindergartens Biesenfeld, der Bertha-von-Suttner-Schule (VS 2) und der Hauptschule der Kreuzschwestern, aber auch einiger KünstlerInnen zur Versteigerung.
Herbert Friedl, Gertraud Koller, Doris Miedl-Pisecky, Oswald Miedl, Milan, Robert Oltay, Karl Rametsteiner und Erich Wulz haben Werke zur Verfügung gestellt. Der Reinerlös ergeht an den Verein der „Freunde der Caritas“ für die Fertigstellung des Zentrums St. Lukas in Weißrussland zur Betreuung krebskranker Kinder.
Bis 19. Oktober dreht sich bei der schon traditionellen Buchmesse alles um das Buch. 3000 Neuerscheinungen sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Lesungen, Theateraufführungen, Workshops und Gewinnspielen erwarten Jung und Alt.
Die Kinder- und Jugendbuchtage werden von der Stadtbibliothek Linz und den Linzer Buchhändlern mit Unterstützung vom Land OÖ, Radio OÖ, der HYPO Landesbank, der Wiener Städtischen und dem Rahmen- und Kunsthandel „Kunststücke“ veranstaltet.

 
Tibet und seine Zerrbilder
Ausstellung "Traumwelt Tibet" im Stadtmuseum eröffnet - Klischees hinterfragt
Graz (mag) - Ein Ort des Friedens, der Harmonie, des langen Lebens, der Weisheit und der Wahrheit - diese Vorstellung ist meist überwiegend, wenn hierzulande vom Tibet die Rede ist. Dass es sich dabei jedoch oft nur um Klischees handelt, die zumeist westlichen oder chinesischen Ursprungs sind, zeigt die Ausstellung "Traumwelt Tibet", die am Wochenende im Stadtmuseum Graz eröffnet wurde. Die Schau ist bis 24. November zu sehen.

Traum oder Albtraum?
Kommerziell ausgebeutet, die Menschen entrechtet - so sieht die Kehrseite der Medaille im Zusammenhang mit dem Tibet aus. Das bevorstehende Weltbuddhistentreffen Kalachakra, bei dem auch das weltliche und geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, der Dalai Lama, in Graz erwartet wird, war der Anlass für das Stadtmuseum, die Ausstellung des Völkerkundemuseums der Universität Zürich "Traumwelt Tibet" nach Graz zu holen. Bei der Eröffnung durch Kulturstadtrat Mag. Siegfried Nagl zeigte sich am Wochenende, dass die Entmythologisierung die "Traumwelt" nur allzu oft zum Albtraum werden lässt. Die vielen Exponate aus allen Stilrichtungen lassen eine kritische Auseinandersetzung mit der politischen und religiösen Geschichte Tibets zu.

Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Sonntag, 24. November, jeweils Dienstag von 10 bis 21 Uhr, Mittwoch bis Samstag von 10 bis 18 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 10 bis 13 Uhr geöffnet. An Montagen sowie zu Allerheiligen (Freitag, 1. November) bleibt das Stadtmuseum geschlossen.