Religion der Woche vom 15. 10. bis 21. 10. 2002 |
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Hat Wien noch mehr als 50% Katholiken? Neue Details aus der VZ 2001 - mit tabellarischer Übersicht Bundesgebiet und Wien Wien (statistik austria) - Auf das gesamte Staatsgebiet bezogen leben 5,92 Mio. Katholiken in Österreich, das sind 74%, also knapp drei Viertel. Zehn Jahre davor bekannten sich noch 6,08 Mio. Personen als Mitglieder der katholischen Kirche (78%). Im Zehn-Jahres-Abstand hat sich die Mitgliederzahl der katholischen Kirche um 166.000 Personen (3%) verringert. Die zweitstärkste Gruppe ist nicht eine bestimmte Religionsgemeinschaft, sondern die der Personen „ohne religiöses Bekenntnis". Es handelt sich um fast 1 Mio. Personen, d.i. 12% der Bevölkerung. Gegenüber 1991 ist diese Gruppe (damals mit 8,6% auch schon die zweitstärkste Gruppe) um fast die Hälfte angewachsen. An dritter Stelle stehen die Mitglieder der evangelischen Kirche A. B. oder H. B. mit 4,7% (seit 1991 geringfügig weniger), gefolgt vom Islam, zu dem sich 4,2% der Bevölkerung zurechnen (etwas mehr als doppelt so viele wie 1991). An der nächsten Stelle stehen die Mitglieder einer der orthodoxen Kirchen (180.000 Personen, 2,2%), die 2001 erstmals als eigenständige Religion erhoben wurden. In Wien ist der Katholikenanteil von 57,8% auf 49,2% abgesunken. Die Katholikenzahl in Wien erreicht nun nicht mehr die 50%-Schwelle. Auch wenn man die (erstmals erhobenen) mit der katholischen Kirche unierten Kirchen (0,1%) dazurechnet, wird die genannte Schwelle nicht erreicht. Die Abnahme der Wiener Katholikenzahl geht nicht nur auf Kirchenaustritte zurück. Der Anteil der Religionslosen – nunmehr 25,6% – ist seit 1991 (damals 19,8%) um 5,8 Prozentpunkte angestiegen. Es spielt auch der Zuzug aus dem Ausland mit. Unter den in Wien lebenden Ausländern sind nur 17% Katholiken hingegen 28% Muslime und 26% Orthodoxe. Der Katholikenanteil liegt in allen Bundesländern außer Wien (wie erwähnt 49,2%) über dem Österreich-Durchschnitt von 73,6% mit Tirol (83,4%) und der Steiermark (81,3%) an der Spitze.
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Evangelische Synode tagt ab Sonntag in St. Pölten Wien/St.Pölten (epd) - Die Synoden, die höchsten gesetzgebenden Gremien der Evangelischen Kirchen, tagen ab Sonntag (20. 10.) erstmals in St. Pölten. Thematische Schwerpunkte der Sitzungen, an rund 70 Delegierte aus den verschiedenen Diözesen und Arbeitsbereichen teilnehmen, sind verstärkte Angebote für Kinder, eine Resolution über den Beitrag der Kirchen zur Verständigung zwischen Tschechien und Österreich sowie die Erklärung "Evangelische Kirchen und Demokratie in Österreich". Die Delegierten, je zur Hälfte weltliche und geistliche, beraten darüber hinaus über die Errichtung einer Gleichstellungskommission für Frauen und Männer. Die Tagung dauert bis zum Donnerstag, 24. Oktober. Die Synode A.B. (Lutheraner) und die gemeinsame Generalsynode (A.u.H.B) findet im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten statt, die Synode H.B. (Reformierte) tagt in Wien. Eröffnet wird die Tagung des Kirchenparlaments am Sonntagabend um 19.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche St. Pölten (Heßstraße 20), in dem der reformierte Landessuperintendent Peter Karner predigen wird. |
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"Das Heil liegt in der Wahrheit" KATH.NET dokumentiert den Aufruf der österreichischen Bischöfe zum kommenden Sonntag der Weltkirche/Weltmissionssonntag. Liebe Schwestern und Brüder in Christus! Der Apostel Paulus fragt in seinem Brief an die Römer: "Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt? Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist?" (Röm 10,14f.). Gerade im Jahr 2002, das von uns österreichischen Bischöfen zum "Jahr der Berufung" erklärt wurde, möchten wir am Sonntag der Weltkirche den Gedanken der Berufung zur Evangelisierung in den Mittelpunkt dieses Hirtenwortes stellen. Es gibt unterschiedliche Berufungen, je nach dem Plan Gottes mit uns Menschen. Neben den Berufungen zum priesterlichen Dienst oder zum Ordensstand wollen wir in diesem Jahr auch ganz besonders die allgemeine Berufung jeder Christin und jedes Christen im Auge behalten, die sich darin ausdrückt, nach Gottes Plan und schöpferischer Absicht in dieser Welt zu leben und in ihr zu wirken. Für uns Christen gehört zu dieser Berufung aber fundamental der Auftrag des Herrn, je nach Möglichkeit und Begabung, allen Völkern das Evangelium zu verkünden und die Botschaft vom Anbrechen des Reiches Gottes zu übermitteln. Papst Johannes Paul II. spricht diese missionarische Dimension des Christseins in seiner Enzyklika "Redemptoris Missio" an: "Die Kirche und in ihr jeder Christ kann dieses neue Leben und dessen Reichtum weder verbergen noch für sich allein zurückhalten, da dies allen von der göttlichen Güte gegeben wurde, um allen Menschen mitgeteilt zu werden" (RM 14). In dieser Feststellung liegt gleichsam die Notwendigkeit jedes Getauften, seine Glaubensüberzeugung weiterzugeben und damit missionarisch tätig zu werden. Was macht aber diesen missionarischen Geist aus? Was hält ihn am Leben, was bedeutet er für jeden einzelnen von uns? Letztlich werden wir beim Nachdenken über den "Missions-Gedanken" bei unserem eigenen Glaubensleben landen und uns selbst die Frage stellen, wie es um diesen Glauben an Gott steht. Der Theologe Otto Hermann Pesch meint dazu provokant: "Die Frage 'Warum eigentlich noch Mission?' kann nur stellen, wer seines Glaubens nicht mehr froh ist." Er vergleicht die mangelnde Bereitschaft zur Glaubensweitergabe mit der Situation, "wenn ein berühmter Dirigent mit einem berühmten Orchester ein berühmtes Werk einstudiert, es vollendet spielt - und dann sagt: Das führen wir aber niemals vor Publikum auf." In diesem Jahr gilt dieses Entgegengehen in besonderer Weise der Kirche in Chile, das wir als Beispielland gewählt haben. Wir fühlen uns mit den chilenischen Christinnen und Christen am heutigen Sonntag der Weltkirche besonders verbunden. Nach Jahrhunderten kolonialer Abhängigkeit nahmen die Bischöfe und Gläubigen in Chile mit Begeisterung die Beschlüsse des II. Vaticanums auf. Es setzte eine Neuevangelisierung ein, die gute Früchte hervorbrachte. Die Weiterbildung der Gläubigen führte zu ihrer aktiven Teilnahme am geistlichen und sozialen Leben der Kirche. Zur gleichen Zeit aber musste Chile in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht einen schwierigen Weg zurücklegen, der auch durch eine Periode harter Diktatur führte. Dank der weltweiten Hilfe kirchlicher Organisationen konnte die Kirche ihren pastoralen und sozialen Einsatz fortsetzen. Vor allem für die Jugend, die vielfach durch Arbeitslosigkeit, Kriminalität und durch Drogenproblematik gefährdet ist, setzen sich heute viele Priester, Ordensfrauen und engagierte Laien ein. Am heutigen Sonntag der Weltkirche sind wir Christen aufgerufen, ein konkretes Zeichen der Solidarität mit der Kirche Chiles und mit den armen Diözesen in Afrika, Asien und Lateinamerika zu setzen. Wenn heute Missio zu einer Sammlung aufruft, dann soll dies zum einen der Missionsarbeit vor Ort eine finanzielle Unterstützung sein, zum anderen soll diese Gabe auch uns selbst sensibilisieren für die ungleichen Chancen, in der unsere Schwestern und Brüder im Herrn leben müssen. Leben wir unsere Berufung, sowie auch die Missionarinnen und Missionare auf der ganzen Welt ihre Berufung leben, und bestätigen wir sie in ihrem Tun durch unsere Spende. Mit diesem Aufruf grüßen Euch und erbitten Gottes reichsten Segen Die Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs Wien, am 13. Oktober 2002 |
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Dalai Lama erhielt Menschenrechtspreis Hohe Auszeichnung der Universität Graz für das Oberhaupt der Tibeter Graz (lk) - Dalai Lama, das geistliche Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, ist der dritte Träger des Menschenrechtspreises der Universität Graz. Die Überreichung nahm am Dienstag (15. 10.) Rektor, Univ.-Prof. Dr. Lothar Zechlin in einem Festakt in der Aula der Karl-Franzens- Universität vor. 1989 hatte Dalai Lama den Friedensnobelpreis erhalten. An dieser Feierstunde nahmen unter anderem die Minister Elisabeth Gehrer und Mag. Herbert Haupt, Landshauptmann Waltraud Klasnic, Bürgermeister Alfred Stingl und mit Heinrich Harrer ein langjähriger Weggefährte des Dalai Lama teil. LH Klasnic bezeichnete den Festakt als gutes Zeichen für die Weltoffenheit und das Klima des Dialoges und der Begegnung, den die Steiermark und ihre Hohen Schulen bieten. Mit dem Menschenrechtspreis würdigte die Universität Graz zum dritten Mal die Verdienste einer prominenten Persönlichkeit, die sich um den Frieden, die Rechte und Würde von Unterdrückten und Verfolgten besonders verdient gemacht hatten. Diese Auszeichnung hatten 1992 Jon Sobrino von UCA (Universidad Centroamerica) aus El Salvador und 1994 Simon Wiesenthal, Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums, erhalten. |
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"Linzer Priesterkreis" wehrt sich gegen Behauptung von Generalvikar Der Sprecher der Gruppe meinte, dass es nicht im Sinne des "Linzer Priesterkreises" sei, "Priesterstudenten von Linz abzuhalten" Linz (www.kath.net) - Der "Linzer Priesterkreis" (LPK) weist die Aussage des Generalvikars von Linz, Josef Ahammer, zurück, in der dieser behauptete, der "Linzer Priesterkreis" würde Priesteramtskandidaten davon abraten, in der Diözese Linz zu studieren. KATH.NET berichtete exklusiv. Der Sprecher des LPK, Johannes Enichlmayr, meint in einer KATH.NET vorliegenden Stellungnahme, dass es schade sei, dass "Prälat Ahammer diese öffentliche Pauschalverdächtigung gegenüber dem Linzer Priesterkreis so einfach ausspricht". Er fordere für diese Behauptung konkrete Beweise, Fakten und Umstände. "Mich würde es wirklich interessieren, wer als Angehöriger des LPK einem Theologiestudenten jemals abgeraten hat, nach Linz ins Seminar zu gehen?" Er selbst habe noch keinem Studenten abgeraten, nach Linz zu gehen. Allerdings habe er einem Priesterkandidaten geholfen, dem der damalige Regens des Linzer Priesterseminars das Consilium Abeundi (=Verweis, das Priesterseminar zu verlassen) gegeben hatte. Dieser sei heute in einer anderen Diözese als Kaplan und Religionslehrer tätig. Der Sprecher des LPK meinte, dass es "nicht die Linie und im Sinne des LPK ist, Priesterstudenten von Linz abzuhalten". Im Gegenteil: "Wir sind an Priestern für unsere Diözese sehr interessiert. Auch im Vorstand des LPK wurde niemals die Auffassung vertreten, Priesterkandidaten von Linz abzuhalten." Loyal zu Aichern Enichlmayr hob hervor, dass der LPK loyal zu Bischof Maximilian Aichern sei. "Bei meinen Begegnungen in der Dechantenkonferenz und im Priesterrat habe ich in den letzten Jahren durch einen konstruktiven Dialog den Eindruck gewonnen, dass diese Vorurteile immer weniger geworden sind. Ich verstehe es nicht, dass Prälat Ahammer diese alten Vorurteile unbedingt wieder aufwärmen möchte." Und Enichlmayr weiters: "Ich könnte unserem Bischof Maximilian bei den Begegnungen ja gar nicht in die Augen schauen, wenn ich nicht loyal zu ihm stehen würde. Aber vielleicht hat Prälat Ahammer an andere Gruppen gedacht, für die ich wohl als Sprecher des LPK nicht verantwortlich bin." Enichlmayr betonte, dass er sich vorstellen könne, warum manche nicht nach Linz ins Priesterseminar gehen wollen. Diözesane Priester, die um einen "katholischen Weg" bemüht seien, würden vom Generalvikar - wie im vorliegenden Fall- nicht immer fair behandelt. "Warum muss jemand mit mehr oder minder lieblosen Anschuldigungen immer gleich an die Öffentlichkeit gehen?" Er hoffe, "dass Prälat Ahammer in naher und ferner Zukunft bei öffentlichen Anschuldigungen mit dem Betroffenen zuerst spricht und auch Beweise vorlegt". |
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Erzbischof Georg Zur ist neuer Nuntius in Österreich Er löst damit Donato Squicciarini ab Wien-Vatikan (www.kath.net) - Papst Johannes Paul II. hat den Vatikandiplomaten Erzbischof Georg Zur (Deutschland) zum neuen Apostolischen Nuntius in Österreich ernannt. Erzbischof Zur ist damit Nachfolge von Nuntius Donato Squicciarini, der im April 75 wurde und damit die Altersgrenze für den vatikanischen diplomatischen Dienst erreicht hatte. Wörtlich heißt es in der Verlautbarung des Vatikans von heute in italienischer Originalsprache: "Il Santo Padre ha nominato Nunzio Apostolico in Austria S.E. Mons. Giorgio Zur, Arcivescovo titolare di Sesta, finora Rappresentante della Santa Sede presso la Federazione Russa." Georg Zur wurde in Görlitz, einer deutsch-polnischen Grenzstadt, geboren und ist in Dresden aufgewachsen. Anschließend begann er mit 19 Jahren das Theologiestudium in Rom an der Gregoriana. 1955 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem Besuch der Diplomaten-Akademie des Vatikans war er in sehr vielen Ländern tätig, darunter Indien, Mexiko, Burundi, Uganda, Sambia, Paraguay, Nepal. Zur war von 1977 bis 1979 leitender Nuntiaturrat im päpstlichen "Außenministerium". 1979 wurde er Erzbischof. Von 1998 bis 2000 leitete er die Päpstliche Diplomaten-Akademie. Im Jahr 2000 wurde er zum Nuntius für Moskau ernannt. |
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