Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 15. 10. bis 21. 10. 2002

   
Klagenfurter Fachhochschule bekommt "Medizinische Informationstechnik"
Klagenfurt (mag) - Die Fachschule Klagenfurt, Technikum Kärnten, bekommt ein weiteres "Modul" – einen top-modernen Zubau, der für den Studiengang "Medizinische Informationstechnik" errichtet wird. Noch vor Weihnachten soll der Rohbau fertig sein, im Sommer 2003 kann das neue Fachhochschul-Gebäude bezogen werden.
Der Rohbau steht zwar schon zur Hälfte, trotzdem wurde kürzlich offiziell der Spatenstich für den Fachhochschul-Bau gefeiert. Bürgermeister Harald Scheucher zeigte sich überrascht, wie sehr die Bauarbeiten in der Kürze der Zeit schon fortgeschritten sind, dankte und gratulierte dem gesamten für den Bau verantwortlichen Team für die "großartige Arbeit, die hier geleistet wird". Das Klagenfurter Stadtoberhaupt brachte auch seinen "Stolz, daß wir hier in Klagenfurt eine höchst kompetente Ausbildungsstelle für angewandte Wissenschaft haben" zum Ausdruck und gab ein Versprechen "alles dafür zu tun, daß diese großartige Einrichtung um weitere Studiengänge erweitert und dementsprechend ausgebaut werden kann".
Über "zwei weitere Studiengänge in Planung" berichtete Klagenfurts Wissenschaftsreferent Stadtrat Dr. Dieter Jandl: verhandelt wird derzeit über die Fachrichtungen "Ökoeffiziente Produkt-Verfahrenstechnik" und den Magister-Studiengang "Bioinformatik".
FH-Rektor Univ.Prof. Dr. Jürgen Pichler unterstrich im Rahmen der Spatenstichfeier die enorme Bedeutung, die der Schwerpunkt Forschung für Kärnten hat und zeigte sich froh, "daß Forschung in Kärnten stark forciert wird". Dieser Sektor sei, so Pichler, bereits tägliches Brot der Fachhochschule Kärnten. Professoren und Studenten würden bereits häufig in Forschungsprojekte großer Unternehmen einbezogen, betonte der Rektor. "Know How, in das Stadt und Land investieren und das direkt wieder in die Kärntner Wirtschaft und Gesellschaft zurückfließt".
Derzeit werden an der Fachhochschule in Klagenfurt die Studiengänge Telematik, Netzwerktechnik und Medizinische Informationstechnik angeboten.

 
Bartenstein: Den Mädchen Mut zu technischen Berufen machen
Wirtschafts- und Arbeitsministerium unterstützt steirisches EQUAL-Projekt "Girls crack IT"
Wien (bmwa) - "Nach einem anfänglichen Run junger Mädchen auf technische Berufe ist derzeit leider ein Rückgang beim Interesse der Schulabgängerinnen für Elektronik und Informationstechnologie festzustellen. Da aber in diesen Branchen die besseren Jobaussichten bestehen, ist eine Ermutigung zu einer entsprechenden Berufsauswahl besonders wichtig."
Mit diesen Worten begrüßte Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein die am Freitag (18. 10.) in Graz von der steirischen EQUAL-Entwicklungspartnerschaft gestartete Initiative "Girls crack IT". Deren Ziel ist es, Mädchen und junge Frauen in nicht-traditionellen, zukunftsorientierten Berufen zu fördern. Eine Summe von 1,3 Millionen Euro steht dafür zur Verfügung. Der Betrag kommt zu gleichen Teilen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und vom Europäischen Sozialfonds.
15 Partner sind in der Steiermark, darunter Landesregierung, Sozialpartner, Landesschulrat und Arbeitsmarktservice in das Projekt eingebunden. Mit Information, Beratung, Aus- und Fortbildungsmaßnahmen und der Entwicklung mädchengerechter Strukturen in den Unternehmen soll der Vielschichtigkeit der Problemlage entsprochen werden. Bereits in der Hauptschule oder der AHS-Unterstufe sollen die Mädchen auf die Chancen in technischen Lehrberufen hingewiesen und zum Antritt einer entsprechenden Berufslaufbahn motiviert werden.
Die Gemeinschaftsinititative "EQUAL" ist ein aus dem Europäischen Sozialfonds mitfinanziertes europaweites Programm zur Erprobung experimenteller Ansätze in der Arbeitsmarktpolitik. Die Bekämpfung von Diskriminierung und Ausgrenzung am Arbeitsmarkt steht dabei im Mittelpunkt. Durch transnationale Zusammenarbeit soll das Innovationspotenzial aller EU-Staaten genützt werden.

 
Künstliche Leber im RIZ Krems
Erstes biotechnologisches Unternehmen eröffnet
Krems (pts) - Im Regionalen Innovationszentrum (RIZ) Krems wurde vor kurzem das erste biotechnologische Unternehmen eröffnet. Die Firma Biotec Systems wird in der qualitativ hochwertig ausgestatteten Anlage in Zukunft Komponenten für das sogenannte Prometheus-System herstellen. Dieses Blutreinigungsgerät kommt bei einer geschädigten Leber zum Einsatz.
Die Leber hat die wichtige Aufgabe den Körper vor schädlichen Substanzen zu schützen. Kommt es zu Störungen und kann die Leber nicht mehr effektiv entgiften besteht durch eine Behandlung mit dem Prometheus-System die Möglichkeit, die Leber von Patienten bis zur Transplantation zu stabilisieren. "Bei manchen Patienten kann nach Behandlungen mit dem Prometheus-System die Leber wieder ihre eigene Funktion aufnehmen und so eine Transplantation vermieden werden", meint Dr. Christoph Weber, Geschäftsführer Biotec Systems Krems.
Die Firma Biotec Systems entstand als Spin-out der Donau-Universität Krems unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Dieter Falkenhagen, die das Know-how liefert. Bereits bei der Gründung des RIZ Krems im Jahr 2000 war dieses gemeinsame Projekt angedacht, welches nun erfolgreich umgesetzt wurde.
Biotec Systems mietete sich sowohl mit der Produktion als auch mit der Administration ein. "Im RIZ Krems entstand eine maßgeschneiderte Anlage, bei der auf die Wünsche des Unternehmens eingegangen wurde", freut sich Mag. Rudolf Schießl, Geschäftsführer RIZ NÖ. Der hohe Qualitätsstandard der gesamten Anlage wurde mit zusätzlichen Mitteln des Landes Niederösterreich im Rahmen der Technologieoffensive ermöglicht. "Innovative Unternehmen sind wichtig für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Wissenschaft und Wirtschaft müssen gemeinsam neue Wege gehen", betonte Landesrat Gabmann bei der Eröffnung von Biotec Systems.
Das Gründerzentrum RIZ Krems hat sich bereits seit seiner Eröffnung als kraftvoller Wirtschaftsmotor für die gesamte Region etabliert. Unternehmensansiedelungen im Bereich Biomedizin, Medizintechnik und Biotechnologie haben Krems als zukunftsweisenden Standort bestätigt.

 
Dritter Internationaler Begabtenkongress in Salzburg
Schäffer: Weiterhin auf Vielfalt im Bildungsangebot setzen
Salzburg (lk) - Unter dem Motto „Musisch-musikalisch-kreativ" steht der dritte Internationale Begabtenkongress, der von 17. bis 19. Oktober in Salzburg abgehalten wird. Rund 200 Teilnehmer/innen werden erwartet, und das ist – so der Amtsführende Präsident des Landesschulrates Hofrat Mag. Gerhard Schäffer am Donnerstag (17. 10.) in einem Informationsgespräch im Chiemseehof – „eine weitere Bestätigung des erfolgreichen Weges in der Begabtenförderung in Salzburg."
Die bestmögliche Förderung der Begabungen und Talente unserer Kinder sei nur in einem differenzierten Schulsystem möglich, sagte Schäffer und erteilte allen Gesamtschulüberlegungen eine weitere deutliche Absage. „Salzburg wird auch künftig durch Vielfalt im Angebot, Qualität des Lehrens und vor allem durch das kreative Engagement der engagierten Lehrerinnen und Lehrer ein Bildungsland erster Klasse bleiben."
Das Tagungsprogramm des Kongresses im Musischen Gymnasium enthält Plenarveranstaltungen, Workshops und Diskussionsrunden. Weiters werden Schulmodelle und didaktische Konzepte zur musisch-kreativen Bildung von Kindern und Jugendlichen an Schulen, Universitäten und anderen Bildungsinstitutionen präsentiert.
Das Österreichische Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung, welches den Kongress organisiert, wurde 1999 durch Landesschulratspräsident Gerhard Schäffer mit Unterstützung durch Bundesministerin Elisabeth Gehrer und Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger gegründet. Es steht unter der Leitung von Mag. Dr. Waltraud Rosner. Ihre Aufgabe ist es, das Zentrum einerseits zu einer österreichweiten Anlaufstelle für Fragen der Hochbegabtenförderung zu machen. Andererseits sollen vor allem die internationalen Kontakte für die Begabungsforschung genutzt werden. Insbesondere geht es dabei um die Entwicklung von Modellen, die auch in der schulischen Realität erfolgreich umgesetzt werden können.

Begabungen frühzeitig und gezielt fördern
Als Eckpfeiler der Begabtenförderung in Salzburg führte Schäffer den SEMOKI-Klub, die „Plus-Kurse" und das Projekt „Schüler/innen an die Uni" an. Der SEMOKI-Klub für „sehr motivierte Kinder" versucht eine Begabten- und Interessensförderung schon bei Sechs- bis Zehnjährigen. Nach anfänglicher Skepsis gibt es den SEMOKI-Klub mittlerweile im gesamten Bundesland Salzburg.
Bei den „Plus-Kursen" handelt es sich um Angebote, die außerhalb des regulären Unterrichts liegen. Dabei wird nicht nur das Erlernen weiterer Fremdsprachen angeboten (Italienisch, Spanisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch usw.), sondern auch Börse, Jazz-Dance, Film, Astronomie, angewandte Informatik. Das Interesse an den Plus-Kursen in Salzburg ist seit den ersten Kursen im Jahr 1986 ständig gewachsen und liegt derzeit jährlich bei mehr als 200 Schülerinnen und Schülern aus allgemein bildenden und berufsbildenden höheren Schulen.

Auf der Überholspur an die Uni
Das Projekt „Schüler/innen an die Uni" richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die höhere Schulen besuchen. Gesetzliche Voraussetzung für den Zugang zur Universität (als außerordentliche Hörer/innen) ist die Vollendung des 15. Lebensjahres. Die Eignung wird durch das Zentrum für Begabtenförderung und Begabungsforschung festgestellt. Im Wesentlichen verfolgt das Projekt zwei Ziele:
Vertiefung des persönlichen Wissens: Sehr gute Schüler/innen können in ihrer Freizeit Lehrveranstaltungen an der Universität besuchen, um ihr Wissen in einem bestimmten Bereich zu vertiefen. Das Ziel ist, sich interessante Lehrveranstaltungen „herauszupicken", um sich damit detailliertes Wissen anzueignen.
Verkürzung der Studiendauer: Besonders begabte Schüler/innen können an der Universität Salzburg einschlägige Lehrveranstaltungen besuchen und ebenfalls Kolloquien ablegen. Damit wird das Ziel verfolgt, die Dauer des geplanten Studiums zu verkürzen.
Die Schüler/innen werden vom Begabtenzentrum nicht nur getestet, sondern auch während ihres „Studiums" begleitet. Die erworbenen „Scheine" werden für ein späteres Studium voll angerechnet.
Derzeit nehmen am Projekt „Schüler/innen an die Uni" 18 Schüler/innen aus Salzburg, je 15 Schüler/innen aus der Steiermark und aus Oberösterreich, drei Schüler/innen aus dem Burgenland und zwei Schüler/innen aus Wien – insgesamt also 53 Schüler/innen teil.

 
Multipack statt Huckepack
FH Joanneum-Mitarbeiter entwerfen Niederflurwaggon
Graz (uni) - Ein Niederflur-Waggon, der sowohl LKW-Container als auch Trailer befördert, könnte den Containertransport auf Schiene deutlich flexibler und produktiver machen. Unter dem Namen "Multipack" haben Mitarbeiter und Studierende des Fachhochschul-Studiengangs "Schienenfahrzeugtechnik" der FH Joanneum Graz so ein multifunktionales Waggonsystem entworfen.
Im Güterverkehr käme es um 3 % günstiger als der Transport auf der Straße. Hat ein Unternehmen die Wahl zwischen Bahn- oder LKW-Transport, dann entscheidet neben betriebswirtschaftlichen Überlegungen vor allem die Einsatzbarkeit: Verschiedene Containersysteme benötigen unterschiedliche Waggons. Studierende und Mitarbeiter des Studiengangs "Schienenfahrzeugtechnik" haben nun ein multifunktionales Waggon-System ausklügelt, das sowohl hohe Container als auch reguläre Trailer Sattelanhänger transportieren könnte. Elke Nuspl und Hannes Pichler haben das Projekt koordiniert. "Der wesentliche Vorteil von Multipack gegenüber der rollenden Landstraße ist, dass man unser Waggonsystem universell einsetzen könnte", sagt Hannes Pichler.
Anders als bei der "rollenden Landstraße" könnten bei "Multipack" auch die Zugmaschinen samt ihren Fahrern zu Hause bleiben. Und auf Seiten der Bahnbetreiber würden zeit- und personalaufwendige Rangierarbeiten wegfallen, da bei "Multipack" keine Rücksicht darauf genommen werden muss, welche Transportbehälter in welcher Reihenfolge geladen werden. Die Güter können sowohl im LKW-Container als auch im Sattelanhänger von der Straße direkt auf die Schiene verfrachtet werden. Das spart Zeit und Geld.
In Ergänzung zur technischen Konstruktion wurde vom Verkehrsministerium und vom Cargo Center Graz eine Marktstudie für die Realisierung des kombinierten Verkehrs mit "Multipack" in Auftrag gegeben. Darin berechnen die FH-Mitarbeiter exemplarisch einen Modellverkehr Graz-Nürnberg und retour auf Straße und Schiene. Die Ergebnisse überzeugen auch betriebswirtschaftlich: Ein mit den Niederflurwaggons bestückter Zug kann zwischen 39 und 63 Container auf einmal transportieren, die Modellstrecke Graz-Nürnberg würde er in zwölfeinhalb Stunden zurücklegen. Sobald Road-Pricing eingeführt wird, kommt der Güterverkehr per Bahn im Vergleich zur Straße um 3% billiger - und das inklusive Vor- und Nachlauf.
Aber, so fanden Elke Nuspl und Hannes Pichler in ihrer Studie heraus: "Nicht nur finanzielle Kriterien, sondern auch Service, Sicherheit und Zuverlässigkeit sind ausschlaggebende Faktoren bei der Wahl des Transportsystems." Außerdem seien die europäischen Güterterminals unterschiedlichst ausgerichtet, nicht alle hätten die gleichen technisch-logistischen Standards. "Grundsätzlich ist für einen erfolgreichen Betrieb eines Terminals auf spezielle Kundenwünsche und auf die Art der Güter zu achten", merkt Elke Nuspl an. Nur jene Cargo-Betreiber, die Service tatsächlich großschreiben, werden künftig punkten können.
"Das erfolgreich abgeschlossene Projekt Multipack ist ein weiteres Beispiel für die umfangreiche F&E-Tätigkeit des Studienganges Schienenfahrzeugtechnik", stellt Gerald Gaberscik, Leiter des Studienganges und des Transferzentrums fest. "Die MitarbeiterInnen und die Studierenden haben erneut mitgeholfen, vielbeachtete Lösungen für den schienengebundenen Güterverkehr darzulegen".

 
Niederösterreichische Bildungsplattform im Internet
Umfangreiche Informationen unter www.buildung4you.at
St. Pölten (nlk) - Über das niederösterreichische Bildungsangebot kann man sich ab sofort im Internet unter www.bildung4you.at informieren. Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka stellte heute die neue Bildungsplattform die im Rahmen der niederösterreichischen Bildungsinitiative errichtet wurde, vor.
"Bildung und Wissen sind Produktionsfaktor Nummer eins. Die Chancen junger Menschen sollen nicht von den Brieftaschen der Eltern abhängen", führte Sobotka aus.
Die Bildungsplattform stellt eine zentrale Anlaufstelle dar und bietet ein umfassendes Serviceangebot für Schüler, Lehrer und Eltern. Freizeitbildung, Berufs- und Weiterbildung, Ausbildung nach der Matura und Schulbildung sind die vier Zielgruppen, die durch diesen Internetauftritt angesprochen werden sollen. Die Bildungsplattform bietet den Eltern die Möglichkeit, für Ihre Kinder die richtige Schule auszusuchen. Sie können sich über die Lehrinhalte der einzelnen Schultypen sowie über die Möglichkeit der Mitsprache in der Schule informieren. Für Schüler besteht die Möglichkeit, sich mit Übungsbeispielen auf den Unterricht vorzubereiten und auch Lehrer profitieren von den pädagogischen Beiträgen zur Unterrichtsgestaltung.
Den Internet-Usern wird durch "bildung4you" geholfen, das richtige Schulungsangebot in Niederösterreich zu entdecken und zu nutzen. In ansprechender, informativer und userfreundlicher Form wird das ganze Spektrum des niederösterreichischen Bildungsangebotes abgedeckt. Neben übersichtlichen Erläuterungen zur Struktur und zu den Inhalten befinden sich in der Navigationsleiste Links, die über visuelle Icons repräsentiert werden. Der Nutzer kann seinen Bildungswunsch in einer Suchmaschine formulieren und erhält sofort eine Reihe von "Info-Cards" aller geeigneten Ansprechpartner für den direkten Kontakt. "Eine grafische Standortsuche, eine treffsichere Suchmaschine und ein begleitender Wegweiser ergänzen die Benutzerfreundlichkeit", betonte Sobotka. Niederösterreich biete seinen Bürgern ein einzigartiges Bildungsangebot und ein tolles Programm für die Weiterbildung im Erwachsenenbereich an. "Ausbildung und Weiterbildung ist die beste Strategie, um den großen Herausforderungen von Heute und Morgen begegnen zu können", sagte Sobotka abschließend. In Niederösterreich werde Bildung aber nicht nur als Berufsqualifikation verstanden, sondern "der ganze Mensch" sei Anliegen der Bildungsverantwortlichen.

 
Verpackungszentrum Graz setzt auf Algen-Verpackungen
Einsatzgebiete: Fast Food, Elektronikgeräte und Fischerei-Industrie
Graz (pte) - Verpackungen von Elektronikgeräten, Fast Food und frischen Fischen sollen das neue Einsatzgebiet von Alginsulat Schaumstoff werden. Forscher des Verpackungszentrums Graz (VPZ) entwickeln einen Styropor-Ersatzstoff auf Algenbasis. Das fertige Produkt ist nach Gebrauch kompostierbar oder kann mit dem Altpapier recyclet werden. "Das größte Interesse bisher kommt aus China", erklärte Bettina Reichl, zuständig für Design, Forschung und Entwicklung im Algenprojekt des VPZ, gegenüber pte.
"Im Unterschied zu Styropor werden die Algen nur mit Luft aufgeschäumt. Bislang wurden 70 verschiedene Algenarten getestet und alle Algenarten sind geeignet", resümiert Reichl über die ersten vier Jahre Grundlagenforschung. 1999 wurde in Kooperation mit ATU Ferlach eine Pilotanlage gebaut, wo zuerst Alginat als Rohstoff verwendet wurde, aus Kostengründen dann aber Algen direkt aufgeschäumt wurden. Noch gilt es aber den gesamten Prozess zu optimieren, auch an der Entwicklung bestimmter Produkteigenschaften sowie der Formgebung muss gearbeitet werden. "Der Knackpunkt ist der Trocknungsschritt", erklärt Reichl.
Derzeit ist das Projekt unterbrochen. Man sucht für die weitere Entwicklungsarbeit nach Kooperationspartnern. Aktuell konzentriert man sich auf die beiden weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekte Biokunststoff, also der Entwicklung von Kunststoff aus landwirtschaftlichen Abfällen und Überschüssen, und ein völlig neues Webverfahren zur Herstellung von Geweben und Gewebesäcken, die DoubleTwist-Technologie. Reichl rechnet aber dennoch, dass das Algenprojekt in Kooperation mit dem Institut für Grundlagen der Verfahrenstechnik der Technischen Universität Graz in zwei Jahren zu einem Prototyp führen wird. "Der Druck einen Ersatz für Styropor zu finden, wird immer größer. Vor allem im Fast-Food-Sektor fällt immense Verpackungsmaterial an. Allein in Shanghai führt der Fast-Food-Konsum zu einer halben Mio. Verpackungen täglich", betonte die Forscherin.

   
Dialog von Wirtschaft, Ethik und Religion: Erstmals Preise verliehen
Initiative der Industriellenvereinigung zeichnete sechs Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus
Wien (PdI) - Die "Preise für die Förderung des Dialogs von Wirtschaft, Ethik und Religion" wurden erstmals gestern Abend im Haus der Industrie verliehen. Sechs Theologinnen und Theologen wurden für ihre wissenschaftlichen Arbeiten, die wirtschaftliche mit ethischen und religiösen Fragen verbinden, ausgezeichnet.
Die Initiative zu der jährlich mit insgesamt 7.500 Euro Preisgeld dotierten Auszeichnung geht von der Industriellenvereinigung aus. Über die Vergabe entscheidet ein Kuratorium unter dem Vorsitz von Pater Johannes Schasching SJ.
Eingereicht wurden 23 Arbeiten vor allem junger Theologinnen und Theologen, die sich mit dem Verhältnis von Wirtschaft und Ethik, Theologie, Religion oder Kirchen befassen und im Horizont der Optionen stehen, "sachgerecht, menschengerecht und gesellschaftsgerecht zu wirtschaften" (P. J. Schasching). IV-Generalsekretär Dkfm. Lorenz Fritz nahm in seiner Begrüßung zum Dialog von Wirtschaft und Kirche Stellung: "Wir sehen die christlichen Kirchen als Partner mit dem Auftrag, die Zukunft des Landes mit zu gestalten. Ein Intensivieren dieses Dialogs ist wünschenswert."

Die Preisträger: Vielfältige, praxisrelevante Themen
Die Preise der Kategorie für Forschungsprojekte erhielten Univ.-Ass. Mag. Jürgen Wallner für sein Projekt "Ethisches Monitoring in der Gesundheitsreform" und Mag. Markus Glatz-Schmallegger für seinen Forschungsbericht "Neue Praxis der Kirchen in der Zivilgesellschaft Österreichs - Untersucht am Beispiel aktueller Initiativen für strukturelle Armutsbekämpfung." Wallner ist Assistent am Institut für Ethik und Recht in der Medizin, Glatz-Schmallegger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der katholischen Sozialakademie.
In der Kategorie für Diplomarbeiten waren Klaus Gabriel (Thema: "Ethische Geldanlagen") und Mag. Hemma Kocher (Thema: "Marke als Religion - Religion als Marke") erfolgreich.
Anerkennungspreise erhielten Mag. Hans Krameritsch und Karl Pelzeder.
Bei der Prämierung der Arbeiten wurden drei Dimensionen berücksichtigt: Die Inhaltliche Relevanz und Originalität, wissenschaftliche Kompetenz und sprachliche Qualität.
Die Neuausschreibung des Preises finden Sie unter www.iv-net.at.

 

Bartenstein: Spitzenplatz für Österreich bei Ausbildung
Pakt mit der Wirtschaft für junge Arbeitlose
Wien (övp-pd) - "Österreich nimmt durch seine bildungspolitischen Maßnahmen der letzten Jahre - sogar Jahrzehente - weltweit einen Spitzenplatz ein. Besonders erfreulich ist, dass sich Österreich laut World Competitiveness Yearbook vom Platz 5 im Jahr 2000 auf Platz 3 im Jahr 2002 verbessert hat, wohin gegen Deutschland sich im selben Zeitraum vom Platz 16 auf Platz 37 verschlechterte.
Trotzdem müssen wir angesicht der derzeitigen angespannten Lage am Arbeitsmarkt alles tun um vorrangig junge Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Wir haben daher einen Pakt mit der Wirtschaft beschlossen, um junge Menschen, die eine Lehrstelle suchen oder arbeitslosen Jugendlichen effizient zu helfen", sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein bei einer Pressekonferenz mit Bildungsministerin Gehrer am Montag (14. 10.).

Jugendbeschäftigung: Den besten Start ermöglichen
"Unser Ziel ist es, allen Jugendlichen die besten Chancen auf die bestmögliche Ausbildung zu geben. Unser Land weist die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeit auf (7% im Vergleich zum EU- Durchschnitt von 15,5%).Vor dem Hintergrund des Konjunkturabschwunges hat die ÖVP Mitte September 2002 eine Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive für 12.000 Jugendliche zwischen 15 und 25 in der Regierung durchgesetzt. Einerseits: Das Jugendausbildungssicherungsgesetz, das auf 3000 Lehrgangsplätze erweitert wurde und andererseits das Sonderprogramm für junge Arbeitslose zwischen 19 und 24 , die z.B. keinen Pflichtschulabschluss oder keine weiterführende Ausbildung haben."

Eckpfeiler eines Sonderprogramms für jugendliche Arbeitslose
"Das Beschäftigungspaket kann die fehlende Konjunktur nicht ersetzen, es müssen aber gerade jetzt für die Zielgruppe der jungen Menschen beschäftigungspolitische Maßnahmen gesetzt werden. Hier müssen wir der Marktwirtschaft nachhelfen damit alles getan wird, um jungen Menschen eine Ausbildung zu ermöglichen", betonte Bartenstein.
"Das ab sofort startende Sonderprogramm für jugendliche Arbeitslose richtet sich schwerpunktmäßig an jene minderqualifizierten Jugendlichen unter 25, die länger als 3 Monate beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt sind."
"Nach Einschätzung des Arbeitsmarktservice Österreich können für rund 9.000 junge Menschen unterstützende und qualifizierende Maßnahmen durchgeführt werden."

Zielgruppen

  • Jugendliche ohne Pflichtschulabschluss
  • Jugendliche, die nur über einen Pflichtschulabschluss, aber über keine Weiterführende Ausbildung verfügen
  • Zweite Generation von Drittstaatsangehörigen, die Ausbildungsdefizite insbesondere im Hinblick auf die Sprache aufweisen
  • Absolventen und Schulabbrecher höherer Schulen, deren Eintritt in den Arbeitsmarkt erschwert ist.


Maßnahmen
Qualifizierung möglichst mit zertifizierten Abschlüssen (Vorbereitung auf die externe Ablegung der Lehrabschlussprüfung, Facharbeiterintensivausbildung etc. insbesondere in den Berufsfeldern Metall-, Elektro-, EDV-, Medien-, Gesundheits- und Pflegeberufe. Die durchschnittliche Dauer: 18 Monate.
Mit diesen Maßnahmen sollen junge Menschen die aus welchen Gründen immer keinen Schul- oder Lehrabschluss machen konnte eine zweite Chance erhalten.
Darüber hinaus soll für jene Schulabgänger, die keine Lehrstelle bekommen, das Angebot an Lehrgängen ausgeweitet werden. Die Lehrgänge werden außerdem so ausgebaut, dass sie im Fall der Fälle - wenn der Jugendliche wirklich keine Möglichkeit zu einem Job in einem Unternehmen erhält - zu einer Lehrabschlussprüfung führen können. Der Wunsch der Gewerkschaften nach Wiedereinführung von Stiftungen scheint nicht zweckmäßig, da sich damit gerade große Unternehmungen ihre Lehrlingsausbildungen von der Allgemeinheit finanzieren ließen.
Besonders wichtig ist aber, dass die Wirtschaft zusätzliche Lehrstellen zur Verfügung stellt und jungen Menschen Jobangebote macht. Deshalb ist ein wesentlicher Teil der beschäftigungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung die Entlastung der Wirtschaft.

Eingliederungsbeihilfe "Come back"
Im Rahmen der Beschäftigungsoffensive für 19 bis 24 Jährige wird das beim AMS bestehende Förderinstrumentarium massiv erweitert. Bei Beschäftigung eines langzeitarbeitslosen Jugendlichen erhält der Betrieb seitens des AMS eine Förderung in der Höhe von bis zu 66,7% des laufenden Bruttoentgelts (+50% Pauschale für Lohnnebenkosten). Als Bemessungsgrundlage für die Obergrenze dient die jeweilige ASVG- Höchstbeitragsgrundlage bei Vollzeitbeschäftigung. Die Förderung kann für die Dauer des Arbeitsverhältnisses - maximal 2 Jahre - bezogen werden.
Außerdem wurde anstelle des auslaufenden Lehrlingsfreibetrages eine Lehrlingsausbildungs- prämie von 1000 EUR pro Lehrling und Jahr beschlossen. Dies bedeutet eine gewaltige Kostenentlastung im Vergleich zum jetzigen Freibetrag und eine deutliche Verbesserung für kleine Betriebe und Start ups, die gar keinen Freibetrag lukriieren konnten. Für die Lehrlingsausbildungsprämie stehen jährlich 120 Mio. EUR zur Verfügung, dass ist das Doppelte das für den Lehrlingsfreibetrag zur Verfügung stand, sagte Bartenstein.
Die Beitragspflicht zur UV entfällt für alle Lehrjahre, die zur ALV und KV für die ersten beiden Jahre. Damit gibt es eine deutliche Entlastung bei den Lohnnebenkosten für Lehrlinge.

Die Umsetzung der AMS-Maßnahmen für 19- bis 24-Jährige im Einzelnen
Niederösterreich: ab 22. Oktober: Start mit rund 400 Jugendlichen zur Qualifizierung (Facharbeiterintensivausbildung: Spengler, Dachdecker, Fleischhauer etc..) und rund 550 sonstige: Computerführerschein etc...
Oberösterreich: Start aktuell mit rund 150 Jugendlichen. Verstärkter Einsatz von Eingliederungsbeihilfen
Steiermark: Start aktuell mit 120 Jugendlichen.
Wien: Aufgrund der bereits im Frühjahr angespannte Situation gab es bereits ein Sonderprogramm für Jugendliche, welches ab April 2002 gestartet wurde (7 Mio Euro Extra aus dem Zentralkredit des AMS) Dieses Sofortprogramm wird jetzt ausgeweitet: von 1.10.2002 bis 31.7.2003 3497 zusätzliche Eintritte in Kursmaßnahmen bzw. geförderte Beschäftigungsverhältnisse (Eingliederungsbeihilfen)
Vorarlberg: Umsetzung läuft
Tirol: Schwerpunkt liegt bei Eingliederungsbeihilfen.