IFK: Mediengeschichte der Kindheit  

erstellt am
13. 10. 03

Wien (rk) - Das öffentliche Räsonieren über das Thema "Kinder und Fernsehen" in den 60er und 70er Jahren erhellt am Montag (13. 10.)  die Medienexpertin Irmela Schneider im Rahmen eines Vortrages am Institut für Kulturwissenschaften (IFK). Für Schneider, die die kommenden Monate in Wien wissenschaftlich am IFK tätig sein wird, war der Umgang mit dem Thema "TV und Kindheit" bereits in der Vergangenheit stark problembehaftet. Sei es aus pädagogischer, psychologischer, kultureller oder medizinischer Sicht: "Dass Kinder zu Hause fernsehen, wurde fast immer als bedenklich aufgefasst", meint die 54-jährige gegenüber der "rathauskorrespondenz". Eine positive Auffassung gegenüber dem Fernsehen gab es allerdings auch: Mitte der 60er Jahren, als in Deutschland eine "Bildungsnotstand"-Debatte lief, erweckte das britische "Schulfernsehen", aber auch US-Serien, wie die "Sesam Strasse" pädagogische Hoffnungen, wobei Schneider grundsätzlich festhält, dass die Skepsis gegenüber kindlichen Mediengebrauch im deutschsprachigen Raum konstant andauerte. Ähnlichkeiten zur Gegenwart macht sie am Beispiel des Computer-Diskurses fest, der, nicht unähnlich den seinerzeitigen Argumenten beim Fernesehen, ebenfalls vor "Vereinsamung", "steigender Gewaltbereitschaft" und anderen negativen Effekten warne. So betrachtet, sei die gegenwärtige Aktion "Schulen an das Netz" durchwegs als eine Neuauflage des seinerzeitigen "Schulfernsehens" zu betrachten.
     
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