Leopold Museum zeigt Schiele-Sonderausstellung auf der Kunst-Messe München
Wien / München - Das Leopold Museum stellt für die 48. Kunst-Messe München, die vom
11. bis 19. Oktober 2003 in der Halle A6 der Neuen Messe München - Riem stattfindet, einige signifikante Werke
des Österreichischen Expressionisten Egon Schiele für eine Sonderausstellung unter dem Titel: "Egon
Schiele: Der Akt" zur Verfügung. Rudolf Leopold, international anerkannter Schiele - Experte, Sammler,
Stifter und Museumsdirektor wählte bedeutende Kunstwerke für die Sonderschau der Kunst-Messe München
aus. In dieser komprimierten Präsentation wird deutlich, welche herausragende künstlerische Entwicklung
die Darstellung des Akts in Schieles kurzer Schaffenszeit genommen hat. Zu sehen sind Gemälde, Zeichnungen
und Aquarelle, darunter "Sitzender Männerakt" aus dem Jahr 1910 sowie "Hockendes Frauenpaar"
aus dem Jahr 1918.
Rudolf Leopold erkannte bereits in den 50er Jahren die Bedeutung Egon Schieles für die Kunstgeschichte des
20. Jahrhunderts. 1955 stellte Leopold für eine Ausstellung moderner österreichischer Kunst im Stedelijk
Museum in Amsterdam und in Eindhoven eine von den damaligen Gepflogenheiten abweichende Auswahl der Werke Schieles
zusammen, die diesem Künstler den ersten großen internationalen Erfolg brachte. Schulze-Vellinghausen
schrieb damals in der FAZ, dass der bis dahin unbekannte Schiele mit einem Schlag in die erste Reihe der europäischen
Künstler rücke. Dies wurde dann auch in den USA wahrgenommen. Das Museum of Modern Art in New York erwarb
nach der Ausstellung in den Niederlanden erstmals Aquarelle von Egon Schiele.
Rudolf Leopold ließ dieser Ausstellung Projekte in Europa und den USA folgen und publizierte eine große
Monographie, die für die Schieleforschung eine unverzichtbare wissenschaftliche Grundlage darstellt. Die letzten
Ausstellungen veranstaltete Rudolf Leopold bereits im Namen der 1994 gegründeten "Leopold Museum Privatstiftung",
in die er selbst den größten Teil der Kunstwerke als Stifter eingebracht hatte. Der Schwerpunkt der
5270 Arbeiten umfassenden Sammlung Leopold ist die österreichische Malerei der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts mit Hauptwerken von Egon Schiele, Gustav Klimt, Richard Gerstl, Alfred Kubin, Albin Egger-Lienz, Koloman
Moser, Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Anton Kolig, Herbert Boeckl und Wilhelm Thöny. Dies Ammlung enthält
ferner wesentliche Werke aus dem 18. und 19. Jahrhundert sowie zahlreiche Objekte außereuropäischer
Kunst. |