ESA-Initiative zugunsten des ISS-Bildungsprogramms
Paris (esa) - Ab Montag, dem 20. Oktober, können Interessenten drei Serien von Euro-Banknoten
und 15 nationale Serien von Euro-Münzen ersteigern. Das Besondere an ihnen: Sie waren im Rahmen der belgischen
Sojus-Mission „Odissea“ mit ESA-Astronaut Frank De Winne vor fast einem Jahr acht Tage lang an Bord der Internationalen
Raumstation (ISS).
De Winnes Flug im Oktober 2002, der von den belgischen Föderalen Diensten für Wissenschaftliche, Technische
und Kulturelle Angelegenheiten finanziert worden war, sah nicht nur ein intensives Versuchsprogramm mit über
20 lebenswissenschaftlichen, physikalischen und bildungsbezogenen Experimenten vor. Er hat darüber hinaus
drei Serien von Euro-Banknoten und 15 nationale Serien von Euro-Münzen, die die Europäische Zentralbank
(EZB) bereitgestellt hatte, mit auf die Reise genommen.
„Die Europäische Zentralbank ist stolz, eine Serie von Euro-Münzen aus jedem Land der Euro-Zone und mehrere
Serien von Euro-Banknoten zur Internationalen Raumstation zu schicken“, hatte EZB-Präsident Wim Duisenberg
damals betont. „Ich hoffe, daß diese Münzen und Scheine anschließend eine namhafte Summe für
Bildungszwecke einbringen werden, denn Bildung ist der Schlüssel für unsere Zukunft.“
Die Banknoten, auf die Duisenberg vor dem Start seine Unterschrift gesetzt hatte, wurden auf der ISS von De Winne
mit dem offiziellen Stempel der ISS und mit dem Stempel der Mission „Odissea“ versehen. Nach ihrer Rückkehr
zur Erde erhielten sämtliche Scheine und Münzen von De Winne ein Zertifikat, wonach sie auf der Raumstation
waren.
„Euros aus dem All“ ist die erste große Initiative, Geld für den ISS-Bildungsfonds zu sammeln. Die ESA
hat diesen Fonds eingerichtet, um das Interesse von Schülern und Studenten aus ihren 15 Mitgliedstaaten für
Wissenschaft und Technik im allgemeinen und für die Raumfahrt im besonderen zu wecken. Der Fonds soll das
ISS-Bildungsprogramm unterstützen, das Lehrmaterial für Grund- und Oberschüler in allen 11 Sprachen
der ESA-Mitgliedstaaten entwickelt, herstellt und verteilt.
Die ESA hat diese Initiative in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank organisiert, um Interessenten
eine Gelegenheit zu bieten, für den ISS-Bildungsfonds zu spenden.
„Die Zukunft gehört den wissensbasierten Gesellschaften“, erklärt Jörg Feustel-Büechl, der
Direktor der ESA für Bemannte Raumfahrt. „Die ESA ist sich dessen voll bewußt und gibt beachtliche Summen
für die Bildung aus. Die ersten Euro-Serien, die im Weltraum waren, sind einzigartige Symbole dafür,
daß Europa weiterhin in die Ausbildung seiner Jugend investiert.“
Nach Ablauf der gesetzten Frist erhalten die 18 spendabelsten Bieter je eine der Euro-Serien, die mit De Winne
auf der ISS waren, und zwar in folgender Reihenfolge: Für die drei höchsten Gebote gibt es je eine Serie
von Banknoten (7 Scheine im Nennwert von 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro), die folgenden 15 erhalten je eine
Serie von Münzen (8 Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie 1 und 2 Euro). Für die Vergabe der
Münzserien wurde ebenfalls eine Reihenfolge festgelegt: Vatikan, Monaco, San Marino, Irland, Finnland, Portugal,
Belgien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Griechenland, Spanien, Deutschland, Italien und schließlich
Frankreich.
De Winne erklärte, es sei für ihn „eine Ehre, an dieser Initiative beteiligt zu sein, die dazu beiträgt,
Schülern und Studenten bei der Vertiefung ihrer Kenntnisse über Weltraumaktivitäten zu helfen und
die Zukunft der europäischen Raumfahrt zu sichern.“ |