Wien (rk) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister
Dr. Sepp Rieder und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny präsentierten am Dienstag (07. 10.)
im Mediengespräch des Bürgermeisters mit der Neupositionierung der Theaterhäuser Theater
an der Wien, Raimundtheater und Ronacher die "größte Musiktheaterreform der Stadt Wien".
Ab dem Jahr 2007 wird das Theater an der Wien als "Musiktheater des 21. Jahrhunderts" zum Haus für
klassische Musik und Festivalhaus. Als Intendant für diesen Bereich wird Roland Geyer bestellt.
Wien bleibt aber Musicalstadt: Im Raimundtheater und Ronacher werden künftig Musical und vielfältige
Formen des heutigen Musiktheaters geboten. Mit der Intendanz wird Kathrin Zechner beauftragt.
Theater an der Wien: Das Musiktheater des 21. Jahrhunderts
Schon ab dem Mozartjahr 2006 wird das Theater an der Wien der klassischen Musik - Opern, Operetten, konzertanten
Aufführungen und Festivals - gewidmet sein und damit die Neupositionierung ab 2007 vorwegnehmen. Wien war
und ist Welthauptstadt des Musiktheaters. Dieses Potential soll in verstärktem Ausmaß genützt werden.
Als künstlerischer Leiter für das Theater an der Wien wird der derzeitige Musikintendant der Stadt Wien,
Roland Geyer, verantwortlich sein.
Roland Geyer: "Das Theater an der Wien ist nicht nur Wiens "ältestes" Opernhaus, sondern war
von Anbeginn (1801) stets auch ein Ort der Präsentation aktueller europäischer Musikströmungen und
Uraufführungen (Beethoven, Rossini, Offenbach, Strauß). Seit geraumer Zeit rühmt man es - vor allem
wegen seiner großartigen Akustik - als ideales "Mozart-Haus". Diesem historischen Erbe entsprechend
soll es ab 2007 zu einem Musiktheater "offener Grenzen" werden, welches in seinem Programmspektrum zeitgenössische
Besonderheiten ebenso berücksichtigt wie barocke Meisterwerke und klassische Raritäten. Eine starke Zusammenarbeit
mit der Wiener Staatsoper und den Wiener Festwochen ist geplant. Die wichtigste orchestrale Basis werden die "Stadt
Wien-eigenen" Wiener Symphoniker bilden".
Ronacher und Raimundtheater: Musiktheater und Musical
Der Bereich Musiktheater inklusive internationalem Musical wird künftig in den beiden Häusern
Raimundtheater und Ronacher beheimatet sein. Dafür wird das Etablissement Ronacher internationalem Niveau
entsprechend adaptiert. Kathrin Zechner, bisher beauftragt mit der Ausarbeitung eines Konzepts für diesen
Bereich, wird künftig für die künstlerische Leitung der beiden Bühnen Raimundtheater und Ronacher
verantwortlich sein.
Kathrin Zechner: "Es macht mich glücklich, im Team der neuen Musiktheaterfamilie der Vereinigten Bühnen
Wien bis dato theoretische Visionen jetzt auch de facto umsetzen zu können. Originäres hiesiges und internationales
künstlerisches Schaffen sind dafür die Basis. Dieser Verbund einer Musiktheaterfamilie, in der jedes
der drei Familienmitglieder eine klar definierte Rolle innehat, bietet die Möglichkeit, Musiktheater in seiner
Mannigfaltigkeit aus traditionell österreichischer, künstlerischer Kraft heraus unserem Publikum, aber
auch dem internationalen Publikum zu bieten. Das Raimundtheater wird weiterhin Flaggschiff des Musicals, im speziellen
des "family musicals" sein, das Generationen verbindet. Das Etablissement Ronacher wird auf heutigem
Musiktheater-Standard umgebaut und wird seinen Schwerpunkt im "comedy musical" und in Spielformen des
heutigen Musiktheaters finden, da das Publikum ein Recht auf intelligenten Humor hat".
Tourismusfaktor: Ein Drittel der Musiktheater-Gäste kommt aus dem Ausland
Die Wiener Musiktheater sind auch für den Tourismus ein entscheidender Faktor. Etwa ein Drittel der
Besucher der Vereinigten Bühnen Wiens sind Gäste aus dem Ausland. 55 Prozent aller ausländischen
Gäste geben in Befragungen an, dass sie im Rahmen ihres Wien-Besuches Musicals, Opern- und Operettenaufführungen
oder Konzerte besuchen. Vor allem im deutschsprachigen Raum sind die Musiktheater eine zugkräftige Attraktion.
So verbinden 64 Prozent der deutschen Gäste ihre Wien- Reise mit dem Besuch einer Musiktheateraufführung.
Wien investiert in die Kultur
Das neue Gesamtkonzept für die Vereinigten Bühnen Wiens kann in seiner Bedeutung für den
Bereich der Darstellenden Kunst als größte Strukturreform seit der Ausgliederung der Bundestheater bezeichnet
werden. "Diese Reform ist ein deutliches Bekenntnis der Stadt Wien, auch in Zukunft in die Kultur als eine
der wichtigsten Ressourcen dieser Stadt zu investieren. Damit wird uns eine nachhaltige Neuordnung der Wiener Musiktheater-Landschaft
gelingen, die nicht nur die bisherigen Erfolge der Vereinigten Bühnen sichert, sondern Wiens Ruf als Welthauptstadt
des Musiktheaters weiter ausbauen wird", so Häupl, Rieder und Mailath-Pokorny abschließend. |