Wien (rk) - Mehr als 600 internationale ExpertInnen aus dem Bereich der Stadtentwicklung konnte am Sonntag
(05. 10.) Abend Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker in Vertretung von Bürgermeister
Dr. Michael Häupl begrüßen, die bis Mittwoch (08. 10.) im Wiener Rathaus
über die Auswirkungen der rasanten globalen Wirtschaftsentwicklung sowie den Einfluss von Liberalisierung
und Deregulierung auf das Management und die Entwicklung von Städten diskutieren.
Der Weltkongress des "Internationalen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung"
(IVWSR/IFHP) findet - in Wien zum zweiten Mal seit 1974 - unter Patronanz des Wiener Bürgermeisters und auf
Initiative von Vizebürgermeister Sepp Rieder und der Stadträte Werner Faymann und Rudolf Schicker statt.
Das Kongressthema "cities & markets" hat gerade durch die Debatte rund um das GATS dramatisch an
Bedeutung gewonnen. Für Wien wie auch die meisten anderen Städte werden sich grundlegende Veränderungen
im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen ergeben, deren Konsequenzen für Stadtentwicklung, Infrastruktur
und Lebensqualität derzeit noch gar nicht eindeutig abschätzbar sind.
Schwerpunkte der Vorträge und Debatten werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie
die Planungs- und Managementstrategien sein, die erforderlich sein werden, um ein Gleichgewicht zu finden zwischen
Liberalisierung und Deregulierung auf der einen Seite und den Anforderungen, die eine nachhaltige Stadtentwicklung
mit sich bringt, auf der anderen.
Erik Swyngedouw, einer der führenden britischen Experten im Bereich Stadtentwicklung und Globalisierung, vertritt
die These, dass wettbewerbesorientierte Verstädterung wunderbar ist, wenn man ihre Errungenschaften betrachtet,
aber gleichzeitig auch pervers unter dem Aspekt ihre Auswirkungen.
Bryan Moulds, Direktor im australischen Immobilienrat und von der Regierung bestellter Verantwortlicher für
die Entwicklung der australischen Stadtpolitik, wird die These vertreten, dass Australien eine offensive Strategie
benötigt, die das Wachstum durch die Schaffung von noch wettbewerbsfähigeren Städten steigert.
Die Generaldirektorin des australischen Queensland Wohnungsdepartments, Linda A. Apelt, plädiert für
eine nationale Wohnungspolitik, die auf strategischen sozialen und ökonomischen Zielen für die gesamte
Gesellschaft Australiens gründet und einen umfassenden und integrierten Leitpfad für politische Entscheidungen
über Wohnförderungsmaßnahmen vorgibt.
Die US-amerikanische Professorin für Stadtplanung an der Universität Chicago, Rachel Weber, setzt sich
mit den logistischen und städtebaulichen Erfordernissen auseinander, die von Internationalen und global agierenden
Unternehmen an städtische Standorte gestellt werden.
Rahul J. Mehrota, Architekt und Direktor des Forschungsinstituts für Stadtgestaltung in Bombay widmet sich
der Frage, wie öffentliche Räume und Plätze in Megastädten der dritten Welt entstehen, welche
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Funktionen sie erfüllen und welch gänzlich neue Instrumente der
Stadtplanung hier erforderlich sind.
Insgesamt 26 hochrangige ExpertInnen aus allen Teilen der Welt werden mit ihren KollegInnen über notwendige
Veränderungsstrategien im Standtortwettbewerb, der Stadtentwicklung und der Gesellschaftspolitik unter Liberalisierungs-
Deregulierungsbedingungen beraten. Weitere Informationen zum Kongress: http://www.ifhp2003.at |