Blachfellner bei Eröffnung des neuen Bahnhofes: Wichtiges Signal
bei Ausbau der Tauernbahn
Salzburg (lk) - Überaus zufrieden mit dem Ergebnis der umfassenden Modernisierung des Bahnhofs
Bischofshofen und mit der Umsetzung des örtlichen Verkehrskonzeptes zeigte sich am Freitag (17. 10.)
anlässlich der feierlichen Eröffnung Verkehrsreferent Landesrat Walter Blachfellner. „Der neue Bischofshofener
Bahnhof zeigt das sympathische und moderne Gesicht zukunftstauglicher Verkehrsinfrastruktur. Das neue Verkehrskonzept
stellt eine funktionelle Lösung für den innerstädtischen Verkehr dar. Alles in allem hat Bischofshofen
damit einen großen Wurf gelandet."
Blachfellner sprach in Anwesenheit von Bundesminister Hubert Gorbach, ÖBB-Generaldirektor Rüdiger Vorm
Walde und zahlreicher Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft von einem gelungenen Ergebnis aus dem positiven
Zusammenwirken vieler Kräfte, des Verkehrsministeriums, der ÖBB, der Stadt Bischofshofen und des Landes
Salzburg. Er habe als Ressortchef einen dreifachen Grund zur Freude: Einmal als Verkehrsreferent über den
modernsten Bahnhof in unserem Bundesland, der ein wichtiges Signal für den zügigen Ausbau der Tauernbahn
sei, als Straßenbaureferent über die neue innerstädtische Verkehrslösung und schließlich
als Arbeitsmarktreferent darüber, dass 65 Millionen Euro für das Bahnhofsprojekt und elf Millionen Euro
für die Umsetzung des Verkehrskonzeptes Bischofshofen der Salzburger Wirtschaft und dem Salzburger Arbeitsmarkt
zugute gekommen sind. Zu letztem hat das Land mit insgesamt rund eine Million Euro beigetragen.
Kein Verständnis für Schließung des Logistikzentrums
In seiner Rede bedauerte der Verkehrsreferent die angekündigte Schließung des Logistikzentrums Bischofshofen.
Im Jahr 1992 wurden 10,5 Millionen Euro in die Errichtung dieses Zentrums investiert, mit Jahresende 2003 soll
es nun zugesperrt werden. Das Pongauer Logistikzentrum betreute flächenmäßig das größte
Gebiet in ganz Österreich. Nach der Schließung von Bischofshofen kann die Zustellung nur mehr von Stadt
Salzburg oder von Wörgl aus organisiert werden. Das bedeutet einen Anstieg des Lkw-Verkehrs und damit mehr
Umweltbelastung. In Bischofshofen wurden 2002 täglich mehr als 1.300 Sendungen umgesetzt. Das sind im Jahresschnitt
6.300 Waggonladungen.
Blachfellner: „Aus verkehrspolitischer Sicht ist die Schließung das falsche Signal in einer Zeit, in der
wir mit der EU um Lösungen beim Transitverkehr ringen. Wir ringen also um einen Schwerverkehrsanteil von rund
30 Prozent und signalisieren gleichzeitig, dass uns 70 Prozent Schwerverkehrsanteil im Ziel- und Quellverkehr egal
sind. Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein!"
Ausbau Tauernbahn - Verkehrsverlagerung Straße-Schiene
Blachfellner begrüßte die beträchtlichen Investitionen des Bundes in die Modernisierung und in
den zweigleisigen Ausbau der Tauernbahn in den vergangenen Jahren. Der Generalverkehrsplan (GVP) des Bundes sehe
zwar vor, dass der Ausbau fortgesetzt wird. Die Fristen sind aber sehr, sehr lang. Die Prioritäten des Generalverkehrsplanes
seien neu zu setzen und der Ausbau der Tauernbahn im Gasteiner Tal vorzureihen. Vor allem im Güterverkehr
müsse man gerade auf der Tauernbahn möglichst rasch attraktive Alternativen anbieten, so Blachfellner.
Bei Umsetzung der von den Ländern Salzburg und Kärnten und vom Bund beauftragten „Tauernachsen-Studie"
könnten diese Zusatzangebote für Güterzüge etwa im kombinierten Verkehr zwischen Süddeutschland
und den norditalienischen Adriahäfen bereits binnen Jahresfrist geschaffen werden. Blachfellner ersuchte Bundesminister
Gorbach und Generaldirektor Vorm Walde dabei um tatkräftige Unterstützung.
ÖBB-Reform mit „Gespür für die Menschen"
Blachfellner zitierte auch aus einer aktuellen Umfrage, wonach die Bevölkerung zwar grundsätzlich
Reformbedarf bei den ÖBB sieht. Mehr als zwei Drittel lehnen aber trotz der aktuellen heftigen Debatte die
geplanten Eingriffe in die Dienstverträge der Eisenbahner ab, nur etwa ein Viertel der Befragten ist laut
einer Umfrage dafür. Der Verkehrsreferent appellierte an die anwesenden Akteure, nicht nur „betriebswirtschaftliches
Know-how" in die ÖBB-Reform zu investieren. „Man braucht auch Wissen um historische Zusammenhänge,
ein Sensorium für politische Kultur und ein Gespür dafür, dass wir es nicht mit Kostenfaktoren zu
tun haben, sondern mit Menschen." |