Brauner: Mehr Geld für Wiener Sprachoffensive beschlossen
Wien (rk) - "Unsere Sprachkurse werden von den ZuwanderInnen nicht nur gut angenommen - sie
werden geradezu gestürmt. Mit dem am Freitag beschlossenen Zusatzgeld für Sprachkurse fördern wir
diesen Wunsch und diesen Spracheifer der ZuwanderInnen weiter", zeigte sich Wiens Integrationsstadträtin
Mag. Renate Brauner erfreut. Denn aufgrund des enormen Andrangs waren die Herbstkurse bereits nach kurzer Zeit
völlig ausgebucht. Der zuständige Gemeinderatsausschuss hat am Freitag (17. 01.) die
weiteren 80.000 Euro für die laufende Sprachoffensive (SPROFF) der Stadt Wien einstimmig beschlossen.
Sprachoffensive: Mehr als 25.000 ZuwanderInnen in fünf Jahren
Mithilfe der Wiener Sprachoffensive haben seit 1998 mehr als 25.000 Menschen freiwillig die von der Stadt
mit 80% geförderten Deutschkurse besucht. Mit der nun beschlossenen Zusatzförderung werden somit 2003
insgesamt wieder weit über 2000 Menschen freiwillig an den zielgruppen- und angebotsorientierten Sprachkursen
teilnehmen können. "Entscheidend ist ein breites Angebot. Die Palette der Wiener SPROFF-Kurse reicht
deshalb von Alphabetisierungs- und AnfängerInnenkursen bis zu Fortgeschrittenen- und Fachsprachkursen",
so Brauner.
Auch für 2003 ist zu erwarten, dass vor allem der Frauenanteil wieder enorm hoch liegt. Dieser betrug 2002
bei 70 Prozent. Das lag und liegt nicht zuletzt daran, dass reine Frauenkurse ebenso fixer Bestandteil der SPROFF
sind wie Kurse mit Kinderbetreuung.
Freiwilligkeit der Wiener Sprachoffensive wird angenommen; Zwang des Bundes kontraproduktiv
"Dass die von der Stadt geförderten Deutschkurse neuerlich überbucht sind, beweist einmal mehr,
wie zielgerichtet das Angebot der Stadt und wie hoch die Motivation der zugewanderten WienerInnen ist, Deutsch
zu lernen. Mit dem heutigen Beschluss ist es uns einmal mehr gelungen, diesen Weg konsequent fortzusetzen und die
hohe Motivation der Menschen zu unterstützen," stellte Brauner fest.
Der Erfolg der Wiener Sprachoffensiven mache jedenfalls deutlich, dass Zwang hier völlig fehl am Platz sei,
kritisierte Brauner neuerlich die Integrationsvereinbarung und die verfehlte Integrationspolitik der Bundesregierung.
Die Integrationsstadträtin betonte, dass ein umfassendes, auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnittenes
und kostengünstiges Angebot an Deutschkurse auch ein unverzichtbarer Bestandteil von Diversitätsmanagement-
und -politik seien. Denn durch Spracherwerbsmaßnahmen, wie Wien sie seit Jahren erfolgreich setzt, werden
Sprachkompetenz und Mehrsprachigkeit gefördert und ausgebaut, schloss Brauner. |