Positive wirtschaftliche und beschäftigungspolitische Konsequenzen
Brüssel/Feldbach (evp-ed) - "Die EU-Erweiterung findet statt und bringt enorme wirtschaftliche
Vorteile mit sich. Welche negativen Auswirkungen eine Nicht-Erweiterung hätte, zeigt eine aktuelle Studie
der Wirtschaftskammer Österreich. Wirtschaftswachstum sowie die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen
sind nur durch eine erweiterte Union möglich. Der Studie zufolge sind vor allem kleine EU-Mitgliedsstaaten,
wie Österreich, die großen Gewinner der Erweiterung.", so der ÖVP-Europaabgeordnete Mag. Othmar
Karas am Freitag (17. 01.) in seinem Vortrag bei den Feldbacher Europagesprächen.
In der vorliegenden Studie werden die ökonomischen Kosten einer verzögerten EU-Erweiterung bzw. einer
Nicht-Erweiterung abgeschätzt. Konkret würden für Österreich eine Vielzahl von Kosten anfallen,
in Form von Grenzformalitäten und Wartezeiten. "Alleine im Jahr 2000 haben Zollpapiere und anfällige
Wartezeiten die österreichische Wirtschaft mit ca. 470 Millionen Euro belastet. Die Senkung der Handelskosten
und der nicht-tarifischen Handelshemmnisse würde Österreich durch einen Nicht-Beitritt entgehen",
informiert Karas. "Die anstehende EU-Erweiterung wirkt sich auch positiv auf die Wohlfahrt aus. Würden
alle 10 Beitrittskandidaten 2004 nicht der EU beitreten, so hätte dies für Österreich einen Verlust
von 0,13 Prozent realem BIP pro Jahr der Nicht-Erweiterung zur Folge. Auf Grund der intensiven Handelsbeziehungen
zu Ungarn, wäre ein Ausfall unseres östlichen Nachbarn ein folgenschwerer ökonomischen Verlust für
Österreich", so Karas weiter.
Eine verzögerte Erweiterung hätte auch wirtschaftlich gesehen eine in Österreich höhere Inflationsrate
von rund 0,33 Prozent zur Folge. "Das würde sich auf das Preisniveau negativ auswirken und somit eine
Erhöhung um rund 2 Prozentpunkte nach 6 Jahren bewirken", so Karas. "Und letztendlich brauchen wir
eine erweiterte Union auch um unser Beschäftigungsniveau zu halten. Immerhin hätten wir ohne Erweiterung
rund 1.300 Arbeitslose mehr pro Jahr". Diese Zahlen seien jedoch als Untergrenze zu sehen, da aufgrund der
Breite der Studien - europaweit ca. 24 Studien mit einer Bandbreite von 41.000 - 680.000 Zuwanderern pro Jahr in
die gesamte EU - keine eindeutigen Aussage gemacht werden könnten. "Diese Studie zeigt ganz klar, wie
wichtig dieses historische Projekt ist. Keine EU-Erweiterung hätte nicht nur politisch einen enormen Schaden
für Europa, sondern auch ökonomisch beträchtliche Kosten zur Folge. Aber, der Zeitplan für
ein neues Europa steht und wird eingehalten", so Karas abschließend. |