| Belfast (who) - Vom 19. bis 22. Oktober kommen Gesundheitswissenschaftler und Experten für nachhaltige
			Entwicklung zur Internationalen Gesunde-Städte-Konferenz 2003 ins Vereinigte Königreich nach Belfast
			in Nordirland. Mit dieser gemeinsam vom WHO-Regionalbüro für Europa und der Stadt Belfast veranstalteten
			Konferenz, der ersten in Nordirland abgehaltenen WHO-Tagung, feiert man die globale Gesunde-Städte-Bewegung,
			die sich in den letzten fünfzehn Jahren entwickelt hat. 
 Die Gesunde-Städte-Bewegung verfolgte von Anfang an das Ziel, den kommunalen Selbstverwaltungen der Europäischen
			Region der WHO bei der Suche nach Lösungen für Gesundheitsprobleme im städtischen Raum zu helfen.
			In den letzten fünf Jahren hat sie sich rasch ausgeweitet. Allein in der Europäischen Region der WHO
			bestehen in 29 Ländern nationale und regionale Gesunde-Städte-Netze, an denen sich über 1300 Städte
			und Gemeinden und Organisationen beteiligen. Zur Konferenz nach Belfast kommen über 700 Teilnehmer aus mehr
			als 66 Ländern der ganzen Welt.
 
 "Die kommunale Selbstverwaltung ist die wirklich bürgernahe politische Ebene, auf der man mit den Problemen
			der Bürger auch am besten vertraut ist. Das erklärt, weshalb Gesundheit in der Stadt und das Gesunde-Städte-Netzwerk
			für die WHO so wichtig sind; denn die Aufgabe der Organisation ist es, zur Verbesserung der Gesundheit aller
			Menschen beizutragen", so Marc Danzon, der WHO-Regionaldirektor für Europa.
 
 Dieses Forum bietet den Verbundpartnern Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Auf dem
			Konferenzprogramm stehen einige der faszinierendsten und wichtigsten Themen der modernen Public Health, was diesen
			Wissensaustausch erleichtern soll. Es geht um Themen wie Armut, Chancengleichheit, sozial bedingte Determinanten
			von Gesundheit, Gewalt, Städtepartnerschaften, Stadtplanung, alten- und behindertenfreundliche Städte,
			HIV/Aids und eine aktive Lebensführung.
 
 Heute leben etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten und bis zum Jahr 2025 wird sich der Anteil
			der Stadtbewohner auf über 80 Prozent erhöht haben. Beim Johannesburger Weltgipfel im Jahr 2002 machte
			die WHO deutlich, dass die Verstädterung neben Armut, globalen Umweltveränderungen, Globalisierung und
			Katastrophen zu den größten Herausforderungen für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung zählt.
			Luftverschmutzung, Lärm, überbelegte Wohnunterkünfte, unzulängliche Wasserversorgung und Kanalisation
			bestimmen weiterhin weitgehend mit, wie gut oder schlecht es um die Gesundheit der Europäer, vor allem von
			Kindern, Frauen und alten Menschen bestellt ist.
 
 Das Konferenzprogramm von Belfast ist für Politiker, Gesundheits- und Umweltwissenschaftler und Fachkollegen
			aus anderen Bereichen sowie für Vertreter von nichtstaatlichen Organisationen und Bürgerorganisationen
			interessant. In Podiumsdiskussionen geht es um Strategien und Visionen für die Zukunft. Die während der
			Tagung vorgesehenen Parallelsitzungen bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, Praxiserfahrungen und neue Ideen
			kennen zu lernen und auszutauschen, die zeigen, wie man die Grundprinzipien der Gesunden Städte in praktisches
			Handeln umsetzen kann. Referenten berichten über die Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren und Gesundheit
			und über die Erstellung von Gesundheitsprofilen in Osteuropa, erläutern, wie man gesunde Gemeinden schafft
			und was dringend getan werden muss, um gesundheitliche Ungleichheiten zu beseitigen, usw.
 
 Außerdem geht es vorrangig auch um WHO-Strategien für städtische Entwicklung, u. a. um die globale
			Strategie für Ernährung, Bewegung und Gesundheit, die im Mai 2004 den Delegierten der Weltgesundheitsversammlung
			zur Annahme vorgelegt wird.
 
 Den Höhepunkt der Konferenz bildet voraussichtlich die Annahme einer Erklärung, die die Verpflichtung
			des Verbunds auf die Ziele der Gesunden Städte festschreibt und die strategische Ausrichtung der Arbeit für
			die nächsten fünf Jahre festlegt.
 
 Dr. David Stewart, der Leiter des Belfaster Konferenzausschusses und Direktor für Öffentliches Gesundheitswesen
			im Eastern Health and Social Services Board von Nordirland, erläutert: "Wir freuen uns sehr, dass unter
			einer Reihe von bekannten Städten die Wahl auf uns gefallen ist, Gastgeber dieser Konferenz sein zu dürfen.
			Wir sehen darin eine Anerkennung unserer langjährigen Arbeit und eine phantastische Möglichkeit für
			Nordirland und die Stadt Belfast, etwas von der progressiven Arbeit zeigen zu können, die hier im Bereich
			Gesundheit und Wohlbefinden geleistet wird."
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