Macht Pflege Pflegerinnen krank?  

erstellt am
17. 10. 03

Dreijähriges Forschungsprojekt liefert erste Ergebnisse.
Wien (rotes kreuz) - Stress im Beruf gilt als Auslöser von Krankheiten und führt zu hoher Fluktuation. Gerade der Pflegeberuf - in den vergangenen Wochen intensiv diskutiert - hat hier den Ruf, krank zu machen. Die spezifischen Arbeitsbedingungen von Menschen, die in der mobilen Pflege und Betreuung in Wien tätig sind, werden seit letztem Jahr im Rahmen eines dreijährigen EQUAL-Forschungsprojektes untersucht. Nach einem Jahr intensiver Untersuchungen wurden nun die ersten Ergebnisse präsentiert: Hoher Zeitdruck, Abhängigkeit von den Voraussetzungen in den Wohnungen der Klienten (Temperatur, Sauberkeit, Vorhandensein von pflegegerechten Einrichtungen, etc.), mangelnde finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung, und Kommunikation wurden als Hauptprobleme identifiziert. Als erste Maßnahme wurden nun Gesundheitszirkel durchgeführt, um einen Austausch über die herrschenden Belastungen und Ursachen zu ermöglichen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

Ziel des Projektes ist es, die Arbeitsbedingungen gesünder zu gestalten. Dies wird möglich, wenn die Anforderungen den vorhandenen Ressourcen entsprechen, soziale Unterstützung am Arbeitsplatz gewährleistet ist, eine Vertrauensbasis besteht, Entscheidungen transparent sind und der Aufgabenbereich vielseitig, ganzheitlich und sinnerfüllt ist. Auf Basis der bisherigen Ergebnisse werden nun konkrete Maßnahmen zur Entlastung der MitarbeiterInnen entwickelt und umgesetzt.

Das Forschungsprojekt wird vom Forschungsinstitut des Wiener Roten Kreuzes in Kooperation mit der Magistratsabteilung 47 - Pflege und Betreuung der Stadt Wien durchgeführt. Gefördert wird es vom Bundessozialamt im Rahmen der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung und des Europäischen Sozialfonds sowie aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich.
     
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