Dreijähriges Forschungsprojekt liefert erste Ergebnisse.
Wien (rotes kreuz) - Stress im Beruf gilt als Auslöser von Krankheiten und führt zu hoher
Fluktuation. Gerade der Pflegeberuf - in den vergangenen Wochen intensiv diskutiert - hat hier den Ruf, krank zu
machen. Die spezifischen Arbeitsbedingungen von Menschen, die in der mobilen Pflege und Betreuung in Wien tätig
sind, werden seit letztem Jahr im Rahmen eines dreijährigen EQUAL-Forschungsprojektes untersucht. Nach einem
Jahr intensiver Untersuchungen wurden nun die ersten Ergebnisse präsentiert: Hoher Zeitdruck, Abhängigkeit
von den Voraussetzungen in den Wohnungen der Klienten (Temperatur, Sauberkeit, Vorhandensein von pflegegerechten
Einrichtungen, etc.), mangelnde finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung, und Kommunikation wurden als Hauptprobleme
identifiziert. Als erste Maßnahme wurden nun Gesundheitszirkel durchgeführt, um einen Austausch über
die herrschenden Belastungen und Ursachen zu ermöglichen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Ziel des Projektes ist es, die Arbeitsbedingungen gesünder zu gestalten. Dies wird möglich, wenn die
Anforderungen den vorhandenen Ressourcen entsprechen, soziale Unterstützung am Arbeitsplatz gewährleistet
ist, eine Vertrauensbasis besteht, Entscheidungen transparent sind und der Aufgabenbereich vielseitig, ganzheitlich
und sinnerfüllt ist. Auf Basis der bisherigen Ergebnisse werden nun konkrete Maßnahmen zur Entlastung
der MitarbeiterInnen entwickelt und umgesetzt.
Das Forschungsprojekt wird vom Forschungsinstitut des Wiener Roten Kreuzes in Kooperation mit der Magistratsabteilung
47 - Pflege und Betreuung der Stadt Wien durchgeführt. Gefördert wird es vom Bundessozialamt im Rahmen
der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung und des Europäischen Sozialfonds
sowie aus Mitteln des Fonds Gesundes Österreich. |