»Orientalische Reise« in der Hermesvilla |
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Wien (rk) - Man brauche keinen Flug zu buchen - kein Stress und kein Klimawechsel - so Direktor Wolfgang
Kos bei der Pressepräsentation der Ausstellung "Orientalische Reise" im Wien Museum Hermesvilla.
Bis 1. April 1004 liegt der Orient - oder zumindest die durch die Malerei des 19. Jahrhunderts vermittelte Vorstellung
dieser Weltgegend - im Lainzer Tiergarten, bequem mit einem Sonntagsausflug zu erreichen. Bis dahin zeigt die Hermesvilla
"Malerei und Exotik im späten 19. Jahrhundert", eine Schau, die an die der Residenzgalerie in Salzburg
vor einigen Jahren anschließt: 50 Gemälde von österreichischen Orientmalern wie Eduard Charlemont,
Alphons Leopold Mielich oder Leopold Carl Müller, weiters Kunstgewerbliches, das die gesellschaftliche Durchdringung
durch die Orient-Mode im späten 19. Jahrhundert dokumentiert, begleitet auch von architektonischen Hinweisen
aus dem Wien dieser Zeit. Die Ausstellung dokumentiert die Faszination, die der Orient auf die Menschen und damit auch auf die Künstler im späten 19. Jahrhundert ausübte, eine Faszination, die auch der heutigen zeit nicht fremd ist, wie vor allem zahlreiche Überschneidungen im musikalischen Bereich zeigen. Die Orientmode des 19. Jahrhunderts wurde zu einem Spiegel europäischer Sehnsüchte, vor allem deklarierte sich darin eine Zivilisationsmüdigkeit, die nach Ursprünglichkeit und phantastischen Welten Ausschau hielt. Das Bürgertum konnte sich zunehmend den Wunsch nach einer Orientreise ermöglichen, als die Österreichische Lloyd 1848 den Dienst auf der Strecke Triest-Alexandria aufnahm und damit in fünf Tagen Ägypten erreichte. Viele Künstler blieben aber über den ganzen Winter im Süden, wo ihnen auch das englische Publikum einen guten Markt für die Malerei bildete. Die Bilder in der Hermesvilla veranschaulichen die romantische sehnsüchtige Sicht der Europäer in Richtung Orient. Kamelmärkte, Wüstenszenen mit wilden Tieren, Haremsszenerien, enge Gassen der Altstädte, die Pyramiden, suggestive Porträts orientalischer Mädchen und Buben, geben das Bild wieder das sich das sich das Abendland vom Morgenland machte. Ergänzt werden die Gemälde von Fotografien der reisenden Künstler in den Orient und von Objekten, die belegen, wie stark die Orientmode den Alltag im späten 19. Jahrhundert mitbestimmte, sei es in der Architektur, im Interieur, in der Mode, im Kunstgewerbe oder im zeitgenössischen Nippes. Auch die Präsenz des Orients bei der Wiener Weltausstellung 1873 mit zahlreichen opulenten Pavillons der betreffenden Länder wie auch die Geschichte des Zacherlhauses, das ein österreichischer Unternehmer im persischen Stil in Döbling errichtete, sind dokumentiert. Die Ausstellung ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr zu sehen, Eintritt 4.- Euro, diverse Ermäßigungen. Am Nationalfeiertag, 26. Oktober ist der Eintritt frei. Informationen: http://www.wienmuseum.at |
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