Info-Veranstaltung und Ausstellung in Ottakring
Wien (rk) - Der Brunnenmarkt hat als einer der längsten Straßenmärkte Europas lange
Tradition. Generationen von zufriedenen KundInnen betrachten diesen Markt schon als "Institution". Er
ist nicht nur einzigartig in dieser Stadt, er stellt auch für viele Menschen die Sicherung der Nahversorgung
mit frischen Lebensmitteln dar und ist nicht zuletzt ein wichtiges Kommunikationszentrum. Das heutige Flair des
Brunnenmarktes entstand in den letzten 10 bis 15 Jahren, wo sich, ausgehend von einem Bauernmarkt, türkische
HändlerInnen anzusiedeln begannen und dann in einem multikulturellen Viertel ein südländisch-orientalisch
anmutender Markt entstand. Nun soll er unter Wahrung seines typischen Flairs ein attraktiveres Aussehen und einen
zeitgemäßen Standard erhalten. Für Bezirksvorsteherin Erni Graßberger, Stadträtin Renate
Brauner sowie die Stadträte Rudolf Schicker und Werner Faymann ist es Ziel, dass sich der Brunnenmarkt als
noch attraktiverer Ort der Begegnung von Menschen unterschiedlichster Herkunft präsentiert - als Kommunikationszentrum
für alle, die nicht nur gerne wohnen und einkaufen, sondern auch als BesucherInnen das Flair des Marktes genießen.
Unter dem Motto "Alles bleibt schöner" findet auf Initiative von Bezirksvorsteherin Erni Graßberger
seit einem Jahr ein Partizipationsprozess zur Erneuerung des Brunnenviertels statt. Im Oktober 2002 wurde die Wohnbevölkerung
des Brunnenmarktviertels und die am Marktgeschehen Beteiligten eingeladen, den Planungsprozess mitzugestalten.
Gemeinsam wurde mit den delegierten BürgerInnen, StandlerInnenn, MarktbesucherInnen, PlanerInnen und PolitikerInnen
ein Jahr lang aktiv an den neuen Vorschlägen gearbeitet. Begleitet und betreut wurde der Prozess von der Wiener
Stadtentwicklung sowie der Gebietsbetreuung Ottakring.
Der Planungsprozess ist abgeschlossen; die Ergebnisse über die zukünftige Gestaltung des Brunnenmarktes
und die Verkehrsorganisation sollen nun schrittweise umgesetzt werden und werden als Empfehlung der Planungsgruppe
an die Verantwortlichen weitergereicht. Die öffentliche Hand investiert in die Infrastruktur, es liegt nun
auch an den StandlerInnen und HauseigentümerInnen ihren Beitrag zur Revitalisierung des Brunnenviertels zu
leisten.
Vorgeschlagene Maßnahmen
Als sichtbaren Impuls der Erneuerung des Marktes soll die Brunnengasse als Fußgängerzone ausgestaltet
werden, auch nach Geschäftsschluss soll die Straße aufleben. Die Stände könnten so rund um
die Uhr stehen bleiben und müssten nicht jeden Tag wieder neu auf- und abgebaut werden. Das würde auch
zu weniger Lärm für die AnrainerInnen führen. Neu gestaltete Plätze sollen zum Verweilen einladen,
Schauen - Kaufen - Erholen ist hier die Devise.
Die traditionelle Standaufstellung wird beibehalten, wobei aufgelockerte Marktzeilen den Zugang zu den dahinterliegenden
Geschäftslokalen erleichtern werden.
Das gesamte Brunnenviertel soll mittels einer Tempo-30-Zone verkehrsberuhigt werden. Im Nahbereich des Brunnenmarktes
werden neue Ladezonen und Kurzparkzonen für den Markt errichtet, welche sowohl für die Standbetreiber
als auch für die Marktbesucher Vorteile bringen.
Um den Markt auch eine breite wirtschaftliche Basis zu geben, wurde die Idee des Marktmanagers geboren, der gemeinsam
mit den StandlerInnen mit professioneller Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und Beratung an einer Revitalisierung
des Marktes arbeiten soll. Derzeit laufen Gespräche über die Finanzierung.
Der umfassende "Aufwertungsprozess Brunnenviertel" beschäftigt sich aber auch mit einer intensiven
Sanierungsoffensive im Grätzel. Es wurden gezielt EigentümerInnen angesprochen und über die öffentlichen
Förderungsmaßnahmen informiert.
Die Info-Veranstaltung zur BürgerInnenbeteiligung Brunnenviertel findet am Dienstag im ETAP, 1160., Neulerchenfelder
Straße 13 um 18.30 Uhr statt.
Die Ausstellung ist von 14. bis 28. Oktober 2003 in der Brunnengasse vor dem Hofer-Markt zu sehen. Betreuung vor
Ort: jeweils Donnerstag 15-18 Uhr, Samstag 9-12 Uhr. |