In der Justizanstalt Stein wird am Mittwoch die evangelische Pfarrerin Johanetta Reuss in ihr
Amt als Gefangenenseelsorgerin eingeführt
Wien (epd Ö) - Mit Mag. Johanetta Reuss tritt die erste evangelische Pfarrerin einen hauptamtlichen
Dienst in der Gefangenenseelsorge an. Die Amtseinführung der 46-jährigen Pfarrerin findet am Mittwochnachmittag
(15. 10.) in der Justizanstalt Stein statt und wird von Superintendent Mag. Paul Weiland
und Senior Mag. Hansjörg Lein vorgenommen. „Das Gefängnis ist ein Ort, an den wir besonders mit dem Evangelium
gerufen sind, wo es sicher kein leichtes Arbeiten ist, jede Zuwendung aber auf fruchtbaren Boden fällt“, sagte
Reuss gegenüber epd Ö. Zuständig ist die erste Gefängnispfarrerin für die niederösterreichischen
Strafanstalten, ihr Dienstort ist die Justizanstalt Stein.
Weiland: Unterschiedslos und voraussetzungslos zu den Menschen gehen „Mit der Errichtung der Stelle einer Gefängnispfarrerin
kommt die Kirche ihrem Auftrag nach, unterschiedslos und voraussetzungslos zu den Menschen zu gehen“, betonte Weiland
in seiner Ansprache. Die Kirche signalisiere damit aber auch der Gesellschaft, „dass kein Mensch aufgegeben werden
darf, keiner endgültig chancenlos ist.“
Die auf Schloss Ernstbrunn (NÖ) aufgewachsene Reuss studierte Theologie in Wien, Göttingen und München.
Als Pfarrerin war sie mehrere Jahre im burgenländischen Lutzmannsburg, zuletzt in Wien-Liesing tätig.
Acht Jahre lang arbeitete sie als Pfarrerin in der Kirchenprovinz Sachsen.
Die Stelle der Gefangenenseelsorgerin für das Bundesland Niederösterreich ist als 50- Prozent-Stelle
konzipiert. Zu weiteren 50 Prozent wird Reuss für die Krankenhausseelsorge an der Rudolfsstiftung in Wien
3 verantwortlich sein. |