Zwei Tage sind Drau und Isel die Flussmodelle des Alpenraums!
Kärnten (wwf) - Das Life Projekt „Auenverbund Obere Drau“ sowie Renaturierungsmaß- nahmen
an der Isel sind Vorzeigemodelle für naturnahen Wasserbau in den Alpen. Daher hat der WWF am Dienstag (14. 10.) und am Mittwoch (15. 10.) Wasserbauer und Mitarbeiter
anderer Naturschutzorganisationen aus der Schweiz und Italien zu einer zweitägigen Exkursion an die beiden
Flüsse eingeladen. „Das Life-Projekt „Auenverbund Obere Drau“ ist nicht nur ein wichtiger Impuls in der Region,
sondern dient auch als Vorbild für andere Flussprojekte in den Alpen,“ erklärt Mag. Hermann Sonntag vom
WWF Alpenprogramm.
Seit 3 Jahren arbeitet der WWF Österreich im Rahmen des WWF Alpenprogramms gemeinsam mit Partnern in Frankreich,
Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich an internationalen Naturschutzprojekten im Alpenraum. Im Bereich
der Fließgewässer stellt das Life Projekt „Auenverbund Obere Drau“ ein Modell dar, das auch für
andere Teile der Alpen Lösungen bieten kann. Projektpartner sind die Bundeswasserbauverwaltung des Landes
Kärnten, die Abteilungen Landesplanung und Naturschutz sowie Straßen- und Brückenbau der Kärntner
Landesregierung, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der
WWF Österreich. Die Europäische Union fördert das Projekt im Rahmen des Programms "Life".
Vielfältiges Programm an Drau und Isel Für die Teilnehmer der Exkursion, Wasserbauer aus der Schweiz
und Italien, stehen verschiedene Gebiete und Projekte auf dem Programm. Am ersten Tag geht es an die Drau: Nach
den Aufweitungen bei Spittal und der Möll-Mündung werden auch Kleinwassermaßnahmen an verschiedenen
Zubringern der Drau besichtigt. „Wir freuen uns, dass das Life Projekt „Auenverbund Obere Drau„ auch international
immer mehr Interesse hervorruft“, sagt DI Klaus Michor, Projekkoordinator „Auenverbund Obere Drau“. Am zweiten
Tag geht es an die Isel nach Osttirol: besichtigt wird die Aufweitung bei der Weiherburg im Iseltal, gefolgt von
einer Exkursion in die Glanzer Au.
Die alpinen Lebensadern sind gefährdet! Nur mehr ca. 10 Prozent der Fließgewässer im Alpenraum
sind als natürlich einzustufen. Es ist daher eine logische Konsequenz, dass es neue Revitalisierungsinitiativen
braucht, wie sie auch von der Wasser-Rahmen-Richtlinie der EU gefordert werden. Trotzdem werden noch immer viele
Flüsse sinnlos verbaut und begradigt, oder sind - aktuell speziell in Osttirol - durch neue Kraftwerksprojekte
(wie Kalserbach und Schwarzach) bedroht. Um eine Trendwende im Alpenraum zu mehr „lebenden“ Flüssen und Bächen
zu schaffen, sind Vorzeigeprojekte wie an der Drau und Isel von essentieller Bedeutung. |