Airline-Chef Jakob Ringler: »Billigflieger zerstören bestehende
Strukturen«
Innsbruck (twp.at) - Die Linienflüge der Innsbrucker Welcome Air nach Graz, Hannover, Rotterdam
und Antwerpen sollen ab 2004 kostendeckend geflogen werden. Das erklärte Jakob Ringler, der zusammen mit seiner
Frau Irene Alleineigentümer der Welcome Air ist, gegenüber dem Wirtschaftspressedienst twp.at. Derzeit
würde das Unternehmen mit seinen Linienflügen keine Gewinne schreiben, allerdings
Welcome-Air : Linienflüge sollen ab 2004 kostendeckend sein.
Foto: Welcome Air |
würden die Geschäftsfelder Businesscharter und Ambulanzsammeltransporte für eine ausgeglichene Bilanz
sorgen, so Ringler weiter: "Da wir nicht nur Linienflüge anbieten, haben wir das Katastrophenjahr 2003
besser überstanden als andere Unternehmen." Per Linie transportiert die Welcome Air zwischen 20.000 und
25.000 Passagiere pro Jahr. Über genaue Auslastungszahlen wollte Ringler keine Angaben machen.
"Billigflieger sind unseriös"
Scharfe Kritik kommt von Ringler an der Preispolitik der sogenannten Low-Cost-Carrier: "Billigflieger
machen eine konsumentenfeindliche und unseriöse Geschäftspolitik, da sie pro Maschine nur wenige günstige
Plätze anbieten." Ringler prophezeit den Billigfliegern kein langes Überleben: "So schnell
wie sie gekommen sind, werden sie auch wieder verschwinden." Und: "Das System der Billigflieger funktioniert
nur bei stetiger Expansion. Derzeit expandieren diese Linien schnell, irgendwann brechen sie in sich zusammen."
Die Welcome Air, die im Mai 2000 mit dem Flug Innsbruck-Graz startete, verfügt über drei Dornier 328
mit jeweils rund 30 Sitzplätzen. Das Unternehmen beschäftigt 100 Mitarbeiter. Neben der Welcome Air ist
Jakob Ringler Mehrheitseigentümer des Ambulanzflugunternehmens Tyrol Air Ambulance. Welcome Air und Tyrol
Air Ambulance werden heuer zusammen rund 20 Millionen Euro umsetzen. |